Tulsi Rauniyar, April 4, 2023
Die Reportage zeigt die dramatischen Folgen der Klimakrise in Nepal. Das Land hat in 30 Jahren, von 1980 bis 2010, ein Drittel seiner Gletscherflächen verloren. Es fällt nur noch wenig Schnee, der die Felder bewässern könnte, Flüsse trocknen aus, Böden erodieren. Auch für die Viehwirtschaft steht immer weniger Weideland zur Verfügung. Die Bevölkerung, überwiegend tibetischer Herkunft, verlässt die Dörfer. Den Verbliebenen oder denen, die zurückkehren, weil sie anderswo keine Arbeit finden, bietet die Erwärmung aber auch eine neue Chance, durch den Anbau von Obst und Gemüse ihren Lebensunterhalt zu verdienen.
In: The Diplomat, April 4, 2023
Kastengesellschaft: Obwohl in Nepal die Diskriminierung aufgrund der Kastenzugehörigkeit per Gesetz unter Strafe steht, wird diese Praxis offen oder verdeckt fortgesetzt. Ende März verabschiedete die Nationalversammlung nun einstimmig eine Resolution, die die Regierung auffordert, konsequent gegen jegliche Diskriminierung vorzugehen und Verstöße wirksam zu verfolgen. Zudem wird sie verpflichtet, dem Parlament einen Handlungsplan vorzulegen, um ein gleichberechtigtes und gerechtes Umfeld für Dalits zu schaffen. Dazu gehören kostenlose Bildung für Dalit-Studierende bis zur Hochschulebene, Quoten in beruflicher und technischer Ausbildung, die Gewährleistung sozialer Sicherheit für Dalits und Anreize zur Förderung von Ehen zwischen den Kasten.
Nachzulesen in Kathmandu Post, March 23, 2023
Santosh Sigdel, 06.02.2023
Autoritarismus: Die nepalesische Verfassung garantiert in Artikel 28 das Grundrecht auf Privatsphäre. Angeblich um dieses Recht weiter zu stärken, hat Nepal 2015 das Gesetz über das individuelle Recht auf Privatsphäre verabschiedet. Das Gesetz deckt jedoch nicht alle Aspekte des Datenschutzes umfassend ab. Mit der zunehmenden Nutzung des Internets und der Datenerfassung hat die Regierung immer mehr Daten der Bürger*innen gesammelt. Die Regierung muss diese Daten vor möglichen Angriffen und Missbrauch schützen. Derzeit ist in den nepalesischen Gesetzen die Verantwortung der Regierung für die Verwaltung und Speicherung dieser Daten nicht klar definiert. Ein umfassendes Datenschutzgesetz muss auch die Pflichten privater Einrichtungen festlegen. Bei den jüngsten Datenschutzverletzungen in privaten Unternehmen wurde niemand zur Rechenschaft gezogen, Fragen der Sorgfaltspflicht und der Datensicherheit sind ungelöst.
Santosh Sigdel ist Vorsitzender von Digital Rights Nepal
In: The Annapurna Express, February 6, 2023
Santosh Sigdel, 06.02.2023
Die nepalesische Verfassung garantiert in Artikel 28 das Grundrecht auf Privatsphäre. Angeblich um dieses Recht weiter zu stärken, hat Nepal 2015 das Gesetz über das individuelle Recht auf Privatsphäre verabschiedet. Das Gesetz deckt jedoch nicht alle Aspekte des Datenschutzes umfassend ab. Mit der zunehmenden Nutzung des Internets und der Datenerfassung hat die Regierung immer mehr Daten der Bürger*innen gesammelt. Die Regierung muss diese Daten vor möglichen Angriffen und Missbrauch schützen. Derzeit ist in den nepalesischen Gesetzen die Verantwortung der Regierung für die Verwaltung und Speicherung dieser Daten nicht klar definiert. Ein umfassendes Datenschutzgesetz muss auch die Pflichten privater Einrichtungen festlegen. Bei den jüngsten Datenschutzverletzungen in privaten Unternehmen wurde niemand zur Rechenschaft gezogen, Fragen der Sorgfaltspflicht und der Datensicherheit sind ungelöst.
Santosh Sigdel ist Vorsitzender von Digital Rights Nepal
In: The Annapurna Express, February 6, 2023
Abhaya Raj Joshi, 31.10.2022
Stärkere Monsunregen und höhere Temperaturen haben in diesem Jahr in Nepal dazu geführt, dass sich Moskitos, die das Dengue Virus verbreiten, massiv vermehren konnten. Nepal erlebte als eine Folge der Klimakrise und des schlechten Wasser- und Abfallmanagements den schlimmsten Ausbruch des tropischen Dengue-Fiebers aller Zeiten.
Link: mongabay, November 31, 2022
Vaishnavi Varadarajan, 26.09.2022
Klimakrise: Indigene (Magar) und Dalit Communities im Tanahu Bezirk in Nepal fürchten wegen eines großen Wasserkraftwerks von ihrem Land vertrieben und enteignet zu werden. Das Projekt, das unter anderem von der European Investment Bank, der deutschen Kreditanstalt für Wiederaufbau und der Asian Development Bank finanziert und von chinesischen und vietnamesischen Firmen gebaut wird, wird einerseits als Lösung der nepalesischen Energiekrise mit erneuerbarer Energie gepriesen, andererseits als falsche Lösung für die Klimakrise kritisiert. Die betroffenen Gemeinschaften und lokale NGOs haben offiziell Beschwerde bei Behörden und im Rahmen des European Investments-Complaint Mechanism eingelegt und verlangen, dass zunächst einmal ihr Recht auf informierte Zustimmung (Free, Prior and Informed Consent, FPIC) berücksichtigt wird und darüber hinaus eine angemessene Entschädigung. Inzwischen fordern sie einen Stopp der Bauarbeiten wegen der absehbaren regionalen Klimaveränderungen aufgrund des Projekts und darüberhinaus Entwicklungsstrategien, bei denen die lokale Bevölkerung ein entscheidendes Mitspracherecht hat.
Vaishnavi Varadarajan, What will our children get? Communities in Nepal assert their right to land for compensation and meaningful consultations. in: International Accountability Project, September 29, 2022