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Themendienst

Reportagen & Analysen

 

Wasserpolitik: Literaturhinweise

 

Wasserpolitik: Websites

Growing Blue - Ein Schaufenster der Wasserindustrie

Mit der Website Growing Blue hat der französische Wasserkonzern Veolia Water zusammen mit anderen Unternehmen wie IBM und Wirtschaftsverbänden wie dem World Business Council for Sustainable Developmenteinen Internet-Auftritt  geschaffen, der zeigen soll, "wie wichtig Wasser für unser wirtschaftliches und soziales Wachstum, aber auch für gesunde Ökosysteme und unsere natürliche Umwelt ist". Mitgewirkt an der Schaufenstergestaltung haben auch Umweltorganisationen wie The Nature Conservancy und das Forschungsinstitut International Food Policy Research Institute, IFPRI. Die Seite verspricht "glaubwürdige, zuverlässige Informationen" und "bedenkenswerte Lösungen" für die Herausforderungen, für die die "blaue" Industrie - nach eigenem Verständnis - unverzichtbar ist. Sie bietet eine Reihe anschaulicher Grafiken (leider vielfach ohne Quellenangaben) und interessanter Fallstudien von Wasserprojekten sowie Verknüpfungen mit anderen Institutionen und Organisationen, überwiegend aus dem industriellen und industrienahen Umfeld.

International Rivers - Staudämme und mehr

Bei der Gründung 1985 standen die Kritik an Großstaudämmen im Zentrum der Arbeit. Seither ist daraus ein breites Netzwerk von Gruppen entstanden, die umfassend für den Schutz von Flussystemen und eine nachhaltige und partizipative Wasser- und Energieentwicklung eintreten. Neben der Zeitschrift World Rivers Review wurden zahlreiche Studien zu Staudammprojekten in Afrika, Südasien und Lateinamerika erstellt, in letzter Zeit richtet sich die Aufmerksamkeit verstärkt auch auf die Entwicklungen in China. Website

our water commons

Nordamerikanische, indische und lateinamerikanische Organisationen gründeten im Mai 2008 eine Plattform, um gemeinschaftlich orientierte, partizipative und demokratische Lösungen für Wasserprobleme voranzubringen. Die Website bietet Informationen zur Situation im Wassersektor, Blogs, Reportagen sowie eine umfassende Link-Liste und stellt Aktivitäten der beteiligten Organisationen und zahlreiche Fallstudien von Lösungsansätzen vor.

PSIRU: Forschungsgegenstand Wasser - ein öffentliches Gut

Das Forschungsinstitut PSIRU führt seit 1998 Untersuchungen zu Privatisierung, öffentlichem Sektor und Globalisierung durch, finanziert vor allem durch die Internationale Dienstleistungsgewerkschaft Public Services International. Es unterhält eine umfangreiche Datensammlung über Erfahrungen mit Privatisierung öffentlicher Dienstleistungen weltweit. Schwerpunkte sind dabei Wasser, Energie, Abfallmanagement und Gesundheit, aber auch allgemeine Fragen wie die Funktion öffentlicher Unternehmen und die Rolle multinationaler Konzerne und internationaler Finanzinstitutionen wie der Weltbank.

Water Remunicipalisation Tracker

"Our purpose is to showcase cities, regions and countries that have rolled back privatisation and embarked on securing public water for all that need it. Through this tracker, the Water Justice Project aims to increase the visibility of the remunicipalisation trend by bringing together diverse, lesser known yet always inspiring experiences. Rather than providing a comprehensive overview of the often complex processes that involve a wide range of actors, the tracker focuses on understanding why and how the remunicipalisation process took place as well as the the obstacles that were encountered and the results that were achieved. In many cases, more detailed information is available through links."

"To provide a more realistic overview of the water remunicipalisation trend, the tracker includes not only processes in which privatisation was rolled back and substituted by public sector provision, but also relevant campaigns that are currently advocating the remunicipalisation of water services. The tracker was also conceived as a participatory initiative, in which existing cases can be updated and new experiences added."

The Water, Energy & Food Security Nexus

Anlässlich der Nexus-Konferenz im November 2011 in Bonn hat die Bundesregierung eine Informations-Plattform aufgebaut, zusammen mit dem Forschungsinstitut IFPRI, dem WWF und dem World Economic Forum. Sie bietet Dokumente, Nachrichten und andere Informationen zum Zusammenhang von Wasser, Energie und Ernährungssicherheit, der als zentrales Element der Green Economy betrachtet wird (Siehe dazu den Gastbeitrag von Jürgen Maier). Schwerpunkte sind die UN-Konferenz Rio+20 im Juni 2012 in Brasilien und die Weltwasserwoche im August 2012 in Stockholm.

Waterjustice - Netzwerk von "Wasserkriegern"

Beim 4. Weltsozialforum im indischen Mumbai (Januar 2004) vereinbarten Gruppen aus mehreren Ländern, ihre Zusammenarbeit zu intensivieren, um gemeinsam Alternativen zur Privatisierung im Wassersektor durchzusetzen und nach Möglichkeiten zu suchen, öffentliche Wasserversorgung zu finanzieren. Im virtuellen Ressourcen-Center www.waterjustice.org werden Erfahrungen und Informationen ausgetauscht, Debatten geführt und Aktivitäten geplant. Eine zentrale Initiative ist das Buch "Reclaiming Public Water", das als pdf-Datei und als Druckversion verfügbar ist und ständig durch weitere Beispiele für eine bessere öffentliche Wasserversorgung aktualisiert wird.

Online platform on agricultural water management

The online knowledge platform Agriwaterpediawas launched at the 2012 World Water Week by the GIZ (Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit). The website provides information on approaches and experiences made with agricultural water use and management for food security in a context of climate change, and focuses on the water, energy and food security nexus. The vision is to facilitate knowledge sharing and communication with practitioners, water, agriculture and energy experts, universities, civil society, the public and the private sector by empowering every person to work cooperatively as one community to seize the opportunity to foster capacity building worldwide. It offers an insight into the experience and lessons learnt in the context of GIZ. The website intends to publish additional texts and other publications no longer accessible to the public.

 

Wasserpolitik: Zeitschriften

Water Alternatives. Wasser, Politik und Entwicklung

Die wissenschaftliche Zeitschrift Water Alternatives erscheint seit 2008 mit drei Ausgaben im Jahr und behandelt interdisziplinär ein breites Spektrum von Wasserthemen weltweit. Herausgegeben wird sie unter anderem vom International Food Policy Research Institute (IFPRI) in Washington DC. Die Beiträge können als pdf-Datei heruntergeladen werden.

Frühere Ausgaben (Auswahl):

Special Issue: Informal Space in the Urban Waterscape. (February 2014)

Special Issue: Trends and Developments in Rural Water Supply Services Delivery. (October 2013)

Open for business or opening Pandora's Box? A constructive critique of corporate engagement in water policy (October 2012)

Water Grabbing? Focus on the (re)appropriation of finite water resources (June 2012)

WCD+10: Revisiting the Large Dam Controversy (June 2010)

World Rivers Review

Von der Website: "World Rivers Review, published by International Rivers, is the foremost international publication devoted to river issues and appropriate freshwater management. Read the latest news on the worldwide movement to stop destructive dams, better alternatives to meeting water and energy needs, advances in river restoration, and profiles of key individuals and groups in the worldwide people's movement to defend rivers and the communities who depend on them. WRR has been published since 1985; our online archive goes back to October 1998 (with a few issues from earlier years). Paper copies are available for most issues."

International Journal of Water Resources Development

TheInternational Journal of Water Resources Developmentis a policy and practice-oriented Journal that covers all aspects of water resources policy, management, development and governance. It is an interdisciplinary journal that focuses on water resources and their economic, financial, social and environmental-related impacts. Contributions include the interdependences and inter-linkages between the water and the agricultural, energy, industrial and health sectors in both developed and developing countries.

Schwerpunktthemen u.a.:

IWRM revisited: from concept to implementation. Vol. 30, No. 3, 2014. Editorial

Water infrastructure. Vol. 30, No.1, 2014.

Urban water management: public-private participation and water pricing. Vol. 29, No. 3, 2013.

 

 

Wasserpolitik: Literaturhinweise

Der kritische Agrarbericht 2017: Wasser und Landwirtschaft

Januar 2017: Der alljährliche ‚Kritische Agrarbericht’, der seinen besonderen Charakter unter anderem dem Konzept verdankt, dass die AutorInnen überwiegend Mitarbeiter zivilgesellschaftlicher Organisationen, Wissenschaftler und Aktivisten sind, die sich intensiv mit dem Agrar- und Ernährungsbereich beschäftigen, hat dieses Mal den thematischen Schwerpunkt Wasser. Das ist gut. Denn obwohl allgemein bekannt ist, dass Landwirtschaft ohne Wasser nicht möglich ist, werden die beiden Bereich viel zu wenig zusammen gedacht, geschweige denn politisch übergreifend gestaltet, wenn man von Ausnahmen wie der Bewässungslandwirtschaft absieht. Die Themen der 20 Beiträge zum Schwerpunkt reichen vom Überblick über die 'Welt im Wasserstress', dem Zusammenhang von Agrarindustrie und Wasserkrise in Brasilien und von Tierhaltung und Wasserverfügbarkeit über den "Nexus" von Wasser, Energie und Ernährung und die Auswirkungen von Gentechnik oder von Glyphosat auf Gewässer bis zur Rolle des Ökolandbaus in wasserarmen Regionen und dem 'richtigen' Verbraucherhandeln.

Darüber hinaus bietet der Bericht wie immer in thematischen Kapiteln einen Überblick über Entwicklungen und Trends im vergangenen Jahr in Bereichen wie Agrarpolitik, Welthandel und Ernährung, ökologischer Landbau, Natur und Umwelt, Tierschutz und Tierhaltung oder Gentechnik, ergänzt um Beiträge zu einzelnen aktuellen Aspekten - wodurch ein umfassendes Bild der politischen und gesellschaftlichen Auseinandersetzungen im deutschen und europäischen Agrarbereich und dessen Auswirkungen auf den globalen Süden entsteht.

Der kritische Agrarbericht 2017. Hintergrundberichte und Positionen zur Agrardebatte. Schwerpunkt: Wasser. Herausgeber: AgrarBündnis (ABL Bauernblatt Verlag) Januar 2017. Bestellungen direkt über den ABL Verlag.  Alle Beiträge können von der Homepage des Kritischen Agrarberichts heruntergeladen werden, ebenso wie alle früheren Berichte.

The Italian water movement

Februar 2016: Nach Protesten von Italiens Wasserbewegung hatte die Regierung von Mario Monti Anfang 2012 den Vorschlag zurückgezogen, die Wasserversorgung zu privatisieren (Siehe Meldung vom Februar 2012). Der Erfolg war eine wichtige Motivation für ähnliche Referenden in Berlin (Meldung vom September 2013), Griechenland (Meldung vom Mai 2014) und auf europäischer Ebene (Meldung vom Juni 2013) gegen die Privatisierung im Wasserbereich und ein Signal gegen die Forderungen der Europäischen Zentralbank, im Rahmen sogenannter Strukturreformen in Italien, Griechenland, Portugal und Irland, öffentliche Unternehmen an private Investoren zu verkaufen. Der Artikel stellt diese Bewegung in den Rahmen der Diskussion über Commons als politische Strategie:

ABSTRACT: "The article contributes to the debate on the commons as a political strategy to counter the privatisation of water services by focusing on the experience of the Italian water movement. It addresses the question: how has the notion of the commons – popularly associated with the Global South – been understood, adopted and translated into practice by social movements in a European country like Italy? We identify three different understandings of the commons coexisting within the Italian water movement – emphasising universality, locality and participation. We describe the political claims and the initiatives informed by these understandings, and the actors which promoted them. Our analysis underlines that the polysemy of the notion of the commons, its complementarity with the 'human right to water' and its overlapping with the idea of 'public' not only proved to be effective in the Italian case, but also posed challenges when it came to translate the notion of the commons into specific governance and management frameworks. The politics of the commons defines the space where these dynamics unfold: it is more articulated than a mere rhetorical reference to the commons, but less homogeneous and coherent than the idea of a 'commons movement'."

The Italian water movement and the politics of the commons. By Chiara Carrozza and Emanuele Fantini. In: Water Alternatives 9 (1), 2016: 1-32. Download (pdf 1,4mb)

Services back under public control

Dezember 2015:The report 'Our public water future' reveals "that over the last 15 years, 235 cases of water remunicipalisation have been recorded in 37 countries, impacting on more than 100 million people. Moreover the pace of remunicipalisation is accelerating dramatically, doubling in the 2010-2015 period compared with 2000-2010." The launch of the book comes in the wake of Jakarta’s decision in March 2015 to annul its privatised water contracts. Cases are currently concentrated in high-income countries, with 184 remunicipalisations compared to 51 in low- and middle-income countries. The great majority have taken place in two countries: France, home of two of the world’s private water companies, Suez and Veolia, and the United States. Lead editor and Transnational Institute water expert Satoko Kishimoto said: There is "strong evidence that remunicipalisation brings immediate cost savings, operational effectiveness, increased investment, higher levels of transparency and accountability."

Our Public Water Future: The global experience with remunicipalisation. Edited by Satoko Kishimoto, Emanuele Lobina and Olivier Petitjean. Published by Transnational Institute et al, April 2015. Download (pdf 1,67mb)

"Privatisation does not make a big difference"

Dezember 2015: Das Buch, dessen Verfasser Projektmitarbeiter für den Wasserbereich bei der bundeseigenen KfW Entwicklungsbank ist, die selbst zahlreiche Privatisierungsprojekte im Wassersektor finanziert hat, ist ambitioniert: Analysiert werden Wasserunternehmen in zwölf Ländern - öffentliche Versorger, verschiedene Formen von 'Private Sector Participation' oder 'Public Private Partnership', private Unternehmen sowie Betriebe, die nach einer Privatisierung rekommunalisiert wurden. Darunter sind wichtige Streitfälle der in den 1990er Jahren durch Weltbank, Internationalen Währungsfonds und Versorgungskonzerne wie Thames Water, Suez und Veolia losgetretenen Privatierungswelle - Cochabamba, Buenos Aires, Großbritannien, Berlin und Manila, aber auch weniger bekannte Beispiele aus Kuba, Uganda und Jordanien. Insofern bietet das Buch einen ganz guten Überblick - wobei Schiffler beansprucht, trotz erkennbarer Sympathien für Privatisierung auf der Grundlage von "empirical evidence" objektiv zu sein. Das Ergebnis seiner Fallstudien ist denn auch ein "Unentschieden": "Privatisation, on average, does not make a big difference". Diese Erkenntnis ist so neu nicht, wie er selbst mit einem Zitat aus einer früheren Weltbank-Studie belegt: "There is no statistically significant difference between the efficiency performance of public and private operators in this sector".

Dieser Befund ist allerdings gleichzeitig ein vernichtendes Urteil über die mit viel Aufwand betriebenen Privatisierungsbemühungen, die anfangs als Königsweg für die Verbesserung der Situation im städtischen Wassersektor ausgegeben wurden und dementsprechend von Regierungen und internationalen Entwicklungsorganisationen mit Geld und günstigen Investitionsbedingungen für die Versorgungskonzerne massiv gefördert wurden. Hier gilt die alte Weisheit: Wenn man kein gutes Argument für etwas hat, dann hat man bereits das erste gute Argument dagegen. Bestätigt wird die von den Kritikern der Privatisierung immer wieder vorgetragene Argumentation, dass angesichts fehlender Vorteile von privat betriebenen Versorgungsunternehmen Regierungen und Entwicklungsorganisationen nach Wegen suchen sollten, die öffentlichen Unternehmen zu stärken und zu verbessern, die weltweit immer noch fast 90 Prozent der Weltbevölkerung versorgen. Mit seinem 'Ist-doch-egal-Schluß' entzieht sich Schiffler einer solchen Positionierung - mehr noch: Implizit legitimiert er die neuerliche Privatisierungswelle im Zuge der Austeritätspolitik, beispielsweise in Portugal, Griechenland und Irland.

Manuel Schiffler, Water, Politics, and Money. A Reality Check on Privatization. (Springer) 2015

Bottled Water in China - Boom or Bust?

November 2015:China Water Risk (CWR), a "non-profit initiative dedicated to adressing business and environmental risk arising from China's limited water resources" across agriculture, power, mining, food & beverages, textiles and electronics, warns that the bottled water industry in China should not be allowed to continue its "unregulated explosive growth": "It has only taken China two decades to become the world's largest bottled water consumer and a major producer. Concern over drinking water safety is one of the key drivers of the rapid growth. The report seeks to explore the rise of the bottled water industry and its exposure to physical water risks. One of them is that 71 per cent of packed water production lie in water scarce and water stressed regions exposed to physical and regulatory risks. The report also reviews the steps taken by the government to protect water sources and regulate the bottled water industry. The industry has big expansion plans (Siehe 'Industrie will Tibets Gletscher anzapfen' vom 4. November 2015). But key risks are not being addressed, raising concerns for China’s already limited and polluted water resources."

Hongqiao Liu, Bottled Water in China - Boom or Bust? Exposure To Water Risks Point To An Uncertain Future. China Water Risk, September 2015. Download (pdf 6mb)

Vereinte Nationen GmbH & Co. KG

Oktober 2015: „In zunehmendem Maße fördern die UN marktbasierte Ansätze und Multi-Stakeholder Partnerschaften als das Geschäftsmodell für die Lösung globaler Probleme.“ Dieser Befund der Mitautorin Barbara Adams fasst die Studie „Fit for Whose Purpose? Private Funding and Corporate Influence in the United Nations“ des Global Policy Forum (September 2015) treffend zusammen.

So bestimmt beispielsweise die Bill & Melinda Gates Foundation, deren Einfluss auf die Weltgesundheitsorganisation WHO ein ganzes, informatives Kapitel gewidmet ist,  „heute weitreichend den Gesundheitssektor“, während die UN-Organisation selbst weitgehend handlungsunfähig ist, wie sie bei der Ebola-Krise in tragischer Weise unter Beweis stellte. Mit ihren Milliarden-Spenden für Impfprogramme hat die Stiftung „auf der einen Seite Marktabhängigkeit geschaffen, mit dem Vorrang für technische beziehungsweise technologische Ansätze, auf der anderen Seite von den notwendigen Anstrengungen, die institutionellen Kapazitäten des öffentlichen Gesundheitssystems zu stärken, abgelenkt.“

Klarsichtig spricht die WHO-Chefin Margaret Chan darüber, wie "Big Tobacco, Big Food, Big Soda und Big Alcohol" die Gesundheitspolitik unter Druck setzen und beeinflussen - durch Lobbygruppen, Gerichtsverfahren und Geld: „Marktmacht setzt sich problemlos in politische Macht um.“ Und: „Der Einfluss der Stakeholder, besonders des privaten Sektors, in zahlreichen Bereichen wächst sehr schnell, während die institutionellen und regulatorischen Kapazitäten vieler Länder schwach ausgeprägt bleiben “.

Materialreich zeigt die Studie an zahlreichen weiteren Beispielen die Auswirkungen „Globaler Partnerschaften“ zwischen Vereinten Nationen und Konzernen, die weit in die Ausgestaltung und Umsetzung der jüngst von den UN verabschiedeten Nachhaltigkeitsziele SDGs reichen. Dazu gehört auch die „Scaling Up Nutrition-Initiative“, bei der über ein „Business Network“ Länder dazu gebracht werden, „Unternehmensinteressen in ihren Ernährungsstrategien zu berücksichtigen“.

Gezwungen, sich nach anderen Geldgebern umzusehen, hätten die UN inzwischen weder Mittel noch Zeit, ihre Rolle von „unparteiischer Regel- und Normsetzung, von Politikkoordinierung und Global Governance angemessen zu erfüllen“, sondern würden zum „Vertragsunternehmen für bilaterale und öffentlich-private Projekte “. Transparenz, Rechenschaftspflicht und demokratische Verfahren bleiben dabei auf der Strecke, so die Klage. Offensichtlich sind die Ursachen dafür aber nicht nur fehlendes Geld: „Versagen und Schwächen des UN Systems (sind) ein Ergebnis bewusster Entscheidungen von mächtigen Regierungen, UN-Chefs von UN-Organisationen und Programmen, und einflussreichen Unternehmens-Akteuren“.

Wenn dem so ist, bleibt allerdings unklar, wer die umfassenden Empfehlungen der Studie eigentlich umsetzen könnte - vom Aufruf an die Regierungen, mehr Geld bereit zu stellen, bis zu Tobin Tax und Verschmutzungsabgaben, von der Aufforderung, negative Auswirkungen von Partnerschaften offen zu analysieren, bis zu Forderungen nach Regulierung, Transparenz und klaren Regeln für die Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft, um unzulässigen Einfluss auf die Politik der UN zu verhindern. Offen bleibt, wer überhaupt ein Interesse – und die Macht – hat, die UN aus dem Griff der Konzerne  zu retten.

Vielleicht stößt ja wenigstens die letzte Empfehlung auf offene Ohren - der eher zaghafte Hinweis, zivilgesellschaftliche Gruppen sollten die Situation der Vereinten Nationen ganz genau analysieren und beobachten und „möglicherweise ihr Engagement überprüfen “.

Barbara Adams; Jens Martens, Fit for whose purpose? Private funding and corporate influence in the United Nations. Bonn/New York (Global Policy Forum) September 2015. Download (pdf-Datei 2,5mb)

Public services under attack

Oktober 2015: From the Executive summary: "Public services in the European Union (EU) are under threat from international trade negotiations that endanger governments’ ability to regulate and citizens’ rights to access basic services like water, health, and energy, for the sake of corporate profits. The EU’s CETA (Comprehensive Economic and Trade Agreement) agreement with Canada, the ratification of which could begin in 2016, and the TTIP (Transatlantic Trade and Investment Partnership) treaty under negotiation with the United States are the latest culmination in such efforts. In a worst case scenario, they could lock in public services into a commercialisation from which they will not recover – no matter how damaging to welfare the results may be."

"This report sheds some light on the secretive collusion between big business and trade negotiators in the making of the EU’s international trade deals. It shows the aggressive agenda of services corporations with regards to TTIP and CETA, pushing for far-reaching market opening in areas such as health, cultural and postal services, and water, which would allow them to enter and dominate the markets. And it shows how those in charge of EU trade negotiations are rolling out the red carpet for the services industry, with both the consolidated CETA agreement published in September 2014, as well as drafts of TTIP chapters and internal negotiation documents that reflect the wishlists of corporate lobbyists."

Public Services under Attack. TTIP, CETA, and the secretive collusion between business lobbyists and trade negotiators. Author: Thomas Fritz. 12 October 2015. Download (pdf 12kb)

Private Infrastrukturfinanzierung teuer und riskant

Juli 2015: From the abstract: "Public-private partnerships (often referred to as PPPs) are increasingly promoted as a way to finance development projects. Donor governments and financial institutions, such as the World Bank, have set up multiple donor initiatives to promote changes in national regulatory frameworks to allow for PPPs, as well as provide advice and finance to PPP projects."

"PPPs also feature prominently in the discussions around the post-2015 and the financing for development agendas. Currently, there is a strong push to increase the involvement of the private sector in the development arena and to promote PPPs as key tool to reach the soon to be agreed sustainable development goals."

"This report shows that the last decade has seen a huge increase in the amount of money invested in PPPs in developing countries. From 2004-2012, investments in PPPs increased by a factor of six, from US$ 22.7 billion to US$ 134.2 billion. This has been driven by economic growth and thus the need for infrastructure development, but also by low interest rates in developed countries which has driven investors to ‘search for yield’ elsewhere. Although investments in PPPs fell in 2013 to US$ 84.4 billion, current estimates indicate that the developing world will experience a new wave of PPPs in the near future."

"However, it is important to note that despite the promotion of PPPs, private finance only provides about 15–20 per cent of total infrastructure investment. The lion’s share is still provided by the public sector, and this situation is likely to continue. Therefore, questions remain about why so much focus is placed on the private sector rather than improving public sector delivery."

"This report looks at the empirical and theoretical evidence available on the nature and impact of PPPs, and analyses the experiences of Tanzania and Peru."

Maria José Romero, What lies beneath? A critical assessment of public private partnerships and their impact on sustainable development. Published by eurodad et al, July 2015. Download (pdf 1,4mb)

Siehe auch: Where is the public in PPPs?Analysing the World Bank's support for public-private partnerships. By María José Romero, eurodad, September 2014. Blog-Beitrag

Conflicts and governance in Chile’s water market

Abstract:The Chilean system of tradable water rights and water markets has been well known and controversial in international water policy circles since the 1990s. Chile’s 1981 Water Code is a textbook example of neo-liberalism, with strong private property rights and weak government regulation, and the market in water rights has been the dominant theme in debates about Chilean water policy, both nationally and internationally. The Water Code was somewhat reformed in 2005 after over 13 years of political debate. In this paper I review the issues in water policy and politics in Chile during the decade since that reform. What does the ongoing Chilean experience tell us about water privatisation, markets, and commoditisation? Water conflicts have become the essential issue in Chile, rather than water markets. In the past decade conflicts among multiple water users have deepened and widened in many parts of the country, involving river basins and groundwater aquifers. The institutional framework for governing these water conflicts has worked poorly, for a variety of reasons, and the conflicts have become a serious national political problem. I review the evolving political and policy debates in Chile, including the current government’s proposal in 2014 for a new and stronger reform of the Water Code. In short, the critical problem of the Chilean water model is the lack of institutional capacity for governance or integrated water resources management, and the problem has worsened as water conflicts have become closely linked to conflicts in the energy and environmental sectors.

Carl J. Bauer, Water conflicts and entrenched governance problems in Chile’s market model. In: Water Alternatives 8(2), June 2015, 147-172. Download (pdf file)

Access to water and food security

Mai 2015: Angesichts des steigenden Interesses von Agrar-, Energie- und Industrieunternehmen an ihrer eigenen Wasserversorgung fordert der Bericht "Water for food security and nutrition", den der Beirat (High Level Panel of Experts, HLPE) beim Committee for World Food Security, CFS, vorgelegt hat, Regierungen auf, "to prioritise the rights and interests of the most marginalised and vulnerable groups, with a particular focus on women, when it comes to water access". Dabei gehe es nicht nur um den Zugang zu sicherem Trinkwasser, sondern auch um gesicherte Versorgung bäuerlicher Landwirtschaft für die Produktion von Nahrungsmitteln. Außerdem werden Maßnahmen vorgeschlagen "to enhance the capacity of poor farmers to manage water and land and to increase water and agricultural productivity". Daher würde es sich bei dem Bericht um den "first comprehensive effort" handeln, "to bring together access to water, food security and nutrition".

Water for food security and nutrition. A report by The High Level Panel of Experts on Food Security and Nutrition. HLPE Report 9, May 2015. Download (pdf)

Wasserknappheit bedroht Ernährungssicherheit

März 2015: Der Ansatz der Publikation „Die Welt im Wasserstress“ ist ambitioniert: Auf 50 Seiten ein breites Spektrum von wasserbezogenen Entwicklungen und Problemen vorzustellen, um einen leichten Zugang zur Beschäftigung mit dem Wasserthema in seiner Vielfalt zu bieten. Eingestiegen wird mit Trinkwasser und sanitären Einrichtungen, vor allem aber werden die zehn Kapitel zusammengehalten durch die Rolle von Wasser für die Ernährung: Da geht es natürlich schwerpunktmäßig um die Landwirtschaft - Bewässerung und Regenfeldbau -, aber auch um Kleinfischerei und nomadische Tierhaltung, sowie um die Bedrohung der verfügbaren Wasserressourcen durch Verschmutzung, Water Grabbing, Klimawandel und grenzüberschreitende Konflikte. Der zweite rote Faden sind die Auswirkungen der zunehmenden Wasserknappheit auf sozial, politisch und wirtschaftlich an den Rand gedrängte Bevölkerungsgruppen in Stadt und Land. Die Kapitel sind alle gleich aufgebaut – ein Überblickstext, ein oder zwei Schaubilder, eine kurze Fallstudie sowie eine Reihe von Handlungsorientierungen. Für jene, die mehr wissen wollen, gibt es ein ausführliches Literaturverzeichnis.

Die Welt im Wasserstress. Wie Wasserknappheit die Ernährungssicherheit bedroht. Von Maike Gorsboth, Herausgegeben von Brot für die Welt – Evangelischer Entwicklungsdienst. Berlin, März 2015. Download (pdf Datei)

Teure Perspektiven für Nachhaltigkeitsziele im Wassersektor

März 2015: Die Botschaft des Reports "Water in the World We Want" des Instituts für Wasser, Umwelt und Gesundheit der Universität der Vereinten Nationen (UNU-INWEH), dass Investitionen in den Wassersektor dringend notwendig sind, ist nicht neu. Interessant aber die Analysen von zehn Ländern (Bangladesch, Bolivien, Indonesien, Kanada, Pakistan, Singapur, Südkorea, Uganda, Vietnam und Zambia), in denen versucht wird, die für jedes Land notwendigen Schritte zu bestimmen, um die globalen Wasserziele zu erreichen. "Zudem stellt er substanzielle Alternativen vor, die es uns ermöglichen, innerhalb eines weltweiten Dialogs voranzukommen." Einige der Lösungsvorschläge sind wiederum nicht so neu: Besonders die Landwirtschaft müsse effizienter und die Korruption, durch die schätzungsweise 30 Prozent der Mittel zur Verbesserung der Wasserver- und Abwasserentsorgung nicht zu ihrer eigentlichen Bestimmung gelangen, massiv eingedämmt werden. 

Zudem wartet er mit dramatischen Zahlengaben auf: Das weltweite Defizit bei den Instandhaltungs- und Ersatzinvestitionen im Wasser- und Abwassersektor erhöht sich jährlich um durchschnittlich 200 Milliarden US-Dollar, heißt es. Allein die USA benötigten derzeit eine Billion Dollar hierfür. Um die im Report ausgearbeiteten Empfehlungen zu finanzieren, sollten neben der Eindämmung von Korruption Subventionsmittel aus der Mineralöl-, Kohle- und Gasindustrie in Höhe von 1,9 Billionen Dollar umgewidmet werden. Allgemein rechnen die Autoren aus, dass im Wasser- und Abwassersektor in den nächsten 20 Jahren jährliche Investitionen von 1,25 bis 2,25 Billionen Dollar notwendig sind, um die Nachhaltigkeitsziele nach 2015 zu erreichen. Das entspreche einer Verdopplung oder Verdreifachung der derzeitigen Investitionen oder 1,8 bis 2,5 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsprodukts.

Schuster-Wallace C.J. and Sandford, R., Water in the World We Want. United Nations University Institute for Water, Environment and Health and United Nations Office for Sustainable Development. 2015. Download (pdf 4,6mb)

Addressing conflicts of interest in PPPs

Januar 2015: There is no standard global definition of precisely what a public-private partnership is. This Briefing from the European Parliament Think Tank looks at how the EU attempts to strike a balance by combining broad definitions of conflicts of interest with a number of legal tools.

 

Wasserpolitik: Weitere Literaturhinweise

Understanding the Water and Energy Challenge (2014)

Dezember 2014: Ähnlich wie bei der Veröffentlichung "Understanding the Energy-Water Nexus" (Matthew Halstead, et al)geht es auch bei dieser Publikation von Schlumberger Business Consulting vorrangig darum, die lokalen und globalen Zusammenhänge und Abhängigkeiten zwischen Energie- und Wasserversorgung zu veranschaulichen. "Water shortages are already affecting energy supply", warnt sie vor den Gefahren von Wassermangel für die Energievorsorgung und damit für die Energieunternehmen - und wirbt gleichzeitig für den Bau neuer Großstaudämme. Als eine von zahlreichen Publikationen und Konferenzen zum "Water-Energy Nexus" verweist sie auf die Brisanz zukünftiger Konflikte zwischen Energieversorgern und anderen Wassernutzungen, besonders in der Landwirtschaft. Und wenn "Elefanten kämpfen" werden die Auswirkungen auf die Wasserpolitik  spannend werden.

Introduction to the Water and Energy Challenge. (Schlumberger Business Consulting) 2014 (pdf file 6,1mb)

Den ökonomischen Wert von Wasser bemessen (2014)

"This volume provides the most comprehensive exposition to-date of the application of economic valuation methods to proposed water resources investments and policies. It provides a conceptual framework for valuation of both commodity and public good uses of water, addressing non-market valuation techniques appropriate to measuring public benefits - including water quality improvement, recreation, and fish habitat enhancement."

Robert A. Young; John B. Loomis, Determining the Economic Value of Water. Concepts and Methods. 2nd edition (Routledge) 2014

From Business Risk to Business Opportunity (2014)

Extracted from the Introduction: "It is amazing the speed with which water risk has percolated to top the business list of concern. Today, the World Economic Forum ranks the freshwater supply crisis as the number three risk affecting th global economy. After many years of companies telling us that no shareholder, investor or CEO has ever asked a question about water, things are changing. The message is clear: what companies are doing on water has become a top priority for their stakeholders and increasingly, their shareholders. It is certainly time for business leaders to consider water in ways that they haven’t before."

"This book lays out how water challenges relate to business sustainability. It then proposes a strategic approach to water that will help you not only to understand this resource better but also to plan your own improvements, mitigate your risks and enhance the ways in which water is used and managed inside and outside your factory walls. Some companies are already quite advanced in addressing water risks, while other are just getting started. What bears thinking through in depth are the ways that communities and companies share a complex ‘root system’ that feeds sustainable growth."

Stuart Orr and Guy Pegram, Business Strategy for Water Challenges. (Dō Sustainability) October 2014

Machenschaften privater Wasserversorger (2014)

Aus der Besprechung von Ellen Dannin vom 24. November 2014: "The report identifies worldwide deceptive practices used by the water privatization industry. For example, it has become common in the United States that, when public infrastructure is privatized, for the public “partner” to receive a large up-front payment in exchange for a multi-generation contract that effectively makes the private contractor the owner of the asset."

"Part of what makes water privatization attractive is the promise to provide modern innovations as part of the deal. In fact, this study finds that the true innovation is not technology but, rather, the up-front payment made to the public."

"Cash-strapped governments are thrilled to get what seems to be so much money that it can solve all their financial needs. However, they do not understand how such a long contract will play out and find it hard to resist signing the contract. It is for just that reason that France outlawed up-front payments as part of privatization two decades ago – it distorts decision-making."

"The report finds that private water corporations meet their duty to maximize profits to their shareholders by a) weakening their greatest competitor, the public water sector, b) opening up the water market and creating business opportunities for themselves, and c) removing as many obstacles as possible to the profitability of their operations.”

Emanuele Lobina, Troubled Waters: Misleading industry PR and the case for public water. Public Services International Research Unit (psiru), Download (pdf file)

Understanding the Energy-Water (and Food) Nexus (2014)

November 2014: Mit den Zusammenhängen und Wechselwirkungen zwischen Wasser, Energie und Ernährung, beziehungsweise Landwirtschaft, manchmal erweitert um andere Bereiche wie Land, beschäftigen sich seit der Konferenz "The Water Energy and Food Security Nexus – Solutions for the Green Economy" im November 2011 in Bonn zahlreiche Konferenzen, Forschungsprojekte und Publikationen, viele Institutionen haben diesen 'Nexus' zu einem zentralen Konzept ihrer Arbeit gemacht. Die Studie des Energy Research Centre of the Netherlands (ECN) eignet sich als Einstieg in diese komplexe Thematik und Diskussion. Wie so häufig steht auch in dieser Studie der Energiesektor im Mittelpunkt. Relativ verständlich werden die Auswirkungen von Wassermangel auf Energieerzeugung und Landwirtschaft beschrieben, der deshalb auch zunehmend zu einem Faktor in den strategischen Überlegungen globaler Energieversorger und Agrar- und Nahrungsmittelkonzerne wird.  Umgekehrt können aber auch erneuerbare Energien wie Windkraft oder Veränderungen in der Nahrungsmittelproduktion wie eine geringere Fleischerzeugung dazu beitragen, Wasserressourcen zu schonen.

Aus dem Abstract: "To date, the three individual resource systems of energy, water, and food have mostly been organised and studied independently. In a rapidly developing world with ever more pressing environmental challenges, however, choices and actions in each of these three domains can significantly affect the others, positively or negatively. Therefore it is important to take a "nexus approach" to analysing these three resource systems. Conventional policy- and decision-making with regards to each of these domains in isolation is not necessarily anymore the most effective or optimal course of planning or action. A "nexus approach", which in our context refers to a multidisciplinary type of analysis of the relationship between energy, water and food, can help to balance trade-offs and to build synergies across these different sectors. In an increasingly complex and interrelated world this approach can lead to better and more efficient resource use as well as cross-sectoral policy coherence."

Matthew Halstead, et al, Understanding the Energy-Water Nexus. Energy Research Centre of the Netherlands (ECN), September 2014. Download (pdf file 686kb)

Wasser - nur gegen Cash (2014)

November 2014: Cash Cards für Wasser gelten als ein probates Mittel, um private, öffentliche oder kommunale Versorgungsunternehmen zu ermuntern, in ärmeren städtischen Gebieten eine Versorgung aufzubauen und so besonders Kunden ohne individuellen Anschluss ans Versorgungsnetz einen Zugang zu schaffen, der geringe Investitions- und Verbrauchskosten hat. Es gibt die Kreditkarten mit einem aufgeladenen Betrag für Gemeinschafts-Zapfstellen, aber auch für Einzelhaushalte und Großabnehmer. Sie dienen aber auch dazu, den Anteil säumiger Zahler zu verringern, Abrechnungsverfahren zu erleichtern und die sogenannte Kostendeckung im Wassersektor zu verbessern, eine Voraussetzung für die Bemühungen, vermehrt private Unternehmen anzuziehen. Zahlreiche Verbraucherorganisationen und Einwohnergruppen wehren sich daher vehement gegen ihr Einführung, beispielsweise in Südafrika. Eine neue Studie der Weltbank, die auf Untersuchungen in acht Städten in Afrika beruht, kommt jetzt zu dem Ergebnis, dass Geldkarten „kein Wundermittel sind und ein insgesamt ineffizientes Wassermanagement nicht ersetzen können“. Denn auch Cash Card-Systeme brauchen nicht nur Auflademöglichkeiten, sondern auch ein funktionierendes Versorgungssystem, gesicherte Versorgung und regelmäßige Instandhaltung und haben damit vor allem erhebliche Startkosten.

The Limits and Possibilities of Prepaid Water in Urban Africa: Lessons from the Field. By Chris Heymans, u.a., August 2014. (World Bank Water and Sanitation Program). (Download pdf-Datei). Siehe dazu die Zusammenfassung auf The Water Blog vom 2. September 2014.

Wasserprivatisierung in Manila aus Unternehmenssicht (2014)

3. September 2014: Das private VersorgungsunternehmenManila Water hat, veröffentlicht von der Asiatischen Entwicklungsbank ADB, ein Buch herausgegeben, in dem es "reveals how change management was adopted by the company to transform the water utility into a world-class service provider. In this book, Manila Water tells its story - the story of a water utility’s amazing transformation that is anchored on tapping the unlimited potential of important yet often underappreciated corporate resources. This is the secret of Manila Water’s success. Within each and every employee's story, when told collectively, is Manila Water's secret told."

Aus der Ankündigung der ADB: "Thebook highlights the case of the Manila Water Company as a successful story of utility reform. It notes that Manila Water faced a number of challenges prior to emerging as a successful model for public-private-partnerships (PPPs). It includes chapters on: the water crisis and privatization; the PPP through a concession framework; the concession agreement; addressing the supply shocks and managing risks; corporate-style governance; enable; empower; excel; emerging challenges and issues; and conclusions. Emerging challenges identified in the book include: urbanization and increased population; regulatory risk; climate change; replicating the PPP model in top metro cities; and the internal challenge of developing new talent and leaders in the water sector. In order to address these challenges, the book highlights the importance of expanding wastewater services, addressing the gap between willingness-to-pay and the need for system improvements, considering creation of a regulatory office independent of Manila Water to reduce regulatory risk, addressing unforeseen events, including climate change-induced droughts and floods, and continuing to address barriers to expansion of Manila Water services to other urban zones around Manila.

Virgilio Rivera, Tap Secrets: The Manila Water Story. Published by ADB, July 2014. Download (pdf file).

Siehe dazu: Uwe Hoering, Wasser in Manila - Ein Globalisierungs-Lehrstück, November 2010 (Download pdf-Datei, 159kb), und Wasser für die Megacities - das Beispiel Manila. Briefing Papier Nr. 3 zum Hintergrundpapier "Wasser für Nahrung - Wasser für Profit". 2006 (Brot für die Welt). Download (pdf-Datei 44kb), auch in englisch (pdf-Datei 37kb)

"Water for Food" (2014)

Juni 2014:The summer 2014 issue of 'Future of Food: Journal for Food, Agriculture and Society (Volume 2, Number 1) is devoted to the theme "Water for Food". Edited by the Department of Organic Food Quality and Food Cultureat the University of Kassel, Germany, and theFederation of German Scientists (VDW), it has been created as a present a platform for young scholars, researchers, post graduate students, doctoral students and post doctoral fellows who are interested in food related themes to deliberate their research experiences through research paper articles. As a multi-disciplinary journal, natural scientists and social scientists from all around the world are welcome to engage in this forum as contributors. All articles can be downloaded from the Website.

Rethinking Public Services in the Global South (2014)

Mai 2014: Abstract: "After three decades of privatization and anti-state rhetoric, government ownership and public management are back in vogue. This book explores this rapidly growing trend towards ‘corporatization’ - public enterprises owned and operated by the state, with varying degrees of autonomy. If sometimes driven by neoliberal agendas, there exist examples of corporatization that could herald a brighter future for equity-oriented public services."

"Drawing on original case studies on Burkina Faso, Costa Rica, Malaysia, the Philippines, Tunisia and Uruguay, this book critically examines the histories, structures, ideologies and social impacts of corporatization in the water and electricity sectors, interrogating the extent to which it can move beyond commercial goals to deliver progressive public services. The first collection of its kind, it offers rich empirical insight and theoretical depth into what has become one of the most important public policy shifts for essential services in the global South."

Rethinking Corporatization and Public Services in the Global South. Edited by David A. McDonald. 2014 (Zed Books)

Remunicipalisations in Europe and beyond (2014)

April 2014:The extensive re-municipalisations in the water sector in France and in the energy sector in Germany are a reflection of common political and economic factors. The most important of these are the greater efficiency of public sector provision, and the greater degree of control over the effective achievement of public policy objectives. These are closely related to the historic factors driving public ownership in the 19th and 20th century. A distinctive feature of this 21st century tendency is the prominent role of green parties and environmental policies. The public sector paradigm has historically shown a remarkable resilience, underpinning the development of European public services for almost a century, compared to the three decades of domination by the market paradigm and its currently vacillating foundations.

David Hall, Emanuele Lobina, Philip Terhorst, Re-municipalisation in Europe. November 2012 (Download)

Siehe auch: List of water remuncipalisations worldwide - As of November 2013

Zusammenarbeit im Wassersektor im Südlichen Afrika (2014)

März 2014: Aus der Zusammenfassung: "Whereas global, regional, national, and local realities of water management are fundamental to consider in the preparation and implementation of the RAP (SADC Regional Agricultural Policy) - essentially the CAADP Regional Compact in Southern Africa - water issues do not feature prominently in CAADP processes in the SADC region. This is despite the Region’s strong efforts to address water resource management through transboundary frameworks and organisations. Water has played a unifying role to spearhead cooperation in the Region with the Protocol on Shared Watercourses being the first treaty to be ratified at the level of SADC. As a result of this historical and political standing of water governance in the machinery of SADC regional cooperation, the Region presents interesting cases of Transboundary Water Resources Management (TWRM)."

"Food security is very much a regional issue and requires transnational trade and agricultural cooperation. This paper therefore focuses on regional food security issues while linking to the national as well as the household levels where food is produced, distributed and consumed. Likewise, any analysis of water resources management cannot exclude local realities, as water remains, to a large extent, a local resource. This is particularly relevant for the biggest water consumer in Southern Africa: agriculture."

Rampa, F., Wyk, L.-A. van, Regional food security and water in SADC: The potential for sectoral-synergies within CAADP for the implementation of the SADC Regional Agricultural Policy. (ECDPM Discussion Paper 159). Maastricht (ECDPM) 2014

Wasser in Manila - Ost-West-Unterschiede (2014)

März 2014: Die Vergabe von Konzessionen an internationale Wasserkonzerne (United Utilities, Bechtel und Suez) im Jahr 1997 in der philippinischen Hauptstadtregion Metro Manila galt der Weltbank, damals eine der führenden Triebkräfte solcher Beteiligungen des privaten Sektors (Private Sector Participation, PSP) als vorgeblicher Beitrag zur Lösung städtischer Versorgungsprobleme, als ein Modellvorhaben (Siehe Uwe Hoering, Wasser in Manila - ein Globalisierungs-Lehrstück, Download pdf-Datei). Aber auch für die kritische Zivilgesellschaft war und ist die Entwicklung in Manila ein Prüfstein: Während die Konzession für den Westteil der Stadt (Maynilad Water Services) schnell ins Chaos führte und auch nach einem Eigentümerwechsel nach wie vor ihre vertraglich eingegangenen Verpflichtungen nicht erfüllt, schien das Unternehmen im Ostteil (Manila Water Company), das inzwischen ebenfalls mehrfach den Eigentümer gewechselt hat, erfolgreicher. Diese neue Studie will anhand der Transaktionskostentheorie und auf Grundlage eines knappen Überblicks über die Debatte zur Beteiligung privater Unternehmen im Wassersektor und die Geschichte der beiden Unternehmen den Zusammenhang zwischen geeigneten beziehungsweise weniger geeigneten Organisationsformen, der Höhe der Transaktionskosten und dem Erfolg oder Misserfolg bei der Verbesserung der Wasserversorgung aufzeigen und damit die unterschiedliche Entwicklung in den beiden Konzessionsgebieten erklären. Dazu kam ein unterschiedliches Management der beiden Konzessionäre. Zudem deutet die Studie an, dass der relative Erfolg von Manila Water auch auf eine Reihe günstigerer Voraussetzungen als im Konzessionsgebiet von Maynilad zurückzuführen ist, beispielsweise einen besseren Zustand der Infrastruktur, eine Erfolgsvoraussetzung, die in den meisten Metropolen des Südens mit Wasserproblemen eher nicht gegeben ist und damit auch die Übertragbarkeit der Studie einschränkt. Daraus folgt auch, dass "public sector involvement in the provision of water services indispensable" bleibt, um die Transaktionskosten für die Unternehmen gering zu halten, sprich: Die öffentliche Hand muss erhebliche Vorleistungen erbringen und günstige Rahmenbedingungen schaffen, damit die privaten Wasserversorger erfolgreich sein können.

Marie-Luise Mußenbrock, A (Mis)alignment of Governance Structures? The Two Water Concessions in Metro Manila. INEF-Report 108/2013 (pdf-Datei)

Privatisierungsmodelle in Indien und Uganda (2014)

10. März 2014: In zwei neuen Publikationen stellt das Water and Sanitation Program (WSP) der Weltbank die Privatisierung im städischen Wassersektor in Indien und Uganda vor: 

Das eine "reviews the first decade (2001-11) of Uganda’s private sector participation (PSP) model for small town water supply. In evaluating the impact of this development, this working paper aims to guide further reform within Uganda, and to inform other countries considering similar PSP approaches. The core idea behind PSP centered reform in Uganda was to improve sustainability and efficiency of piped networks. To evaluate how well the Ugandan model has managed the balance between public and private interest in water service delivery, the paper provides a concise description of its current performance and characteristics as well as its institutional and regulatory framework."

Das zweite "looks at five case studies in India, which include: Khandwa, Madhya Pradesh; Nagpur, Maharashtra; Latur, Maharashtra; Aurangabad, Maharashtra; Mysore, Karnataka. A detailed review of Public-Private Partnerships (PPPs) in water and sanitation in these developing cities was undertaken with great emphasis on the data necessary to build a conclusive study. The report intends to evaluate the underlying rationale of the initiatives; the preparatory and bid process; key contract provisions; risk allocation and related issues that may have a bearing on the operational trajectory; and impact the achievement of objectives. The five projects, in Maharashtra, Karnataka, and Madhya Pradesh, provide a detailed analysis of the process, politics, and preparation of PPP projects in India."

Private Sector Participation in the Ugandan Water Sector. A Review of 10 Years of Private Management of Small Town Water Systems. World Bank Water and Sanitation Program (WSP). December 2013. Link

Running Water in India’s Cities: A Review of Five Recent Public-Private Partnership Initiatives. World Bank Water and Sanitation Programme (WSP) January 2014. Link

Die Bedeutung 'informeller' städtischer Versorgung (2014)

5. Februar 2014: Die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift Water Alternatives (Volume 7/Number 1) befasst sich schwerpunktmäßig mit dem Beitrag des informellen Wassersektors.

Aus dem Call for Papers: "Water and sanitation provision in developing countries has been compared to archipelagos with formal provision consisting of “spatially separated but linked ‘islands’ of networked supply in the urban fabric”. The urban waterscape is thus composed of highly diverse and often ’informal’ providers, adhering to different operational and service delivery models."

"In African cities approximately 75% of basic services are provided by ‘informal’ providers who utilize a wide variety of water sources and supply options, which in turn determine variegated infrastructural configurations. Far from being a ‘backward’ sector or a survival strategy of the poor, the ‘informal’ water services sector includes stable enterprises and dynamic businesses representing a variety of scales, business structures, levels of sophistication and capital intensity."

"This special issue seeks to explore the water and sanitation provision realities in ‘informal’ urban spaces unserved, or partially served, by formal utilities. Much of the literature on urban informal service provision falls under instrumental policy-focused analysis, while urban informality has more traction with critical scholars using Lefebvrian or political ecological approaches to analyze the mutually constitutive political and spatial practices of informality and their socio-technical manifestations."

Quer zum Strom - eine Streitschrift (2013)

‚Water, water everywhere, but not a drop to drink’ – dieser verbreitete Widerspruch in der Wasserversorgung, der die gesellschaftliche Entwicklung seit Jahrhunderten begleitet und den die internationale Wasserpolitik spätestens seit der UN-Wasserdekade in den 1980er Jahren mit unterschiedlichsten Ansätzen und Maßnahmen zu lösen sucht, ist in den vergangenen Jahren zunehmend durch andere Probleme wie den Klimawandel, die Ernährungs- oder die Energiekrise etwas in den Hintergrund getreten, beziehungsweise in diese integriert worden (Siehe Energy-Water-Food-Nexus), oder wurde in internationale Konferenzen, Institutionen und Organisationen, in denen oft die Wasserindustrie den Ton angibt, verschoben und ‚entsorgt’. Zu den Ausnahmen gehören Aktionen wie die Rekommunalisierung von Wasserbetrieben wie in Berlin, die ebenfalls Teil einer umfassenderen Herausforderung, der Verteidigung der Versorgungssicherung durch öffentliche Einrichtungen gegen Privatisierung, sind. Auch wenn beim Millenniums-Entwicklungsziel „Wasserzugang“ Fortschritte gemeldet werden, ist das Problem längst nicht aus der Welt, geschweige denn eine umfassende Lösung erreicht. Im Rahmen der immer wieder in Erinnerung zu rufenden Tatsache, dass auch Wasser eine endliche Ressource ist, behandelt dieses Büchlein einige zentrale Aspekte des Themas: Sinn und Unsinn von Wassersparmaßnahmen, Chemie im Wasser, Probleme einer effektiven und nachhaltigen Steuerung von Ökosystemen, die Geschichte von Privatisierung und Private Public Partnerships (PPP) in der Wasserversorgung oder das Tabu Sanitärbereich und Abwässer – und bietet damit, informiert und verständlich, einen Einstieg, anhand von Wasser über den Umgang mit endlichen natürlichen Ressourcen und dessen gesellschaftlicher Organisierung nachzudenken.

Petra Dobner, Quer zum Strom. Eine Streitschrift über das Wasser. Berlin (Politik bei Wagenbach) 2013

Siehe auch Petra Dobner, Wasserpolitik. Zur politischen Theorie, Praxis und Kritik globaler Governance. Berlin (Suhrkamp) 2010

Alternative Organisation öffentlicher Dienstleistungen (2013)

December 2013: Summary: "Reflecting on the need to ground visions of future public services in the existing practices and experiments, the author uses the “publicness” concept as a vision inspired by, and inspiring, the ongoing struggles and initiatives to defend and transform public services. In this context, the paper analyses the role of Public-Public Partnerships (PuPs), which have emerged as a trade union response to privatisation and Public-Private Partnerships (PPPs), in enhancing some of the key dimensions of the “publicness” concept, namely: equity and efficiency; participation and accountability; and solidarity and sustainability. In conclusion, the author argues that participatory PuPs represent “actually existing” forms of resistance, which by pursuing goals of enhancing the “publicness” of public services, contribute at building and strengthening new visions of public services and serve as spaces for the emergence of alternative ways of organising public services and work in the public sector."

Zusammenfassung: "Die Notwendigkeit reflektierend, dass Zukunftsvisionen von öffentlichen Dienstleistungen in existierenden Praktiken und Experimenten gründen müssen, benutzt die Autorin das Konzept von „Öffentlichkeit“ als Vision, die von bestehenden Auseinandersetzungen und Initiativen um die Verteidigung und Neugestaltung öffentlicher Dienstleistungen inspiriert wird und diese gleichzeitig inspiriert. In diesem Kontext analysiert das Papier den Beitrag von Public-Public Partnerships (PuPs), die als Antwort der Gewerkschaften auf Privatisierung und Public-Private Partnerships (PPP) entstanden sind, zur Hervorhebung einiger zentraler Dimensionen des Konzepts der „Öffentlichkeit“, namentlich: Gerechtigkeit und Effizienz, Teilhabe und Rechenschaft sowie Solidarität und Nachhaltigkeit. Zum Abschluss argumentiert die Autorin, dass partizipative PuPs eine „tatsächlich existierende“ Form von Widerstand repräsentieren, die dadurch, dass sie die „Öffentlichkeit“ öffentlicher Dienstleistungen hervorheben, dazu beitragen, neue Visionen von öffentlichen Dienstleistungen aufzubauen und zu stärken und als Raum für das Hervorbringen von alternativen Möglichkeiten zur Organisation von öffentlichen Dienstleistungen und Arbeit im öffentlichen Sektor zu fungieren.

Edlira Xhafa, Alternative Ways of Organising Public Services and Work in the Public Sector: What Role for Public-Public Partnerships? Working Paper der DFG-KollegforscherInnengruppe Postwachstumsgesellschaft, Nr. 09/2013, Jena 2013. Download (pdf-Datei)

Siehe dazu auch die Literaturhinweise "Alternativen zur Privatisierung"

Using creativity to build community for healthy rivers (2013)

Im Englischen funktioniert die Alliteration 'Arts and Activism': "Protecting rivers and communities from the ravages of large dams tends to involve brainy pursuits: there’s often a heavy focus on policy and political issues, and on designing strategic campaigns to stop destructive river projects and promote better options. While these efforts play a very important role in countering the powerful forces that threaten our rivers, the global river protection movement is also working to change hearts as well as minds. Around the world, groups are using the arts to reach people’s hearts and to promote a vision of water and energy for everyone, and a respect for rivers and the life, livelihoods and traditions tied to them. In this issue we hear from a wide range of groups who are using creativity to educate and build community for healthy rivers. This special issue of  World Rivers Review(December 2013) includes interviews, art works and essays by artist-activists using art, music, poetry and film to create social change."

Wasserprivatisierung in Indien (2013)

November 2013: Bei einer Konferenz in New Delhi im März 2013 wurden die Situation bei der Wasserprivatisierung beziehungsweise Erfahrungen mit Public Private Partnership in Indien diskutiert. Neben der Nationalen Wasserpolitik ging es vor allem um Fallstudien in mehreren Städten, darunter die IT-Metropole Bangalore. Zu den TeilnehmerInnen gehörten unter anderem Himanshu Thakkar (South Asia Network on Dams, Rivers & People) und Medha Patkar (National Alliance of People's Movements). Dieser 40seitige Bericht fasst die Präsentationen und Diskussionen zusammen.

Conference on Water Privatization: Learning from India and International Experiences. New Delhi, 19th March 2013 (Focus on the Global South). Siehe auch den Artikel"Reviving the old demons of water privatisation? Veolia and Suez in India", in dem begründet wird, warum der französische Versorgungskonzern Veolia für den diesjährigen "Prix Pinocchio" nominiert wurde.

Infrastruktur-PPPs in Europa (2013)

November 2013: Online resource that scrutines infrastructure public-private partnerships in Europe: "There is a growing body of evidence that suggests that PPPs can have detrimental effects on public budgets and provision of public services. Nevertheless, they continue to be promoted in many countries, including in the Arab Spring countries. The Website "Overpriced and underwritten - The hidden costs of public-private partnerships" offers evidence to counter the frequent arguments about the supposed advantages of PPPs. With extensive background analysis, case studies from across Europe and new updates, we hope the site will be a useful source of information."

Quelle: CEE Bankwatch Network

Chancen für PPP in Indiens Landwirtschaft (2013)

Oktober 2013: Der große und früher einmal sehr effiziente Bewässerungssektor in Indien, auf dem die 'Grüne Revolution' aufsetzte, wurde in den vergangenen Jahren vernachlässigt, was zu sinkender Effizienz, Produktivität und Einkommen führte. Wie die Landwirtschaft in Indien insgesamt ist auch die Bewässerungslandwirtschaft weitgehend kleinbäuerlich strukturiert und bietet der steigenden Zahl von Landlosen saisonale Arbeitsmöglichkeiten. Die National Water Policy (NWP) und die Absichtserklärungen, die nur langsam wachsende Agrarproduktion zu fördern, weisen beide auf eine verstärkte Einbindung privater Investoren (Private Sector Participation, PSP) hin, von der Finanzmittel, Technologie und besseres Management erwartet werden. Die Bestandsaufnahme zeigt zahlreiche Ansatzpunkte und Initiativen dafür auf und hofft, dass "PPP opportunities may arise if agricultural reforms in the form of contract farming, improvements in inputs, markets, agro industries, and retail links are coupled with irrigation development and management efforts."

Varma, H.K., et al, Exploring Public-Private Partnership in the Irrigation and Drainage Sector in India. A scoping study. Asian Development Bank, 2012. Download (pdf-Datei 2,5mb)

When Business Meets Aid (2013)

Oktober 2013: Die Kooperation von Entwicklungsorganisationen mit kommerziellen Unternehmen hat in den vergangenen Jahren immer größere Ausmaße angenommen. Damit sind unter anderem Erwartungen verbunden, dass das 'Kerngeschäft' der Unternehmen entwicklungspolitische Ziele unterstützt - wie beispielsweise in der "German Food Partnership". Zweitens würden öffentliche Güter durch private Unternehmen bereitgestellt - Beispiel Wasserversorgung. Stichwörter, die die Rollenverteilung eher vernebeln als klären, sind 'Inklusive Geschäftsmodelle', 'Pro-Poor-Versorgungsketten', 'Öffentlich-private Partnerschaften' (PPP) und 'Produktentwicklungs-Partnerschaften', beispielsweise im Pharmabereich. Auf der Grundlage von Fallstudien werden Empfehlungen für die Expansion derartiger Partnerschaften im öffentlichen Dienstleistungsbereich gegeben.

Abstract:"International development agencies are increasingly looking to business as a partner in achieving development outcomes. Engaging business in development has become a central plank of many countries’ aid policies. However, the potential of public-private partnerships for development is still largely unrealised. Business and development agencies would benefit from a better understanding of what forms of practical partnership might be constructed, for what purposes and with what likely impact. We propose a new framework for thinking about practical engagement between business and development agencies. It is based, in the first instance, on a distinction between partnerships that increase the development impact of core business activity, and those that contribute to the private provision of public goods. Within this framework we discuss development agencies’ existing involvement in inclusive business ventures, pro-poor supply chain initiatives for internationally-traded products, public-private partnerships for service delivery, and product development partnerships in health. In each of these four areas we provide short case studies and identify a set of issues for further consideration in future work. We close with some observations on cross-cutting issues, including the slenderness of the evidence base in this field, and the fragmentation of existing initiatives. Our main conclusions are three. First, the next generation of enterprise challenge funds should be designed on the basis of a broad evaluation of their predecessors and explicit consideration of a set of issues that we identify. Second, more effective brokerage arrangements, and some flagships, will be needed in order to expand public-private partnerships for service delivery. Third, a comprehensive review of product development partnerships should be undertaken which, among other things, compares them to market-based alternatives."

Margaret Callan, Robin Davies, When Business Meets Aid: Analysing Public-Private Partnerships for International Development. Development Policy CentreDiscussion Paper No. 28, April 1, 2013. Download (pdf-Datei 611kb)

Flüsse verbinden in Indien (2013)

Mai 2013:India’s National River Linking Project (NRLP), which has been on the drawing board for some three decades, is the largest inter-basin water transfer planned to date in India or elsewhere. The idea has waxed and waned depending upon the political dispensation at any given point in time. Under the Challenge Program for Water and Food, the International Water Management Institut, IWMI, undertook a broad strategic exploration of the basic idea of NRLP and its assumptions. This Highlight examines few contentious issues of the NRLP that received considerable attention in the national discourse. And it concludes that the donor basins may have surplus water to make NRLP technically feasible; however, there is need for nuanced analysis of whether, as the best possible option available to India, it is justifiable.

Upali Amarasinghe, The National River Linking Project of India. Some Contentious Issues. 2012. Link

Weitere Papiere zu Wasser in Indien siehe: IWMI-TATA Water Policy Program

Wassermärkte in den USA und Australien (2013)

März 2013: Eng verknüpft mit der Diskussion um Landreformen, die kommerzielle Direktinvestitionen in die Landwirtschaft fördern können, hat auch die Debatte um Wassermärkte und Wasserhandel einen Wiederaufschwung erlebt. Shiney Varghese vom Institute for Agriculture and Trade Policy fasst die Erfahrungen in zwei Regionen, dem Westen der USA und dem Murray-Darling Basin in Australien, zusammen, die seit vielen Jahren mit marktwirtschaftlichen Instrumenten des Wassermanagements und der -verteilung operieren.

Shiney Varghese, Water Governance in the 21st Century. Lessons from Water Trading in the U.S. and Australia. (IATP) March 2013. Link

Forschung über Wasserpolitik in Indien (2012)

The IWMI-TATA Water Policy Research Program (ITP) launched in 2000 is a collaborative program of the International Water Management Institute, IWMI, and Sir Ratan TATA Trust, Mumbai. ITP emerged in response to widely articulated problems of growing water stress in many parts of India, with several detrimental consequences to the society.

The program aims at evolving new perspectives and practical solutions derived from the wealth of research done in India on water resources management. The objective of ITP is two fold:

- To engage Indian scientific/academic institutions in addition to in-house researchers in a practical agenda to identify, analyze and document relevant water-management approaches and current practices. This program brings in the multi-disciplinary perspective in the analysis of water related problems.

- To help policy makers at the central, state and local levels, address their water challenges - in areas such as sustainable groundwater management, water scarcity, and rural poverty - by translating research findings into practical policy recommendations.

These above objectives are achieved through a number of vehicles, which include: Policy publications and research papers; policy roundtables, consultations and workshops; funding of research projects; funding of projects that encourage collaborative activities and cooperation across the Indian research community.

Bei einer Konferenz zum zehnjährigen Bestehen wurde mit zahlreichen Papieren ein Überblick über die Forschungsaktivitäten in Indien gegeben.

Handbook of Land and Water Grabs in Africa (2012)

Aus der Verlagsankündigung:According to estimates by the International Land Coalition, 57 million hectares of land have been leased to foreign investors since 2007. Current research has focused on human rights issues related to inward investment in land but has been ignorant of water resource issues and the challenges of managing scarce water. This handbook will be the first to address inward investment in land and its impact on water resources in Africa.

The geographical scope of this book will be the African continent. An important factor to note is that sub-Saharan Africa will, of all the continents, be hit hardest by climate change, population growth and food insecurity. Sensible investment in agriculture is therefore needed, however, at what costs and at whose expense?

The editors have involved a highly diverse group of expert researchers, who will review the pro- and anti-investment arguments, geopolitics, the role of capitalist investors, the environmental contexts and the political implications of, and reasons for, leasing millions of hectares in sub-Saharan Africa.

Handbook of Land and Water Grabs in Africa. Foreign direct investment and food and water security. Edited by John Anthony Allan, Martin Keulertz, Suvi Sojamo, Jeroen Warner. August 2012 (Routledge).

Für alle, die sich das Buch (210 US-Dollar), das auch als ebook verfügbar ist, nicht kaufen wollen: The Guardian hat einen ausführlichen Beitrag darüber.

Attac Schweiz: Service Public in der Schweiz (2005)

Der Untertitel des von Attac Schweiz herausgegebenen Buches verspricht Alternativen zur neoliberalen Globalisierung - „Perspektiven jenseits der Privatisierung“. Zunächst jedoch wird in den ersten beiden Kapiteln nachgezeichnet, wie in den vergangenen Jahren Liberalisierung und Privatisierung öffentlicher Dienstleistungen auch in Europa vorangetrieben werden, nachdem sie zunächst in den Ländern des Südens unter anderem von IWF und Weltbank durchgesetzt wurden. Über die knappe, verständliche Darstellung von Ideologie, Triebkräften und Erwartungen hinaus macht das Buch insbesondere im zweiten Kapitel die Erfahrungen mit dieser Entwicklung im Mikrokosmos Schweiz deutlich.

Anschaulich wird dabei, wie durch bisherige Privatisierungen von Post und Telekommunikation, Bahn und Energieversorgung, Bildung, Wissenschaft und Gesundheit zunehmend das Recht auf Zugang zu öffentlichen Leistungen durch Kaufkraft ersetzt wird. Die Auswirkungen auf die Arbeitssituation, die Beschränkung von demokratischer Einflussnahme und Beteiligung am öffentlichen Leben durch die Einschränkung von Kommunikation oder Mobilität haben damit auch unmittelbare Bedeutung für den Alltag jedes Einzelnen. Gleichzeitig öffnet das Buch den Blick auf die breite, starke und mit Kampagnen wie der Ende 2004 gestarteten Aktion „GATS-freie Zonen“ recht erfolgreichen Gegenbewegungen in der Schweiz.

Das dritte Kapitel, Perspektiven für eine alternative Gestaltung öffentlicher Dienste aufzuzeigen, bleibt dagegen eher allgemein, zeichnet jedoch Grundzüge für eine „neue Bewegung“ auf wie gesellschaftliche Aneignung, Solidarität, Kooperation und demokratische Einflussnahme. Wichtig ist dabei, dass keine Rückverstaatlichung der öffentlichen Dienste angestrebt wird, sondern ein „emanzipatorischer Gegenentwurf zur neoliberalen Enteignungsökonomie und zum sozialliberalen Begleitprogramm.“ Der entscheidende Wert des Buches besteht aber darin, dass es gelungen ist, das komplexe Thema aus der Insider-Szene herauszuholen ohne zu vereinfachen, und in seinen vielfältigen, weitreichenden Konsequenzen verständlich zu machen.

Attac Schweiz (Hrsg.), Service Public. Perspektiven jenseits der Privatisierung. Vorwort von Elmar Altvater. Rotpunktverlag Zürich, 2005, 180 Seiten

Bennet et al, Investitionen in den Schutz von Wasserressourcen (2013)

Januar 2013:Produced by Forest Trend, the report is the second instalment of an inventory of initiatives around the world that are paying individuals and communities to revive or preserve water-friendly features of the landscape, including wetlands, streams and forests that can capture, filter and store freshwater. Of the 205 "payments for watershed services" programmes tracked around the world, more than half are in China and the United States. 91 percent of the payments in 2011 took place in China.

Genevieve Bennet et al, Charting New Waters. State of Watershed Payments 2012. January 2013

Boag/McDonald, Öffentliche Wasser-Partnerschaften (2010)

Während es viel Literatur über die private Kommerzialisierung von Wasserdienstleistungen (Public-Private Partnerships, PPP) gibt, werden die Alternativen dazu kaum untersucht. Diese kritische Bestandsaufnahme der Literatur versucht sowohl Probleme aufzuzeigen, als auch das Verständnis dieser öffentlichen Ansätze im Wassersektor (PUPs) zu vertiefen. Dafür werden die unterschiedlichen Kooperationsformen analysiert, Vorteile des Modells und die Kritik an ihm geprüft und die Entstehung der Water Operator Partnerships (WOPs) betrachtet.

Gemma Boag, David A. McDonald, A Critical Review of Public-Public Partnerships in Water Services. In: Water Alternatives, 2010, 3 / 1.

Candeias u.a., Krise der Privatisierung (2008)

Die neoliberale Privatisierung steckt in einer Krise, doch das bedeutet nicht unbedingt ihr Ende. Politik und Investoren suchen sich andere Aktionsfelder. Dennoch werden Verschiebungen im gesellschaftlichen Klima deutlich, die Kampagnen gegen Privatisierungen Erfolge bescheren und Rekommunalisierungen sowie die Debatte um das Öffentliche vorantreiben.

Mario Candeias, Rainer Rilling, Katharina Weise (Hrsg.), Krise der Privatisierung, Rückkehr des Öffentlichen. Texte der Rosa-Luxemburg-Stiftung, Band 53. Berlin (Karl Dietz Verlag) 2008. Download (pdf-Datei) bei Rosa-Luxemburg-Stiftung.

Petra Dobner, Wasserpolitik für Fortgeschrittene (2010)

Informationen über Ursachen und Dimensionen der Wasserkrise bilden die Grundlage für die Untersuchung politischen Handelns im Wassersektor seit Anfang der 1970er Jahre - materialreich und informativ. Das gilt auch für den Überblick über die entsprechenden Konferenzen der Vereinten Nationen und des eher privatwirtschaftlich dominierten "Weltwasserforum" und den Abriss der Privatisierungsversprechungen als Lösungsansatz. Die darauf aufbauende politikwissenschaftliche Analyse von Global Governance- Strukturen einschließlich einer Sichtung der Netzwerke, Akteure und Interessen, die sie bestimmen, kommt zu dem Ergebnis, dass die globale Wasserpolitik mehr verspricht, als sie halten kann.

Petra Dobner, Wasserpolitik. Zur politischen Theorie, Praxis und Kritik globaler Governance. Berlin (Suhrkamp) 2010

Dugard/Drage, Der Rechtsweg zur öffentlichen Versorgung (2012)

Juni 2012: Der Text analysiert anhand von sechs Fallstudien, darunter das Volksbegehren in Berlin und das Referendum in Italien, mit welchen rechtlichen Mitteln efolgreich gegen die Privatisierung im Wassersektor vorgegangen werden kann, unter anderem indem Gesetze und Verfassungen geändert wurden.

Jackie Dugard and Katherine Drage, Shields and Swords.Legal Tools for Public Water. Municipal Services Project, June 2012. Link

FAME2012: Alternativen zur Privatisierung (2012)

April 2012: Die Vorstellungen, wie die vielfältigen und anhaltenden Probleme im Wassersektor gelöst werden sollten, können gegensätzlicher kaum sein: Beim 6.Weltwasserforum in Marseille präsentierten Regierungs- und Unternehmensvertreter ihre Strategien, den Wasserbereich zu einem Zugpferd für die „Grüne Ökonomie“ zu machen. Entsprechend standen Stichwörter wie Effizienz, Technologien, Kommerzialisierung, öffentlich-private Partnerschaften (PPP) und „marktorientierte Lösungen“ im Vordergrund. Beim Alternativen Forum FAME2012 waren die Stichwörter dagegen Gemeingüter, Rekommunalisierung und Community Management.Und es wurden eine Reihe aktueller Publikationen dazu vorgestellt. Mehr

Tommaso Fattori, Wasser buchstabiert sich Demokratie (2012)

12. März 2012: Das erfolgreiche Referendum gegen eine umfassende Wasserprivatisierung im Juni vergangenen Jahres in Italien war ein wichtiger Meilenstein in der Bewegung für eine Demokratisierung der Wasserversorgung. Eine Einschätzung.

Tommaso Fattori, Fluid Democracy: The Italian Water Revolution. In: Transform! Journal 09/2011

Food&Water Europe: Zusammenarbeit für das Recht auf Wasser (2012)

28. Februar 2012: Eine gleichberechtigte Zusammenarbeit zwischen öffentlichen Versorgungsunternehmen (Public-Public Partnership, PUP) bietet die gleichen Vorteile wie profitorientierte Öffentlich-Private Partnerschaften (PPP), beispielsweise die Weitergabe von Technologien, aber ohne deren Nachteile wie Entlassungen oder überhöhte Preise. Sie seien daher ein geeigneter Ansatz, um die Versorgung mit Wasser und sanitären Einrichtungen zu verbessern, heisst es in einer neuen Studie von Food&Water Europe.

Public-Public Partnerships. An Alternative Model to Leverage the Capacity of Municipal Water Utilities. February 2010 (Food& Water Europe)

Food&WaterWatch: Wasserprivatisierung gebremst, aber nicht gestoppt (2009)

Zwar räumen Mitarbeiter der Weltbank ein, dass ihre Politik, die städtische Wasserversorgung privaten Versorgungsunternehmen, vor allem globalen Konzernen, zu übertragen, weitgehend gescheitert ist. Dennoch verfolgt sie diesen Ansatz weiter. Die Studie fasst nicht nur das Scheitern zusammen, sondern analysiert auch, wie die Weltbankgruppe und vor allem die International Finance Corporation IFC nach wie vor politisch und finanziell die Geschäfte der globalen Wasserunternehmen fördert.

Food & Water Watch, Dried Up, Sold Out. How the World Bank's Push for Private Water Harms the Poor. März 2009: Download (pdf-Datei 1,48 MB) bei food&waterwatch

'Fracking' - Die neue globale Wasserkrise (2012)

März 2012: Die Förderung von Schiefergas - Erdgas, das in Gesteinsschichten eingelagert ist - wird neben Ölsanden angesichts von 'Peak Oil' zu einer Hoffnung für die Industrie, neue Quellen zu erschließen. Besonders in den USA setzt sie darauf, aber auch in Europa, beispielsweise in Polen, werden Erkundungsbohrungen vorangetrieben. Sorgen wegen der Gefährdung des Grundwassers und öffentlicher Widerstand haben unter anderem in Frankreich und Bulgarien dazu geführt, dass das Verfahren verboten wurde. Food&WaterWatch setzt sich intensiv mit diesem Verfahren auseinander. Eine neue Studie analysiert die Risiken am Beispiel der USA, hinterfragt den wirtschaftlichen Nutzen des Verfahrens und informiert über die Entwicklungen in Frankreich, Bulgarien, Polen, Südafrika, China und Argentinien.

Update Oktober 2013: Auch das Transnational Institute, TNI, hat rechtzeitig zum zweiten 'Global Frackdown Day' (19. Oktober), an dem in über 30 Ländern Proteste und Veranstaltungen organisiert wurden, eine aktualisierte Fassung ihrer Studie "Old Story, New Threat: Fracking and the global land grab" vorgelegt.

GiB: 'Faktenblätter' zu Öffentlich-Privaten Partnerschaften (2011)

Dezember 2011: Als ein Gegengewicht gegen die Behauptungen und Publikationen der finanziell gut ausgestatteten Befürworter, Vermarkter und Profiteure Öffentlich-Privater Partnerschaften (PPP) hat Gemeingut in BürgerInnenhand Informationen zu verschiedenen Aspekten dieses umstrittenen Finanzierungsinstruments öffentlicher Einrichtungen zusammengestellt. Unter den ersten 'Faktenblättern' fehlt zwar noch der Wassersektor, dafür gibt es bereits Texte zur Rolle der Banken, zur Frage, ob PPP einen Angriff auf die Grundlagen der Demokratie darstellt, und ob es sich wirklich um "Partnerschaften" handelt oder nicht doch um Privatisierung. Weitere Themen sollen folgen.

Globalization Monitor: Städtische Wasserversorgung in China (2010)

Ähnlich wie die Studie des Xinjiang Conservation Fund (siehe Privatisierung) will dieser Bericht der in Hongkong ansässigen NGO Globalization Monitor Licht in die weitgehend unbekannten Entwicklungen bei der Privatisierung der öffentlichen Wasserversorgung in Form von Gemeinschaftsunternehmen mit Transnationalen Konzernen bringen. Ausgehend von einer Bestandsaufnahme der Probleme im Wassersektor versucht er, die Auswirkungen der Privatisierung zu erfassen, wofür auch Interviews und Befragungen von VerbraucherInnen durchgeführt wurden.

Globalization Monitor, The Reform of the Urban Water Supply in Southern China. Hongkong, April 2010. Download (pdf-Datei, 108 Seiten): http://www.waterjustice.org/uploads/attachments/GM_Water_Book.pdf

Grompe/Hansjürgens, Wassermärkte in den USA (2012)

Januar 2012: Seit Jahren werden Wassermärkte, also der Handel mit Wassernutzungsrechten, immer wieder als eine Lösung für Verteilungsprobleme und Übernutzung von Wasserressourcen propagiert. Dabei sind sie äußerst komplex und funktionieren in vielen Fällen nur sehr begrenzt. Diese Studie über Wassermärkte im Westen der USA, wo neben Australien und Chile die längsten Erfahrungen bestehen, bietet eine verständliche Einführung in Funktionsweise und Probleme.

Matthias Grompe und Bernd Hansjürgens, Wassermärkte im Westen der USA. Entstehung, Funktionsweise und Beurteilung. Marburg (Metropolis-Verlag) 2012

Hahn/Cless/Soentgen (eds.), Menschen am Brunnen - Wasservielfalt (2012)

Der Ansatz dieses Buches ist ungewöhnlich: Wie betrachten Menschen in unterschiedlichen Kulturen Wasser? Welche Bedeutung hat es in verschiedenen Lebensbereichen, gesellschaftlichen oder kulturellen Zusammenhängen - über die Behandlung als Ressource oder Ware hinaus? Damit kommen dann auch anthropologische, philosophische und kulturhistorische ("Ein Essay über Tau") Fragestellungen ins Spiel, ebenso wie sehr anschauliche Geschichten über die Rolle von Wasser im Alltag und praktische Ansätze für Lösungen, beispielsweise in Indiens Metropole Mumbai. Dabei liegt ein Schwerpunkt der Beiträge auf Afrika - von Ghana und Nigeria bis zum Nil. Aber auch "Wasser in Amazonien" und Wasserspeicher in Südindien werden betrachtet.

Hans Peter Hahn, Karlheinz Cless, Jens Soentgen (eds.), People at the Well. Kinds, Usages and Meanings of Water in a Global Perspective. Frankfurt/New York (Campus) 2012

Henn, u.a., Gemeinwohl und Kommerz in der Wasserversorgung (2012)

April 2012: Berechtigterweise liegt der Schwerpunkt des AttacBasisTextes "Wasser ist keine Ware" auf Deutschland beziehungsweise Europa, doch auch globale Aspekte der Privatisierung und Kommerzialisierung im Wassersektor werden behandelt. Vorrangig geht es dabei vor allem um die unterschiedlichen politisch-ökonomischen Konzepte der Versorgung mit sauberem Wasser, was Themen wie Wasser für die Landwirtschaft weitgehend vernachlässigt - aber das hätte wohl den Rahmen des Büchleins gesprengt. Dagegen wäre an manchen Stellen eine Differenzierung zwischen Versorgung und Entsorgung und eine stärkere Berücksichtigung des Abwasserbereichs und dessen Problematik sinnvoll gewesen.

Markus Henn, u.a., Wasser ist keine Ware. Wasserversorgung zwischen Gemeinwohl und Kommerz. Hamburg (AttacBasisText 41, VSA-Verlag) 2012

Larrain/Schaeffer, Wassermärkte in Chile (2011)

April 2011: Chile gehört zu den Ländern, die sehr früh und umfassend einen marktwirtschaftlichen Ansatz im Wassersektor durchgesetzt und weitreichende, handelbare Nutzungsrechte eingeführt haben. Wie die Studie von Chile Sustentable zeigt, haben dadurch die Konflikte und die Konzentration in allen Bereichen des Sektors zugenommen.

Sara Larrain, Colombina Schaeffer, Conflict of Water in Chile: Between Human Rights and Market Rules. September 2010, Santiago. Link (pdf-Datei 1,85 MB)

Magdahl, Von der Privatisierung zur Kommerzialisierung (2012)

Mai 2012: Es besteht verbreitet Einigkeit, dass die Privatisierungsstrategie im Wassersektor, wie sie besonders die Weltbank seit Anfang der 1990er Jahre vorangetrieben hat, weitgehend gescheitert ist - am Widerstand von Bewegungen, Betroffenen und Gewerkschaften, aber auch am geringen Interesse der heftig umworbenen Wasserkonzerne. Die Studie zeigt anhand einer Analyse der Weltbankpolitik und einer Reihe von Fallstudien aus Afrika auf, dass die neoliberale Wasserpolitik darauf mit einem Konzept der Corporatisation und Kommerzialisierung reagiert. Öffentliche Versorgungsunternehmen werden dabei so umstrukturiert, dass sie wie privatwirtschaftliche Unternehmen arbeiten. Die Auswirkungen wie höhere Wasserpreise und die fehlende Bereitschaft, die Wasserversorgung in ärmere Stadtviertel auszuweiten, sind die gleichen. Für die "Wasserrechtsbewegung", so die Schlussfolgerung, mache das eine Neuorientierung ihrer Strategie, die auf dem Kampf gegen Privatisierung und der Stärkung öffentlicher Unternehmen basiert, notwendig.

Jorgen Eiken Magdahl, From privatisation to corporatisation. Exploring the strategic shift in neoliberal policy on urban water services. Oslo (FIVAS) 2012. Link (pdf-Datei 4,01 MB)

Manthan Adhyayan Kendra, Indien: PPP-Projekte und ihr Beitrag zur Problemlösung (2010)

PPP-Projekte gelten in allen Infrastrukturbereichen - angefangen beim Bau von Straßen, Häfen und Flughäfen über die Wasserver- und Abwasserentsorgung bis hin zum Abfallmanagement und Transportsektor - als Lösung. Der Bericht der indischen Organisation untersucht, wie es zu dieser Auffassung gekommen ist und analysiert die Situation im Wassersektor in Indien, die Auswirkungen auf die politischen Bedingungen wie Transparenz, Beteiligung, Zugang zu Informationen und Regulierung sowie auf soziale Verpflichtungen wie die Bereitstellung öffentlicher Dienstleistungen.

Public-Private Partnerships in Water Sector: Partnerships or Privatisation? by Manthan Adhyayan Kendra. February 2010. Link (pdf-Datei 1,63 MB) 

Nachlese zum Alternativen Wasserforum FAME2012

2. April 2012: Die Vorstellungen, wie die vielfältigen und anhaltenden Probleme im Wassersektor gelöst werden sollten, können gegensätzlicher kaum sein: Beim 6.Weltwasserforum in Marseille präsentierten Regierungs- und Unternehmensvertreter ihre Strategien, den Wasserbereich zu einem Zugpferd für die „Grüne Ökonomie“ zu machen. Entsprechend standen Stichwörter wie Effizienz, Technologien, Kommerzialisierung, öffentlich-private Partnerschaften (PPP) und „marktorientierte Lösungen“ im Vordergrund. Beim Alternativen Forum FAME2012 waren die Stichwörter dagegen Gemeingüter, Rekommunalisierung und Community Management. Mehr

Pambazuka: Wasser und Privatisierung in Afrika (2011)

Juni 2011: Der afrikanische Artikeldienst Pambazuka hat eine Sonderausgabe (Pambazuka News 533) zusammengestellt, die zahlreiche Aspekte der politischen Ökonomie rund um's Wasser behandelt. Im Zentrum stehen Fragen wie der unzulängliche Zugang zu Wasser und Privatisierungsstrategien, zum Beispiel in Senegal, Ghana und Mali, aber auch Beiträge über die Perspektiven für eine öffentliche Wasserversorgung, die alle als pdf-Dateien herunter geladen werden können. Link

Partzsch, Erweiterte Partnerschaft: Die EU-Initiative 'Water for Life' (2007)

Die Dissertation untersucht die sogenannten Typ2-Partnerschaften, die beim Weltgipfel für Nachhaltige Entwicklung (WSSD) 2002 in Johannesburg vorgestellt wurden. Diese Partnerschaften sollen helfen, die zwischenstaatlichen Abkommen (Typ1) von Rio de Janeiro (UN-Konferenz zu Umwelt und Entwicklung, UNCED) und Johannesburg umzusetzen, indem sie nichtstaatliche Akteure aus dem Privatsektor und der Zivilgesellschaft einbeziehen. Am Beispiel der 2003 angestoßenen EU-Wasserinitiative, um die es inzwischen allerdings eher ruhig geworden ist (Link), werden Fragen ihrer Effektivität und Legitimität untersucht und Chancen und Grenzen dieser Multi-Stakeholder-Partnerschaften für Global Governance aufgezeigt.

Lena Partzsch, Global Governance in Partnerschaft. Die EU-Initiative "Water for Life". Baden-Baden (Nomos) 2007

Reimon/Felber (2003), Schwarzbuch Privatisierung

Die Privatisierung wird weltweit vorangetrieben. Nicht nur in Deutschland oder in Europa, sondern auch in den Ländern des Südens werden Staatsbetriebe verkauft und vormals öffentliche Aufgaben an private Unternehmen übertragen. Es gebe dazu keine Alternative, wie Margarete Thatcher die Privatisierungsoffensive in Großbritannien in den neunziger Jahren propagiert hatte. Angesichts der massiven Privatisierung-PR ist es hilfreich, sich an die Erfahrungen mit bisherigen Privatisierungen zu erinnern – und das tun Reimon/Felber ausführlich und spannend. Mehr

William Sarni, Unternehmensstrategien in Wassersektor (2011)

Januar 2012: Der US-amerikanische Unternehmensberater William Sarni will mit diesem Buch Unternehmen, vor allem aber große Konzerne wie Getränke- und Chiphersteller, Stromerzeuger, Bergbau und verarbeitende Industrie dazu motivieren, sich stärker wirtschaftlich und politisch im Wassersektor zu engagieren und ein "global water stewardship programme" aufzubauen, wie beispielsweise die Wasserinitiative des Weltwirtschaftsforums (WEF). Dafür macht er eine Bestandaufnahme der unterschiedlichen Problembereiche (von Verfügbarkeit über Versorgungsinfrastruktur bis hin zu Entsorgung), politischer Diskussionen (beispielsweise des Unterschieds zwischen Preis und Wert) und technologischer Lösungsansätze. Allerdings anaysiert er weniger bereits bestehende Aktivitäten von Unternehmen im Wassersektor, sondern will vielmehr das "unglaubliche Potenzial, vermischt mit den Risiken und Problemen", aufzeigen - immer die Frage im Hinterkopf: Was bedeutet das für eine zukünftige Unternehmensstrategie.

William Sarni, Corporate Water Strategies. London (Earthscan) 2011. Preis: 64 Euro.

SIWI: Ernährungssicherheit in einer durstigen Welt (2012)

Anlässlich der World Water Week 2012, die im August 2012 unter dem Motto "Wasser und Ernährungsssicherheit" stattfand, legte das Stockholm International Water Institute, SIWI, den Bericht "Feeding a Thirsty World" vor. Neben einer Bestandsaufnahme der Zusammenhänge zwischen Wasser(knappheit) und Ernährungssicherheit werden darin "neue Lösungen" im landwirtschaftlichen Wassermanagement zum Beispiel im indischen Gujarat und Frühwarnsysteme für Wasserknappheit vorgestellt. Siehe dazu auch die Beiträge auf der Konferenz.

SIWI, Feeding a Thirsty World. Challenges and Opportunities for a Water and Food Secure Future. Stockholm 2012.

Stadler/Hoering (2003), Das Wasser-Monopoly

Privatisierungen im Wassersektor sind keine Lösung für die globale Wasserkrise. Sobald Gewinn zum ausschlaggebenden Kriterium für Investitionen wird, ist die Versorgung in ländlichen Regionen, städtischen Randgebieten und für ärmere Menschen in Gefahr. Eine Einführung in das komplexe Thema des globalen Wasser- und Abwassergeschäfts.

Lisa Stadler, Uwe Hoering, Das Wasser-Monopoly. Von einem Allgemeingut und seiner Privatisierung. Zürich (Rotpunktverlag) 2003. Leseprobe: Öffentliche Versorger - die Alternative (pdf-Datei 68 kb).

Terhorst, Reformen im Wassersektor durch soziale Bewegungen (2009)

Januar 2012: Über den Widerstand zivilgesellschaftlicher und sozialer Bewegungen gegen die Privatisierungen im Wassersektor gibt es inzwischen eine ganze Reihe von Untersuchungen, beispielsweise zu Manila - bis hin zum Spielfilm "Und dann der Regen" um den 'Wasserkrieg' im bolivianischen Cochabamba. Diese Doktorarbeit geht einen Schritt weiter und analysiert, inwieweit der defensive Widerstand in Strategien übergeht, die eine Umsetzung öffentlicher und gemeinschaftlicher Alternativen zu privatwirtschaftlichen Ansätzen vorantreiben. Im Mittelpunkt stehen dabei die Water Justice Movement, an der der Verfasser selbst aktiv beteiligt ist, und zwei Fallstudien in Peru und Uruguay.  Neben erfolgreichen Einflüssen auf Reformen im öffentlichem Wassersektor zeigt die Studie auch auf, dass für anhaltendere und breitere Wirkungen der sozialen Bewegungen die Entwicklung geeigneter Strategien, mehr Ressourcen und bessere Organisierungsfähigkeiten und Expertenwissen notwendig sind. Die Publikation, die 2009 abgeschlossen wurde, ist kostenlos und kann als pdf-Datei (3,4 MB) beim Grin-Verlag heruntergeladen werden.

Philipp Terhorst, The role of social movements in developing public alternatives in urban water services. April 2009 (Doctoral Thesis)

tdh/Welthungerhilfe: Wiederentdeckung der "Entwicklungspartnerschaft" (2010)

November 2010: Der Bericht 2010 zur "Wirklichkeit der Entwicklungshilfe", der seit 18 Jahren von terre des hommes und Deutsche Welthungerhilfe erstellt wird, hat mit dem Schwerpunkt "Profitable Partnerschaft?" die Zusammenarbeit zwischen Entwicklungspolitik und Privatwirtschaft wiederentdeckt, die bereits seit Mitte der 1990er Jahre als eine Art Zauberformel für eine bessere, wirksamere und erfolgreichere Entwicklungszusammenarbeit durch die Diskussion geistert. Die aktuellen Informationen über diese "Öffentlich-private Partnerschaft" bestätigen, was bereits frühere Untersuchungen zeigten: Gerade in Ländern und Sektoren, die für Armutsminderung und soziale Gerechtigkeit besonders wichtig sind, bringt eine Entwicklungspolitik, die sich an den Interessen der Privatwirtschaft orientiert, wenig.

Siehe dazu die Weed-Publikation (2003): "Zauberformel PPP" - 'Entwicklungspartnerschaften' mit der Privatwirtschaft" (pdf-Datei 457 kb). Sowie weitere Texte zu PPP.

TNI, u.a.: Water Movements in Latin America (2009)

In zwölf kurzen Interviews berichten Wasseraktivisten aus Lateinamerika von ihren Erfahrungen. Ergänzt werden die Gespräche durch Dokumente der Versammlung in Cochabamba, Bolivien, im August 2008, bei der die Perspektiven für ein gemeinschaftlich kontrolliertes Wassermanagement entwickelt wurden.

Changing the Flow: Water Movements in Latin America. March 2009. Co-published by TNI, Reclaiming Public Water Network, OTHER WORLDS, Food&Water Watch, RedVida. Link zur TNI-Website (pdf-Datei 1,6 MB)

USAID: Die Aktivitäten von USAID im Wassersektor (2009)

Der Bericht der staatlichen US-amerikanischen Entwicklungsorganisation gibt einen guten Überblick über die Vielfalt ihrer Aktivitäten, um die Privatwirtschaft im Wassersektor zu fördern. Dazu gehören nicht nur Public-Private Partnerships mit Minenunternehmen in der Demokratischen Republik Kongo, sondern auch Institutionen wie die Advancing the Blue Revolution Initiative (ABRI) in Afrika, die weltweite Water and Development Alliance (WADA) mit Coca-Cola und die Schaffung von günstigen Rahmenbedingungen für Investoren in China, dem wichtigsten Markt für global operierende Wasserkonzerne.

Safeguarding the World's Water: 2008 Report on USAID Water Sector Activities, December 2009. Download als pdf-Datei 9 MB (externer link)

'Water Alternatives': Konstruktiv-kritisch (2012)

Diese Ausgabe der Zeitschrift Water Alternatives, die dem Internationalen Forschungsinstitut für Ernährungspolitik, IFPRI, und dem Internationalen Institut für Wassermanagement, IWMI, verbunden ist, versucht sich in "konstruktiver Kritik am Unternehmensengagement im Wassersektor". Unter den Beiträgen, die alle als pdf-Datei heruntergeladen werden können, besonders interessant: Die Rolle von Nestlé, Cargill und anderen Konzernen aus der Nahrungsmittelbranche als globale Wassermanager. Weitere Artikel analysieren die Auswirkungen von Staudammprojekten am Oberlauf des Nils in Äthiopien auf kleinbäuerliche Bewässerungsprojekte und der Umleitung von Wasser in die Städte auf die Landwirtschaft in Tansania.

Water Alternatives. Special issue: Open for business or opening Pandora's Box? A constructive critique of corporate engagement in water policy. Volume 5 / Issue 3, October 2012

Weltbank-Publikationen zum Wassersektor (2010)

Auch wenn die Weltbank die Wasserprivatisierung längst nicht mehr so überzeugt propagiert wie vor der Jahrtausendwende, so treibt sie sie doch weiterhin voran. Das zeigt die neueste Liste ihrer Wasserpublikationen mit einer (positiven) Bestandsaufnahme der Erfahrungen mit PPPs in Entwicklungsländern (von Philippe Marin), mit Analysen von elf PPPs im städtischen Wassersektor in Afrika, mit einer Studie über den privaten Managementvertrag für die öffentlichen Wasserwerke in Johannesburg und mit Texten über Output-Based Aid in Honduras, Manila und Marokko.

World Bank Water Publications Catalogue January 2010, auf der Website der Weltbank als Download (pdf-Datei 2,3 MB)

WSP: Versorgung mit Trinkwasser und Toiletten in Afrika (2011)

September 2011: Ein Bericht des von der Weltbank verwalteten Water and Sanitation Program WSP kommt zu dem Ergebnis, dass die Versorgung mit Trinkwasser und sanitären Einrichtungen in 32 untersuchten Ländern in Afrika südlich der Sahara seit 1990 auf 58 beziehungsweise 36 Prozent gestiegen sei, so dass einige von ihnen das Millenniums-Entwicklungsziel, bis 2015 die Zahl der Menschen ohne angemessene Versorgung zu halbieren, wohl erreichen werden. Als entscheidende Ursachen dafür werden höhere Finanzmittel und mehr Eigenverantwortung von Regierungen gesehen. Auch wenn es sich nicht um eine unabhängige Studie handelt, bietet der Bericht doch viele Informationen über die Situation im Afrika. Link (pdf-Datei)

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