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Reportagen & Analysen

Food and Agriculture Organization (FAO)

Seit ihrer Gründung 1945 versucht die Ernährungs- und LandwirtschaftsorganisationFAO, eine Sonderorganisation der Vereinten Nationen mit Sitz in Rom, ihrem Motto fiat panis gerecht zu werden und die internationalen Anstrengungen zur Beseitigung der Hungers zu koordinieren und zu fördern. Sie soll Entwicklungsländern helfen, Land- und Forstwirtschaft sowie die Fischerei zu modernisieren und zu verbessern. Oberstes Entscheidungsgremium ist die alle zwei Jahre stattfindende Konferenz der inzwischen 192 Mitgliedsländer, die ein Arbeitsprogramm und das Budget beschließt, einen Leitungskreis und den Generaldirektor, seit 1994 der Senegalese Jacques Diouf, wählt.

Nachdem mehrere Jahre lang das Verwaltungsbudget stagnierte - Ausdruck verbreiteter Kritik aus Industrieländern - stieg es für den Zweijahres-Zeitraum 2008-2009 auf 929,8 Millionen US-Dollar. Zusätzlich wirbt sie für Hilfsmaßnahmen und Entwicklungsvorhaben, zum Beispiel durch das Welternährungsprogramm (World Food Program), zusätzliche Mittel von einzelnen Ländern ein, wobei die USA allein etwa die Hälfte bereitstellen, weitgehend in Form von Nahrungsmitteln. Die FAO führt zudem verschiedene weitere Programme durch, darunter das Special Programme for Food Security, und die im Dezember 2007 gestartete Initiative on Soaring Food Prices. In ihrem Strategic Framework 2000-2015 bekennt sie sich zur „Fortentwicklung eines Rechtsanspruchs auf Ernährungssicherheit“.

Während Regierungen der Mitgliedsländer, insbesondere der USA, immer wieder heftige Kritik an Bürokratie, Intransparenz und Ineffizienz geübt haben, kritisieren zivilgesellschaftliche Entwicklungsorganisationen die zunehmende Ausrichtung auf eine kommerzielle und energieintensive Agrarindustrie, die sich unter anderem im Bekenntnis zur Agro-Biotechnologie niederschlug, und die Vernachlässigung bäuerlicher Landwirtschaft.

Weitere Informationen bei wikipedia

Committee on World Food Security (CFS)

Das Komitee, das die FAO zum Kern einer neuen "globalen Partnerschaft für Landwirtschaft und Ernährungssicherheit" machen möchte, wurde 1974 gegründet, um ernährungspolitische Strategien international abzustimmen. Als zwischenstaatliche Institution ist es offen für alle Mitgliedsländer der FAO, für andere internationale Organisationen, für Privatwirtschaft, Zivilgesellschaft und NGOs. Bei seiner Sitzung vom 14.-17.Oktober 2009 in Rom wurden weitreichende Reformen beschlossen, um seine Rolle als globale Koordinierungsstelle für Ernährungssicherheit zu stärken. Danach soll es ähnlich wie das einflussreiche Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) hochrangige Expertise zusammenbringen, internationalen Ernährungskrisen vorbeugen und dazu beitragen, eine abgestimmte, kohärente Ernährungssicherungspolitik auf allen Ebenen zu formulieren und umzusetzen. Ausdrücklich sollen verstärkt Organisationen beteiligt werden, die kleinbäuerliche Familien, Fischer, Hirten, Landarbeiter, Frauen und indigene Völker repräsentieren. Siehe Bericht der ETC Group: Report Card from Reform School

Zur Website des Committee on World Food Security

International Fund for Agricultural Development (IFAD)

Mit dem Internationalen Fonds für Agrarentwicklung haben sich die heute 165 Mitgliedsländer 1974 eine UN-Sonderorganisation geschaffen, die das erreichen soll, was die Regierungen selbst oft nicht leisten: Die ländliche Bevölkerung durch die Bildung und Stärkung eigener Organisationen in die Lage zu versetzen, ihre Interessen zu vertreten, auf Entscheidungen, die sie betreffen, Einfluss zu nehmen, und Widerstände auf dem Weg zu einem besseren Leben zu überwinden. Durch zinsgünstige Kredite und Zuschüsse von bislang insgesamt über 11 Milliarden US-Dollar unterstützt IFAD Regierungen bei der Entwicklung und Finanzierung von Projekten und Programmen, durch die die ländliche Bevölkerung Zugang zu Land und Wasser, Technologien, Krediten und Märkten bekommen und das Management natürlicher Ressourcen verbessern soll, wobei Frauen als eine besonders wichtige Zielgruppe gelten. Ihr gegenwärtiger Präsident Kanayo F. Nwanze wurde 2009 für vier Jahre gewählt.

Siehe IFAD-Website

World Food Programme (WFP)

Das 1962 geschaffene Welternährungsprogramm, das zunächst im Rahmen der FAO operierte, sieht sich selbst als die größte humanitäre Organisation im Kampf gegen den Hunger. 2008 versorgte sie nach eigenen Angaben 102 Millionen Menschen mit Nahrungsmitteln, zwei Drittel davon als Nothilfe, etwa 18 Millionen in Wiederaufbauprojekten. Dabei ist die UN-Organisation ausschließlich auf Spenden angewiesen. Größter Geber sind die USA mit etwa 40 Prozent der Spenden, überwiegend Agrarüberschüsse. Angesichts wachsender Kritik an der Nahrungsmittelhilfe und sinkender Überschüsse kauft das WFP zunehmend Nahrungsmittel in Entwicklungsländern auf und stützt damit die dortige Landwirtschaft beziehungsweise den Agrarhandel. Geschäftsführende Direktorin ist seit April 2007 Josette Sheeran, die vorher im US-amerikanischen Außenministerium arbeitete.

Zur WFP-Website