Tanupriya Singh, 03. November 2022
Klimakrise: Mehr als 1.700 Menschen verloren ihr Leben in den Wassermassen, die immer noch Teile Pakistan überschwemmen. Infrastrukturen und die Gesundheitsversorgung sind zusammengebrochen, Ernten ausgefallen, die Regierung ist unfähig zu effektiver Hilfeleistung. Ein Rettungsprogramm des Internationalen Währungsfonds zwingt zu Liberalisierung, Privatisierung und dramatischer Erhöhung der Lebenshaltungskosten. Mitten in dieser Krise fordern Aktivist*innen Schuldenerlass und Klimaentschädigungen.
Tanupriya Singh, ‘The Ax Always Falls on the Most Vulnerable’: Pakistan Demands Debt Cancellation and Climate Justice. Countercurrents, December 3, 2022. Deutsche Übersetzung
Bharat Dogra, 6. November 2022
Nach der furchtbaren Überschwemmung brauchen große Teile der Bevölkerung und der Regionen dringend Nothilfe. Doch seit dem Attentat auf den früheren Premierminister Imran Khan, den nachfolgenden Protesten, Vorwürfen der beiden führenden Parteien gegeneinander und Spekulationen über die Rolle des Militärs ist die politische Klasse unfähig, Rehabilitations- und Unterstützungsmaßnahmen in den Überschwemmungsgebieten zu leisten. Regierungs- und Infrastrukturen müssten von Grund auf reformiert werden, um das politische Versagen und Korruption zu überwinden.
Bharat Dogra, Pakistan’s Political Turmoil Can Hinder Recovery from Serious Disasters. In: Countercurrents, November 6, 2022
Shailaja Fennell, 17. November 2022
Landwirtschaft: Auf eine extreme Hitze folgte in Pakistan die katastrophale Überschwemmung – nicht zum ersten Mal. Die Zyklen von Trockenheit und Fluten werden kürzer und heftiger. Ernten werden zerstört, die Fläche bebaubaren Lands nimmt ab. Wie kann sich die Landwirtschaft davon erholen? Der Anbau von alten kleinkörnigen Getreidesorten wie Hirse wäre resistenter gegen Extremwetter als Weizen und Reis. Widerstandsfähigere Sorten, Diversifizierung des Anbaus und bessere Wasserspeicher könnten die Ernährung der lokalen Bevölkerung sichern und Hunger im Nachgang von Extremwettern vermeiden.
Shailaja Fennell, Pakistan floods: ancient grains like millet could be key to rebuilding food systems. In: The Conversation, November 17, 2022
World Meteorological Organization, 16.09.2022
Nach einer Hitzewelle erlebte Pakistan im Juli und August 2022 eine fürchterliche Überschwemmung, die 1.100 Menschen das Leben kostete. Der Bericht besagt, dass der Klimawandel die Wahrscheinlichkeit für extreme Hitze mit den Folgen von lang andauerndem Starkregen um das 30fache erhöht. In der Provinz Balochistan lag der Regen um fast 600 Prozent über normal, in Sindh über 700 Prozent. Das unterstreicht die Notwendigkeit, Frühwarnsysteme und Überschwemmungsmanagement zu verknüpfen.
Quelle: World Meteorological Organization