Tulsi Rauniyar, 4. April 2023
Die Reportage zeigt die dramatischen Folgen der Klimakrise in Nepal. Das Land hat in 30 Jahren, von 1980 bis 2010, ein Drittel seiner Gletscherflächen verloren. Es fällt nur noch wenig Schnee, der die Felder bewässern könnte, Flüsse trocknen aus, Böden erodieren. Auch für die Viehwirtschaft steht immer weniger Weideland zur Verfügung. Die Bevölkerung, überwiegend tibetischer Herkunft, verlässt die Dörfer. Den Verbliebenen oder denen, die zurückkehren, weil sie anderswo keine Arbeit finden, bietet die Erwärmung aber auch eine neue Chance, durch den Anbau von Obst und Gemüse ihren Lebensunterhalt zu verdienen.
Tulsi Rauniyar, Glacial Melt is Dispossessing Nepal’s Indigenous Communities. In: The Diplomat, April 4, 2023
Abhaya Raj Joshi, 31. Oktober 2022
Stärkere Monsunregen und höhere Temperaturen haben in diesem Jahr in Nepal dazu geführt, dass sich Moskitos, die das Dengue Virus verbreiten, massiv vermehren konnten. Nepal erlebte als eine Folge der Klimakrise und des schlechten Wasser- und Abfallmanagements den schlimmsten Ausbruch des tropischen Dengue-Fiebers aller Zeiten.
Abhaya Raj Joshi, In temperate Nepal, climate change paves way for tropical dengue fever, In: mongabay, Oktober 31, 2022
Vaishnavi Varadarajan, 26. September 2022
Klimakrise: Indigene (Magar) und Dalit Communities im Tanahu Bezirk in Nepal fürchten wegen eines großen Wasserkraftwerks von ihrem Land vertrieben und enteignet zu werden. Das Projekt, das unter anderem von der European Investment Bank, der deutschen Kreditanstalt für Wiederaufbau und der Asian Development Bank finanziert und von chinesischen und vietnamesischen Firmen gebaut wird, wird einerseits als Lösung der nepalesischen Energiekrise mit erneuerbarer Energie gepriesen, andererseits als falsche Lösung für die Klimakrise kritisiert. Die betroffenen Gemeinschaften und lokale NGOs haben offiziell Beschwerde bei Behörden und im Rahmen des European Investments-Complaint Mechanism eingelegt und verlangen, dass zunächst einmal ihr Recht auf informierte Zustimmung (Free, Prior and Informed Consent, FPIC) berücksichtigt wird und darüber hinaus eine angemessene Entschädigung. Inzwischen fordern sie einen Stopp der Bauarbeiten wegen der absehbaren regionalen Klimaveränderungen aufgrund des Projekts und darüberhinaus Entwicklungsstrategien, bei denen die lokale Bevölkerung ein entscheidendes Mitspracherecht hat.
Vaishnavi Varadarajan, What will our children get? Communities in Nepal assert their right to land for compensation and meaningful consultations. In: International Accountability Project, September 29, 2022