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Dossier Manipur

Seit Anfang Mai tragen verschiedene Ethnien im nordöstlichen indischen Bundesstaat Manipur ihre Konflikte mit brutaler Gewalt aus. Anlass war, dass die Bevölkerungsmehrheit der Meitei, vorwiegend in den Tälern lebende Hindus, ebenso wie die beiden Ethnien der Kuki und Naga, die in den Bergen wohnen und mehrheitlich Christen sind, in das indische Quotensystem (‚Reservation system’) aufgenommen werden wollen. Das würde ihnen feste Anteile bei Regierungsjobs, im Parlament und im Bildungssystem sichern. Mindestens 160 Personen haben bisher ihr Leben verloren, 400 Kirchen sollen zerstört und 50.000 Christinnen und Christen vertrieben worden sein. Die Regierung in Delhi schweigt zu den Ereignissen, hat aber tausende Soldaten in die Region geschickt. Inzwischen wird aber auch heftig gegen die eskalierende Gewalt protestiert, unter anderem von Frauen.                          Redaktionsnetzwerk Südostasien

Murali Krishnan, India: Manipur women rise against ethnic violence. 07.10.2023

Die folgenden beiden Artikel berichten, wie sexualisierte Gewalt systematisch als Waffe von den Konfliktparteien eingesetzt wird, was eine lange Geschichte in Indien hat.

Sangeeta Barooah Pisharoty, Manipur Video: What Connects 3 Kuki Women Stripped, Paraded Naked to Manorama and Bilkis Bano? DW, 21.07.2023

Tora Agarwala, Everyone should know what happened to us: Four Kuki women recount butal assaults they survived. In: scroll, 21.07.2023

Die Regierung hat eine Internet-Sperre für Manipur verhängt, vorgeblich um zu verhindern, das 'Fake News' verbreitet werden. Die beiden folgenden Artikel diskutieren diese Maßnahmen als Einschränkung der Informationsfreiheit, was mehr Schaden als Nutzen bringen würde.

John Brittas, Manipur Is Further Proof That Internet Shutdowns Do More Harm than Good. In: The Wire,14.07.2023

Srinivas Kodali, We Can’t Look Away From Internet Shutdowns in Manipur. In: scroll, 20.07.2023

Derweil äußern zivilgesellschaftliche Kreise, Frauenorganisationen und andere soziale Bewegungen zunehmend Kritik am ignoranten Verhalten der Regierung und protestieren gegen die unerträgliche sexuelle Gewalt in dem Konflikt.

Presseerklärung  von Frauenorganisationen und besorgten Bürger*innen, In: Countercurrents, 21.07.2023

Offener Brief  der National Alliance of People's Movements (NAPM) und anderer Organisationen an die indische Präsidentin, 22.07.2023


Dossier: Digital Security threatens Digital Rights

Redaktionsnetzwerk Südasien, 28. April 2023

Die Grenzen freier Meinungsäußerung sind umkämpftes Terrain, nicht nur, weil Hassbotschaften inzwischen zum Internet-Alltag gehören, sondern mehr noch, weil autoritäre Regime Regulierung benutzen, um Kritik und Opposition einzuschränken. Die neuen Regeln und Gesetze für soziale Medien gewähren  nicht den notwendigen Schutz der Privatsphäre und der Meinungsfreiheit vor unkontrollierter staatlicher Überwachung. Zu befürchten sind staatliche Übergriffe gegen Regimekritiker*innen, Kontrolle journalistischer Berichterstattung und Eingriffe in die Privatsphäre Einzelner unter dem Deckmantel der Datenverwaltung und der Abwehr von 'Fake news'.      

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Dossier Klimakrise:

Redaktionsnetzwerk Südasien

Klimakrise:  Regierungen und Nicht-Regierungsorganisationen aus Südasien fordern anlässlich der COP27 in Ägypten, der 27. Konferenz der Vertragsparteien des multilateralen Klimaabkommens von Paris, dass alle Vertragsparteien die besonderen Risiken klimabedingter Unwetterereignisse in der Region anerkennen und dass der Globale Norden den schon lange vom Globalen Süden erhobenen Schadensersatzforderungen nachkommt. Mehr


Dossier: Arbeit und Arbeitskämpfe im informellen Sektor

Redaktionsnetzwerk Südasien, November 2022

Arbeit und Arbeitskämpfe: Nach Angaben der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) arbeiten mehr als 80 Prozent der indischen Arbeitskräfte informell. Informelle Arbeit findet sich sowohl in den traditionellen als auch in modernen Sektoren. Durch neuere Entwicklungen wie Digitalisierung und Plattformisierung verändern sich die Arbeitsformen und -verhältnisse und kommen neue Formen von Informalität und Prekarität hinzu. Der Zuwachs von informeller Arbeit im formellen Sektor beruht auf Vertrags- und Leiharbeit und zunehmender Auslagerung. Frauen arbeiten häufiger informell als Männer. Informell Arbeitende in verschiedenen Sektoren sind zunehmend organisiert. Sie kämpfen für eine rechtliche Absicherung ihrer Arbeit, den Einschluss in Mindestlohn- und Rentenregelungen und Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen. Die folgende Sammlung von Links, Texten und Podcasts stellt exemplarisch einige zentrale Sektoren informeller Arbeit dar.     Mehr


Dossier: Indien: Krise des Bildungssystem

Redaktionsnetzwerk Südasien, Oktober 2022

Bildung:  Das indische Bildungssystem, Schulen und Universitäten rutschen weiter in eine Krise ab. Einerseits findet personell und politisch eine Gleichschaltung mit der hindu-chauvinistischen Ideologie des Modi-Regimes statt, andererseits eine neoliberale Orientierung auf Privatisierung durch Sparmaßnahmen bei der Beschäftigung und Bezahlung von Lehrpersonal und durch stärkere finanzielle Belastung der Lernenden/Studierenden. Leidtragende der Bildungsdefizite ist die Generation von Schüler*innen und Studierenden, deren Bildung bereits wegen der Covid-Pandemie zu kurz gekommen sind. Im diesem Dossier sind einige Texte  zusammengestellt, die eine Momentaufnahme des Bildungssektors vermitteln. Mehr