21. Juni 2016: "In China spielt sich eine beispiellose Umweltkatastrophe ab", heißt es in einem Bericht des Deutschlandfunk. Ursache für die Staubstürme, die immer häufiger den Norden des Landes treffen, sei die Zwangsansiedlung nationaler Minderheiten wie Tibeter oder Mongolen, die über Jahrhunderte mehrheitlich als Nomaden lebten:
"95 Prozent der Bevölkerung Chinas leben auf jenem Viertel des Staatsgebiets, das innerhalb der großen Mauer liegt. Hier finden wir die Reisfelder und Pagoden, Bambushaine und Metropolen, die für uns das Reich der Mitte ausmachen. Der Rest des Landes besteht überwiegend aus sehr dünn besiedeltem Hochland. Es beginnt auf sechshundert Metern im Nordosten, an der Grenze zu Russland und erreicht im Südwesten das tibetische Plateau. Ein großer Teil dieser riesigen Gebiete sind Wüste oder unbewohntes Hochgebirge. Überall sind die klimatischen Bedingungen so hart, dass mit wenigen Ausnahmen kein Ackerbau möglich ist. Die Winter sind lang und das Klima so trocken, dass kaum Bäume, sondern nur Gräser gedeihen. Im Nordosten, an der Grenze zu China und der Mongolei findet man gewaltige Steppen und in Tibet die größten alpinen Grasländer der Erde. Seit alters her wird dieses Grasland von Nomaden genutzt. Die meisten sind Mongolen oder Tibeter. Doch ihr Land verdirbt. Überall in den Grasländern Chinas nimmt die Vegetation ab. Eine verheerende Erosion ist die Folge. Am sichtbarsten ist dieser Prozess im Norden Chinas."
Das Ende der Nomaden oder die Entstehung einer Öko-Katastrophe. Von Tom Lessokallow. Deutschlandfunk, 17. Juni 2016. Download (pdf)