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Reportagen & Analysen

Nachlese zum Alternativen Wasserforum FAME2012

2. April 2012: Die Vorstellungen, wie die vielfältigen und anhaltenden Probleme im Wassersektor gelöst werden sollten, können gegensätzlicher kaum sein: Beim 6.Weltwasserforum in Marseille präsentierten Regierungs- und Unternehmensvertreter ihre Strategien, den Wasserbereich zu einem Zugpferd für die „Grüne Ökonomie“ zu machen. Entsprechend standen Stichwörter wie Effizienz, Technologien, Kommerzialisierung, öffentlich-private Partnerschaften (PPP) und „marktorientierte Lösungen“ im Vordergrund. Beim Alternativen Forum FAME2012 waren die Stichwörter dagegen Gemeingüter, Rekommunalisierung und Community Management. Mehr

Öffentliche Versorger - die Alternative

Nachdem die Euphorie von Weltbank und anderen internationalen Finanziers über die Privatisierung der Wasserversorgung einen Dämpfer erhalten hat, ist wieder die Diskussion über die Stärkung öffentlicher Versorgungsunternehmen in den Vordergrund gerückt. Beispiele aus Deutschland, Estland, Honduras und Porto Alegre, vorgestellt in dem Buch 'Das Wasser-Monopoly', zeigen, dass sie in der Lage sind, die Versorgung sicherzustellen, vorausgesetzt, sie erhalten die erforderliche politische Unterstützung. Download (pdf-Datei 68 kb)

Private Wasserversorger - Geplatzte Träume

Dezember 2010: Die Beteiligung ausländischer Konzerne am städtischen Wassersektor in Metro Manila 1997 galt den Privatisierungsbefürworter in Industrie und internationalen Entwicklungsorganisationen damals als ein Vorzeigeobjekt. Inzwischen hat der eine der beiden beteiligten Global Player - Suez/Ondeo - das Handtuch geworfen, die zweite "öffentlich-private Partnerschaft" im Ostteil der Megacity ist weit hinter ihren Versprechungen zurück. Heute ist die Wasserprivatisierung in Manila ein Lehrstück für die zahlreichen "öffentlich-privaten Scheidungen" und den Rückzug der privaten Versorgungskonzerne auf lukrative Aufträge ohne zivilgesellschaftliche Proteste, zum Beispiel in China oder Osteuropa.

Präsentation: Geschäfte mit dem Wasser. Download (PowerPoint als pdf-Datei 553 kb)

Wasser in Manila - ein Globalisierungs-Lehrstück

24. November 2010: Die Privatisierung der Wasserversorgung in der philippinischen Hauptstadt 1997 war ein Vorzeigeobjekt für Privatisierungsbefürworter in Industrie und internationalen Entwicklungsinstitutionen. Die Auseinandersetzung darüber, die beispielhaft ist für ähnliche Kämpfe in Jakarta oder Accra, ist daher sowohl ein wichtiges Lehrstück für die Durchsetzung der Privatisierungsstrategie als auch ein Referenzpunkt für die weltweite Kritik an der Unterwerfung der Wasserversorgung unter das Profitprinzip sowie für die zivilgesellschaftliche Mobilisierung für den Erhalt öffentlicher Basisversorgung. Der Beitrag, erschienen in Globalisierung bringt Bewegung (hrsg. von Uwe Hoering, Oliver Pye, Wolfram Schaffar und Christa Wichterich, Inhalt), jetzt als Download (pdf-Datei, 159 kb).

First, we retake Paris, then we take Berlin?

Dezember 2009: Das Jahresende könnte für die Privatisierung öffentlicher Dienste eine Wasserscheide werden. Dann läuft nämlich der Vertrag der Stadtverwaltung von Paris mit zwei Tochterunternehmen der Versorgungskonzerne Veolia Environnement und Suez-Lyonnaise des Eaux aus. In Frankreich, Heimat der mächtigsten Global Player im Wasserbereich, könnte dies das Ende der Affermage, der langjährigen profitablen öffentlich-privaten Partnerschaft (PPP) zwischen Kommunen und Konzernen einläuten. Mit der Entscheidung, die Wasserversorgung der Hauptstadt, die 1985 privatisiert worden war, wieder vollständig in öffentliche Regie zu übernehmen, setzt Bürgermeister Bertrand Delanoe ein Wahlversprechen um. Unmut hatten nicht nur steigende Preise geweckt. Nach Berechnungen des französischen Verbraucherverbandes machen die Konzerne in Paris fast 30 Prozent Profit.

Der Text: "Rekommunalisierung - First, we retake Paris, then we take Berlin?" als Download (pdf-Datei 96 kb)

Private Wasserversorger in China

Juli 2009: China gehört zu den wenigen Ländern außerhalb Europas, in denen Versorgungskonzerne wie Veolia, Suez und BerlinWasser noch aktiv sind, nachdem sie sich aus den meisten anderen Ländern in Asien ebenso wie aus Lateinamerika und Afrika aufgrund wirtschaftlicher Probleme, unbefriedigender Profitabilität und breiten Widerstands weitgehend verabschiedet haben. Unbeachtet von der Öffentlichkeit hat die Regierung ihnen seit Mitte der 1990er Jahre den Roten Teppich ausgerollt, unterstützt durch Internationale Finanzinstitutionen wie die Weltbank und die Asiatische Entwicklungsbank ADB. 2007 hatten sie, so die Studie „Wasser auf Abwegen“, an der Wasserversorgung einen Anteil von 15 bis 20 Prozent, im Abwassersektor sogar von 50 bis 70 Prozent. Mehr

Wasser für Manila

April 2006: Wasser wird knapp, zum Beispiel in Manila. Daraus resultieren Konflikte zwischen Stadt und Land, zwischen Stromerzeugung, Bewässerung und Trinkwasserversorgung. Das ist vor allem ein wirtschaftliches und strukturelles Problem: Der Bedarf der rasch wachsenden Metropole steigt kräftig, aber die Bereitstellung von Wasser und das Nachfragemanagement hinken hinterher. Die Antwort sind neuen Staudämme und die Umleitung von Wasser aus der Landwirtschaft in die Stadt, zum Beispiel durch höhere Wasserpreise.

Briefing Papier, herausgegeben von Brot für die Welt: Wasser für die Megacities - Das Beispiel Manila: Download (pdf-Datei 44 kb)

Bericht über die menschliche Entwicklung 2006

Mit seinem Schwerpunkt 'globale Wasserkrise' nimmt der Human Develop­ment Report 2006 ein Thema auf, das bereits seit mehreren Jahren breit und kontrovers diskutiert wird. Vor diesem Hintergrund ist es schwierig, wirk­lich Neues auszusagen. Doch mit seinem Fokus auf Gerechtigkeits-Fragen und die Situation der Armen unterscheidet er sich deutlich von der Behand­lung des Themas durch andere, etwa die Weltbank.

Text: "Wasser, Effizienz und Gerechtigkeit", Download (pdf-Datei 107 kb)

Trojanisches Pferd PPP

"Public-Private Partnership" ist ein ökonomisch-politisch-ideologisches Konglomerat, an dessen begrifflicher Konkretion sich seit seiner Übernahme aus den Wirtschaftswissenschaften in die Politik Anfang der 1990er Jahre zahllose Definitionsversuche abarbeiten und das immer neue sprachliche Blüten treibt wie "innovative Partnerschaften", Entwicklungspartnerschaften oder Global Compact. Ein Beitrag für "Die Privatisierung der Welt. Reader des wissenschaftlichen Beirats von attac" (2004) als Download (pdf-Datei 128 kb)

Enttäuschte Hoffnungen

März 2003: Die Privatisierung der Wasserversorgung in Manila, der Hauptstadt der Philippinen, war ein Vorzeigeprojekt, mit dem sowohl Wasserkonzerne als auch die Weltbank warben. Inzwischen hat einer der beiden privaten Betreiber den Offenbarungseid geleistet und den Vertrag gekündigt. "Das Experiment, bezahlbares, sauberes und ausreichendes Wasser für jeden zur Verfügung zu stellen, besonders aber für die Armen, ist fehlgeschlagen", meint Lidy Nacpil von der nichtstaatlichen Organisation Freedom from Debt Coalition.

Broschüre (9 Seiten): Privatisierungserfahrungen in Manila, herausgegeben von Brot für die Welt: Download pdf-Datei (92 kb)

Recht auf Wasser

Wasser war eines der wenigen Themen auf dem Johannesburg-Gipfel über nachhaltige Entwicklung (WSSD, September 2002), bei dem sich die Staaten auf ein Ziel mit konkreten Zahlen und Zeitvorgaben geeinigt haben. Ist damit ein Recht auf Wasser näher gerückt? Eine kritische Bilanz, erschienen in "Politische Ökologie" (2002).

Text: "Recht auf Wasser?" Download (pdf-Datei 398 kb)

Privatisierung im Wassersektor

Viele Regierungen setzen seit Anfang der 1990er Jahre verstärkt auf eine Beteiligung der Privatwirtschaft im Wassersektor. Gleichzeitig drängen transnationale Dienstleistungskonzerne auf den vielversprechenden neuen Markt. Auch die deutsche Entwicklungszusammenarbeit fördert die Privatisierung. Nur so könne die Versorgung ärmerer Bevölkerungsgruppen mit sicherem Trinkwasser verbessert werden. Kritiker hingegen weisen darauf hin, dass dadurch die Versorgung mit einem lebenswichtigen Gut Profitinteressen untergeordnet wird, mit negativen Folgen für die Daseinsvorsorge, für Gesundheit und Umwelt.

Nach einem kurzen Problemaufriss und einem Überblick über die Erwartungen werden die Umsetzung des Privatisierungskonzepts und ihre wichtigsten Akteure dargestellt. Abschließend werden die bisherigen Erfahrungen aufgearbeitet.

Broschüre: Privatisierung im Wassersektor, herausgegeben von Weed (November 2001, 40 Seiten): Download (pdf-Datei 988 kb), Kurzfassung als Download (pdf-Datei 82 kb)

Privatisierung im Wassersektor - Zehn Mythen

Die Behauptung, öffentliche Versorgungsunternehmen seien "ineffizient, korrupt und nicht reformierbar", gehört zu den Mythen, mit denen die Privatisierung im Wasserbereich als alternativlos gerechtfertigt wurde.

Mehr:Download (pdf-Datei 121 kb)