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Reportagen & Analysen

ARBEIT UND ARBEITSKÄMPFE



Drama am Silkyara-Tunnel und Hindutva-Politik

30. November 2023

Arbeit und Arbeitkämpfe: Die 41 Arbeiter, die beim Einsturz des Silkyara-Tunnels im nordindischen Uttarakhand am 12. November 2023 eingeschlossen wurden, sind zwar nach 17 Tagen in einer dramatischen Aktion gerettet worden. Damit geraten die Ursachen für die Beinahe-Katastrophe, die bereits bei der aktuellen Berichterstattung kaum erwähnt wurden, wieder in Vergessenheit. Wie die Umweltorganisation South Asia Network on Dams, Rivers and People (SANDREP) berichtet, sind die Warnungen von zahllosen Aktivist*innen und Wissenschaftler*innen, darunter der bekannte Geologe CP Rajendran in Newsclick,vor einem Bau in dem ökologisch fragilen und erdbebengefährdeten Gebiet systematisch ignoriert worden. Ein Grund für die schludrige Planung und übereilte Durchführung ist nach Auffassung der Working Peoples Coalition der Druck der Regierung, die Verkehrsverbindungen zwischen vier hinduistischen Pilgerstätten auszubauen – Hindutva-Politik im Vorfeld der nächsten Wahlen ohne Rücksicht auf das Leben von Arbeitern.                                              Redaktionsnetzwerk Südasien

The Working Peoples’ Coalition (WPC), Rescue the Workers! Create accident-free workplaces! Erklärung vom 27. November 2023. Posted by Indian Labour Solidarity auf Twitter/X

Rashme Sehgal, Finally, a Light at the end of Silkyara Tunnel? In: newsclick, November 24, 2023

SANDRP, Nov 2023 Uttarakhand Barkot-Silkyara Tunnel Disaster: Where is rescue plan? November 15, 2023


India’s platform workers being flexed to death

Anjana Karumathil, 28. Oktober 2023

Arbeit und Arbeitskämpfe: Der Artikel ordnet Plattform-Arbeit als Teil des Nekro-Kapitalismus ein, der die Körper, Zeit und das Leben der Lieferdienste und Fahrradkuriere mithilfe von Algorithmen schonungslos zur Profitmaximierung nutzt. Die Regierung in Delhi hat die wachsende Zahl von Arbeitskräften in der Gig-Ökonomie als ‚Selbständige‘ definiert, wodurch sie keinen Anspruch auf soziale Sicherheit haben. Dagegen hat der westindische Bundesstaat Rajasthan ein Gesetz für einen Wohlfahrtsfonds für Gig-Arbeiter*innen eingeführt. Zunehmend wehren sich die Arbeiter*innen individuell mit „Algoaktivismus“ gegen die Herrschaft der Algorithmen und die ausbeuterischen Arbeitsbedingungen, unterstützt von neuen Gewerkschaften, die allerdings noch keine legale Anerkennung haben.

Anjana Karumathil, India’s platform workers being flexed to death. In: EastAsiaForum, October 28, 2023


Pushed to the Limit: The Working Lives of India’s Freight Train Drivers

Zaen Alkazi, 25.09.2023

Arbeit und Arbeitskämpfe: Am 2. Juni 2023 stießen im ostindischen Bundessstaat Odisha zwei Personen- und ein Güterzug mit hoher Geschwindigkeit zusammen, 288 Menschen kamen dabei ums Leben. Es war das verheerendste Eisenbahnunglück in Indien seit 1995. Bei der Suche nach den Ursachen wurden die Arbeitsbedingungen der Arbeiter*innen der indischen Eisenbahngesellschaft, die die größte Belegschaft des öffentlichen staatlichen Sektors bilden, weitestgehend ignoriert. Seit drei Jahrzehnten ist die Anzahl der Beschäftigten der indischen Staatsbahn um ein Viertel zurückgegangen, während in dieser Zeit die Gesamtstreckenlänge um 18 Prozent ausgebaut wurde und sich die Anzahl der Waggons um 21 Prozent und die der eingesetzten Lokomotiven um 57 Prozent erhöht hat. Entsprechend haben die psychischen und physischen Belastungen von Lokomotivführer*innen, besonders im Güterverkehr („Loco pilots“) enorm zugenommen durch Ausdehnung der Arbeitszeiten, häufige Nachtschichten und eine Verringerung der Ruhephasen zwischen den Schichten. Während die Lokführer*innen somit an ihre Belastungsgrenzen (und darüber hinaus) getrieben werden, um den Abbau der Belegschaft auszugleichen, werden gleichzeitig keine neue Bewerber*innen eingestellt.

In: The Wire, 25.September 2023


The Gig Economy in India
Unveiling the Exploitation of Workers

Arbeit und Arbeitskämpfe: Die Zeitschrift Azaad beschäftigt sich im aktuellen Heft (Juli 2023) mit der Plattform-(Gig)-Ökonomie in Indien. Deren schneller Aufstieg seit der Finanzkrise 2008 und weiter beschleunigt durch die Covid-Pandemie bietet derzeit schätzungsweise acht Millionen Menschen, vorrangig Männern, Beschäftigung im informellen Sektor, von der Essensauslieferung über die Textproduktion bis zur Software-Entwicklung. Dem liegt ein ebenso breites Spektrum von algorithmengesteuerter Ausbeutung und digitalisierter Geringentlohnung zugrunde. Die Plattformen gelten als demokratisierte Ökonomie mit niedrigschwelligem Zugang und bieten vielen jungen Leute, die das Land und die Landwirtschaft verlassen, Arbeitsmöglichkeiten. Ihre Beschäftigung (formal gelten sie als Selbstständige) findet in einer Grauzone zwischen formellem und informellem Sektor statt. Das bedeutet Dumpinglöhne, digitale Überwachung, Vereinzelung, Flexibilisierung und Unsichtbarkeit, aber keine soziale Sicherheit. Für Frauen gibt es zusätzliche Probleme wie kein Zugang zu sanitären Anlagen, kein rechtlicher Schutz gegen sexuelle Gewalt und geringere Bezahlung als Männer.

Azaad Awasz, Volume VII, Issue 1, Juli 2023


Union Budget 2023- 2024
Labour left empty handed

Working People's Coalition (WPC)

Arbeit und Arbeitskämpfe: Die Working People’s Coalition kritisiert den Haushalt der indischen Regierung als völlig unangemessen in der post-pandemischen Situation und angesichts der aktuellen Wirtschaftskrise. In Sachen Jobs und sozialer Sicherheit bietet der Haushalt wenig. Die Mittel für das Beschäftigungsprogramm MGNREGA wurden reduziert, der landwirtschaftliche Sektor ist vernachlässigt. Beides sind Ursachen, dass immer mehr Menschen vom Land zur Jobsuche in die Städte abwandern. Deshalb müsste der Haushalt auf ein städtisches Beschäftigungsprogramm und soziale Infrastrukturentwicklung fokussieren, auf kleine und mittlere Unternehmen und auf den informellen Sektor. Um den wachsenden Ungleichheiten in der Gesellschaft entgegenzuwirken, kämpft die WPC gegen die Reduktion sozialer Sicherheiten und für eine Politik, die Jobs, faire Löhne, freien Zugang zum Gesundheits- und Bildungssystem und ein Dach über dem Kopf für alle bereitstellt. Zum Memorandum

Über das Working People's Forum


Der Kampf der ITI-Arbeiter*innen

Suryashekhar Biswas / Sachi, Januar 2023

Arbeitskämpfe: Arbeiter*innen der Indian Telecommunication Industries Ltd. (ITI) befinden sich seit dem 1. Dezember 2021 in Bangalore in einem Streik. Sie protestieren gegen ihre willkürliche Entlassung nach der Gründung einer Gewerkschaft und fordern ihre grundlegenden Rechte ein, wie die Gleichbehandlung von Arbeiter*innen aus marginalisierten Kasten und faire Löhne. Die Situation der Arbeiter*innen ist so prekär, weil sie Vertragsarbeiter*innen bzw. Leiharbeiter*innen sind.

Der Beitrag erschien am 4. Januar 2023 auf Countercurrents. Deutsche Übersetzung


DOSSIER: Arbeit und Arbeitskämpfe im informellen Sektor

Redaktionsnetzwerk Südasien, November 2022

Arbeit und Arbeitskämpfe:Nach Angaben der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) arbeiten mehr als 80 Prozent der indischen Arbeitskräfte informell. Informelle Arbeit findet sich sowohl in den traditionellen als auch in modernen Sektoren. Durch neuere Entwicklungen wie Digitalisierung und Plattformisierung verändern sich die Arbeitsformen und -verhältnisse und kommen neue Formen von Informalität und Prekarität hinzu. Der Zuwachs von informeller Arbeit im formellen Sektor beruht auf Vertrags- und Leiharbeit und zunehmender Auslagerung. Frauen arbeiten häufiger informell als Männer. Informell Arbeitende in verschiedenen Sektoren sind zunehmend organisiert. Sie kämpfen für eine rechtliche Absicherung ihrer Arbeit, den Einschluss in Mindestlohn- und Rentenregelungen und Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen. Die folgende Sammlung von Links, Texten und Podcasts stellt exemplarisch einige zentrale Sektoren informeller Arbeit dar.

Zum Dossier: Arbeit und Arbeitskämpfe im informellen Sektor 


Szenen aus Narela: Armut, Ungleichheit und eine willkürliche Lohnstruktur

Visual Storyboard Team, 30.10.2022

Arbeitsverhältnisse: Der Industriekomplex von Narela ist eine der größten Wirtschaftszonen in Asien, vollgepackt mit florierenden Kleinbetrieben. Er lebt ausschließlich von der Arbeit von Geringverdiener*innen, die kaum Einfluss auf ihre Bezahlung und Lebensbedingungen haben. Um Handel und Industrieproduktion zu liberalisieren, begann der indische Staat Anfang der 1990er Jahre mit der Umsetzung einer Reihe neoliberaler Wirtschaftsreformen nach dem Vorbild des Washington-Konsens. Dieser Liberalisierungsschub in einigen Sektoren öffnete zwar in der Zeit nach 1991 die Türen für ausländische Kapitalinvestitionen, doch der Staat war nicht frei von einer "Vereinnahmung" durch private Geschäftsinteressen in den Bundesstaaten und Provinzen. Ein näherer Blick auf die Industriekorridore in und um die nationale Hauptstadtregion Delhi und die Struktur der bestehenden Beschäftigungsmöglichkeiten veranschaulicht die strukturellen Schwächen des neoliberalen Pakts zwischen Staat und Arbeitnehmer*innen. Link


Pressed in Steel
A Tale of Migrant Factory Workers in NCR’s Wazirpur and Badli Areas

Visual Storyboard Team, 23.10.2021

Wazirpur ist eine von 29 Industriezonen in Delhi. Vor 200 Jahren war es ein Brachland mit wenigen Bewohner*innen. Heute sind dort hunderte kleine metallverarbeitende Werkstätten angesiedelt, die tausende Wanderarbeiter*innen aus Uttar Pradesh, Bihar und Westbengalen anziehen. Jobs werden durch Mittelsmänner vermittelt, die Arbeiter schuften in 12-Stunden Schichten und verdienen gerade einmal 10.000 Rupies im Monat (umgerechnet ca 120 Euro). Viele verletzen sich an den Maschinen ohne Arbeitsschutz. Die Frauen arbeiten oft als Hausangestellte und reinigen die Straßen und die Kanalisation. Für Toiletten, Wasser und Müllentsorgung in den Slums müssen sie selbst sorgen.

In: The Wire, October 23, 2021


Concerns about the welfare of Indian migrant workers in Qatar

EAS Sarma, 04.11.2022

In einem offenen Brief an den Arbeitsminister Yadav beklagt EAS Sarma, früherer Regierungsmitarbeiter in Andhra Pradesh, die miserablen Löhne und überlangen Arbeitstage bei inhumanen Arbeitsbedingungen von indischen migrantischen Bauarbeitern in Katar, die die Mehrzahl der Erbauer der Stadien für die Fußballweltmeisterschaft stellten. Zwar profitiert der indische Staat erheblich von den Rücküberweisungen der Migrant*innen, aber kümmert sich nicht um ihr Wohlergehen und ihre Rechte vor Ort, zum Beispiel durch Verhandlungen mit den Gastländern, etwa in Katar.

In: countercurrents. November 2022


The Insecure Livelihood of Sanitation Workers In India

Priya Chaudhary, 21.10.2022

Müll- und Kanalmanagement wurde während der Covid-19 Pandemie als systemrelevante Arbeit ins öffentliche Bewusstsein gerückt. Die Aufmerksamkeit richtete sich auf Abfall- und Kanalarbeiter*innen und ihre katastrophalen Arbeitsbedingungen. ‚Sanitation workers’ arbeiten ohne gesundheitliche und soziale Sicherungssysteme. Sie leiden unter Kastendiskriminierung, Gesundheitsrisiken und unsicheren Lebensbedingungen als Vertragsarbeiter*innen. Lohnrückstände sind normal und vergrößern ihre Notlage. Kürzlich forderten sie mit einem Streik permanente Arbeitsverträge und bessere Arbeitsbedingungen.

Quelle: Feminism in India, October 21, 2022


Bachaikari of Bhalswa: Narratives of Waste Pickers from a Delhi Landfill  

Visual Storyboard Team, CNES, 16.11.2022

Nachdem sie in der Hoffnung auf ein besseres Leben in die Hauptstadt Delhi migriert sind, arbeiten die Müllsammler*innen in Delhi unter extrem schlechten Bedingungen und mit schlechter Bezahlung. Männer und Frauen sammeln den Abfall, Frauen trennen vor ihren ärmlichen Unterkünften den Müll. Sie haben kaum Möglichkeiten, sich Gehör zu verschaffen, ihre Lebensumstände sind prekär.

In: The Wire, November 16, 2022


Shadow Work: Ensuring Dignity and Security in the Lives of Choultry Workers

Action Aid, 09.10.2022

‚Choulthry’ ist eine Halle, die kommerziell für Hochzeitsfeiern, religiöse oder andere soziale Veranstaltungen mit ein paar Hundert Gästen vermietet wird. Choulthry-Arbeiterinnen sind die Frauen, die die Hallen reinigen und manchmal auch beim Kochen für die Feiern helfen. Sie sind meist Dalits, kommen aus Slums am Rande der Städte oder aus umliegenden Dörfern. Action Aid hat mit den Frauen über diese informelle feminisierte Arbeit diskutiert, die unsichtbar, unterbewertet und hochgradig ausgebeutet ist. Die Frauen sind sich der Ursachen für ihre miese Lage bewusst und fordern von der Regierung Rechte, Sicherheiten und Schutz für sich selbst, aber auch Anerkennung und Würde für ihre Arbeit.

Quelle: ActionAid India, October 2022


New Employment and Labour Laws and Regulations in India 2022

Oktober/November 2022

Im Juni 2022 hat die indische Regierung die seit Längerem angekündigten neuen Arbeitsgesetze verabschiedet. Hier eine kurze Darstellung und Einschätzung derneuen Gesetzgebung. Mit einem 10-Punkte-Forderungskatalog (10 Point Letter to the Minister of Labour) reagierten die Gewerkschaften (Joint Platform of Central Trade Unions) Ende Oktober auf die neuen Arbeitsgesetze. Zentral ist die Forderung, die neuen Arbeitsgesetze zurückzunehmen, weil sie die in 29 alten Arbeitsgesetzen garantierten Rechte und Sicherheiten unterlaufen. Weiter wird gefordert, die Mindestrente zu erhöhen und auch für informelle Arbeiter*innen eine Rente einzuführen und sogenannte Scheme Workers wie die Kindergärtner*innen, ASHAs und die Köchinnen der Schulmahlzeit als normale Arbeiter*innen mit einem Mindestlohnanspruch anzuerkennen (siehe weiter unten das Interview mit Radhika Menon). Die Privatisierung öffentlicher Einrichtungen soll gestoppt werden.

Nach einer viermonatigen Mobilisierungskampagne fand zudem Mitte November in Delhi eine große Demonstration gegen die neuen Arbeitsgesetze statt, die von MASA, einem Bündnis von 16 Arbeiter*innen-Organisationen und Gewerkschaften, organisiert wurde. MASA grenzt sich gegen die etablierten parteigebundenen Gewerkschaften wie INTUC, AITUC etc. ab. Angesichts steigender Lebenshaltungskosten, sinkender Löhne, zunehmender Erwerbslosigkeit und sozialer Unsicherheit wächst die Unzufriedenheit unter den Arbeiter*innen. Viele Frauen beteiligten sich an der Demonstration.


Scheme Workers in Indien und Nepal

Programme sogenannter ‚freiwilliger‘ Gemeindearbeiterinnen im Gesundheits- und anderen Sozialbereichen (Scheme Workers) gibt es in allen südasiatischen Ländern. Sie werden nicht als normale Arbeiter*innen betrachtet und bekommen für ihre Arbeit nur minimale „Entschädigungen“, aber keine Arbeitsrechte. Seit Jahren fordern sie Anerkennung und Regularisierung ihrer Arbeit. Der folgende Podcastzeigt, wie in Nepal die Gesundheitsarbeiterinnen, die dort seit 36 Jahren in solchen Freiwilligenprogramm arbeiten, gegen die Regierung wegen ihrer schlechten Entlohnung und der Missachtung ihrer Arbeit protestierten.

Public Services International, Female Community Health Workers in Nepal talk about labor exploitation. August 19, 2

In Indien wurden auf dem Höhepunkt der Pandemie 2020 ‚freiwillige’ Gesundheitsarbeiterinnen, die für ihre Arbeit keinen regelmäßigen Lohn erhalten, dazu verpflichtet, Aufgaben der Pandemiebekämpfung in ihren Dörfern zu übernehmen, vor allem gegenüber Wanderarbeiter*innen und deren Familien. Ihr Lohn dafür waren symbolischer Applaus und Schlagzeilen in allen Medien, die in einer militarisierten Sprache lobten, dass ASHAs „an der Front“ und in der “vordersten Verteidigungslinie kämpfen“.

Vor dem Hintergrund internationaler Debatten über neue Formen von Zwangsarbeit muss konstatiert werden, dass die schwierigsten und gesundheitsgefährdetsten Aufgaben den Gemeindearbeiterinnen als schwächsten Gliedern in der Kette der Gesundheitsversorgung übertragen wurden. Sie streikten und forderten – wie Gesundheitsarbeiter*innen in anderen Ländern – für ein gut finanziertes öffentliches Gesundheitswesen. (Redaktionsnetzwerk Südasien).

"Heldinnen des Kampfes an vorderster Covid-19-Front".
Ein Speak-Up!-Interview mit Radhika Menon


Dial W for wage theft – the India Labour Line story

Nagrik Learning

Der Podcast berichtet über Hotlines für informelle migrantische Arbeiter wie Yelappa, einen der 56 Millionen Bauarbeiter*innen in Indien. Seit 2021 können informelle Arbeiter*innen die India Labour Line anrufen, wenn sie ihren Lohn nicht bekommen oder irgendwie in Not geraten. Seit 2004 funktioniert bereits im Bundesstaat Rajasthan eine solche Helpline, die Aajeevika Bureau’s Hotline für Arbeitsrechte, die gerade während der Pandemie zum Vorbild für Arbeiter*innen-Hotlines in anderen Landesteilen wurde.

Quelle: The Nagrik Podcast, October 17, 2022

Dossier: Arbeit und Arbeitskämpfe im informellen Sektor schließen


Labour Organising in Tech - I: Gig and Platform Work

Nagrik Learning, 21.07.2021

Der Podcast berichtet über unterschiedliche Formen von Plattform- und Gig-Arbeit in Indien, die keineswegs einen homogenen Arbeitsmarkt darstellt, sondern sehr differenziert ist. Plattformarbeiter*innen gelten meist als selbständige Unternehmer*innen. Organisierung ist sehr schwierig, auch weil die technische Überwachung ständig zunimmt. Deswegen war im September 2020 der Streik von Fahrradkurieren der Plattform Swiggy in mehreren indischen Städten von großer Bedeutung.

Quelle: The Nagrik Podcast, July 21, 2021

Siehe zu diesem Streik auch den Bericht bei LabourNet Germany  vom 21. Juli 2022:Swiggy: Indiens größter Lieferservice wird erstmals bestreikt – weitere folgen.