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Reportagen & Analysen

Abschlußerklärung des People's Forum

17. November 2009: Vier Tage lang diskutierten beim People's Food Sovereignty Forum 2009 annähernd 700 Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus über 90 Ländern und von rund 450 Bauern-, Fischer- und Hirtenorganisationen, von indigenen Völkern, Jugend- und Frauengruppen sowie von lokalen und internationalen Nichtregierungsorganisationen über ihre Lösungen für die Doppelkrise von Landwirtschaft und Ernährung. Die Abschlusserklärung als Download (pdf-Datei 79 kb)

Voices from the other side

16. November, 2009: “We are here to make our voices heard”, says Luisita Esmao from the Asian Farmers Association. Several member organisations of the international farmers’ network La Via Campesina have gathered outside the FAO building, separated from the heads of states and governments by a wide road, barriers and police officers. It is very difficult to make their voices heard, because even inside the FAO, civil society and farmers’ organisations are not able to get in touch with delegates, state representatives and the media, to get their messages across.

Their messages all deal with similar issues: land grabbing, mining, loss of access to water, oil palm plantations for agrofuels, enclosing of fishing zones and pastures - all of this is taking away their resources to produce food and is therefore contributing to increased food insecurity, malnutrition, poverty and hunger. Their message to the politicians and international organisations is ‘Food Sovereignty’, the right to determine themselves how agriculture is organised and food is produce. But shut off from the negotiations and declamations, they don’t expect much help from the other side of the road, but only “the wrong answers to the global food crisis”, as Nettie Wiebe, representative of La Via Campesina for North America, decries.

They are convinced, that at the centre of the ‘right answers’ there should be the recognition of the vital role of peasant and family farming, of indigenous peoples, of pastoralists and artisanal fisherfolk. As delegates from the People’s Food Sovereignty Forum 2009, the Civil Society Forum parallel to the Summit, explain on huge posters, there are 1,5 billion small food producers, who contribute up to 75 percent of food produced globally. Instead of evicting them and replacing small farms or pastures with plantations for agrofuels or foods for wealthy countries, they are the ones who should be strengthened and supported. This would positively impact the other pressing problem next to the food crisis also, because small-scale farming could contribute to reduce the emissions of greenhouse gases by up to 50 percent. One of the preconditions for this is that the ongoing encroachment by companies and financial speculators on land, water and fishery resources must stop. “If the governments don’t do it, people’s movements will do it”, Nettie Wiebe declares.

This is the place where to go during the Summit

14. November 2009: While the heads of state and governments will meet in the stately buildings of the UN-Organisation for Food and Agriculture, FAO, getting all the attention of the media, just one Metro station away there are hundreds of people from all over the world gathering, who have from their own experiences the stories about real hunger, about land grabbing and eviction, about discrimination because they are women and about the neglect of their knowledge and their traditions. The name of the venue for the People’s Forum 2009 is programme: Citta dell’altera economia, CEA – the city for a different economy. But the location is less stately: This is the area of the former slaughter houses of Rome, old buildings are covered with graffiti. Workshops take place in put-up tents. But here are the people who know the problems first-hand. And they know some of the fundamental answers too. Because they are practising them already. Again, there is a significant difference to the Summit: They don’t talk of ‘food security’, but of ‘food sovereignty’ – a much wider and more radical concept how to solve the problems of hunger and poverty. They have gathered here to bring their messages across to the heads of states and governments just one Metro station away – but miles and miles apart from the situation on the ground.

Hungerstreik!

11. November 2009: Mit einem dramatischen Appell versucht FAO-Generaldirektor Jacques Diouf, die Aufmerksamkeit für den bevorstehenden Weltgipfel für Ernährungssicherheit zu erhöhen. In einer persönlichen Videobotschaft ruft er zu einem weltweiten Hungerstreik am kommenden Wochenende auf, um Solidarität mit den Hungernden zu zeigen und Druck auf die Regierungen auszuüben, den Versprechungen jetzt Taten folgen zu lassen.

Siehe die "Petition gegen den Hunger"

First Ladies Summit

10. November: Auch Ehefrauen der in Rom versammelten Staats- und Regierungschefs wollen einen Beitrag zum Erfolg des Gipfels leisten. Bei einem Treffen am 15. November diskutieren sie, wie durch einen besseren Zugang für Frauen zu Ressourcen die Ernährungssicherheit verbessert werden kann.

Programm und Empfehlungen siehe: Second Non-Aligned Movement First Ladies Summit

Die Rolle der Privatwirtschaft

9. November: Um konkrete Lösungen zu diskutieren, wie die Wirtschaft zur Bewältigung der Hungerkrise beitragen kann, organisiert die FAO im Vorfeld des Gipfels am 12. und 13. November in Mailand ein Treffen hochrangiger Unternehmensvertreter aus allen Bereichen der Nahrungsmittelindustrie.

Mehr siehe Private Sector Forum

Römischer Schulterschluss

5. November 2009: Bei einem Spitzentreffen der in Rom ansässigen Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisationen der Vereinten Nationen - FAO, IFAD und WFP - wurde vereinbart, ihre unterschiedlichen Erfahrungen und Stärken im Einsatz gegen den Hunger zukünftig wirksamer und kostengünstiger zu koordinieren. "Taten statt Worte" seien das Gebot der Stunde, heisst es in einer Presserklärung.

Brasilien unterstützt 'People's Forum'

3. November 2009: Zum ersten Mal in der Geschichte des Civil Society Forum, das Mitte November parallel zum Weltgipfel für Ernährungssicherheit stattfindet, unterstützt mit Brasilien ein Land des globalen Südens die Veranstaltung der Zivilgesellschaft finanziell. Weitere Gelder kommen von der Schweiz, Norwegen und der katalanischen Regierung. Nettie Wiebe, Sprecherin der internationalen Bauernbewegung La Via Campesina, sieht darin einen Beweis für die wachsende Anerkennung der zentralen Rolle sozialer Bewegungen bei der Lösung der Ernährungskrise. Mehr siehe People's Food Sovereignty Forum

De Schutters Botschaft an den Gipfel

2. November 2009: Zwei Wochen vor dem Gipfel für Ernährungssicherheit appelliert der UN-Berichterstatter für das Recht auf Nahrung, Olivier De Schutter, an die beteiligten Staats- und Regierungschefs, die globale Ernährungskrise als historische Gelegenheit zu nutzen, um Absicht und Praxis in Übereinstimmung zu bringen. Für eine sinnvolle multilaterale Kooperation und verstärkte Governance müsse die Priorität sein, Ernährungssicherheit in nachhaltiger Art und Weise zu schaffen. Mehr siehe Download (pdf-Datei 152 kb)

Welternährungstag

16.Oktober 2009: Wie jedes Jahr soll der Welternährungstag daran erinnern, dass mehr gegen den Hunger in der Welt getan werden muss. Dies um so mehr, als die globalen Krisen Auswirkungen auch auf die kleinbäuerliche Landwirtschaft und die ländlichen Regionen haben. In diesem Jahr findet er im Vorfeld des Welternährungsgipfels statt.

Siehe: World Food Day

Vorstellung des FAO-Berichts

14.Oktober 2009: Der seit dem Welternährungsgipfel 1996 jedes Jahr erscheinende FAO-Bericht, dieses Jahr mit dem Thema "The State of Food Insecurity in the World 2009", weist unter anderem darauf hin, dass bereits vor den aktuellen Krisen die Zahl der Hungernden stieg, obwohl es weltweit genug Nahrungsmittel gibt.

UN-Forum zu Ernährungssicherung

14.Oktober 2009: Das Committee on World Food Security, das die Umsetzung von Maßnahmen zur Ernährungssicherung überprüfen und koordinieren soll, tagt bis zum 17.Oktober in Rom. Ein wichtiger Punkt auf der Tagesordnung wird eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Institutionen sein. Nichtstaatliche Entwicklungsorganisationen fordern eine Aufwertung des UN-Forums gegenüber Weltbank und FAO. Ein Bericht der ETC Group über die Ergebnisse: Report Card from Reform School

Siehe auch: Who's Who?

Expertentreffen

12.Oktober 2009: Ausgerichtet von der FAO finden in Rom auf der Grundlage mehrerer Diskussionspapiere, unter anderem zu Afrika, Beratungen von Wissenschaftlern, Nichtregierungsorganisationen und Privatwirtschaft statt, wie die Produktion von Nahrungsmitteln angesichts des Klimawandels gesteigert werden kann. Die FAO spricht von einem zusätzlichen Investitionsbedarf von 83 Milliarden US-Dollar im Jahr, um bis 2050 70 Prozent mehr Nahrungsmittel zu erzeugen. Die Ergebnisse und Vorschläge sollen in den Welternährungsgipfel im November in Rom einfließen. Zivilgesellschaftliche Organisationen wie Via Campesina kritisieren allerdings, dass das Forum weder die Ursachen der Ernährungskrise ausreichend diskutiert noch Erkenntnisse wie den 'Weltagrarbericht' berücksichtigt habe.

Siehe: High-Level Expert Forum

Agrarfonds für die Weltbank

25. September 2009: Weitgehend unbeachtet von den Medien, beauftragten die Staats- und Regierungschefs des G20-Gipfels in Pittsburgh auf Vorschlag der US-Regierung die Weltbank, einen Treuhandfonds für Investitionen in die Landwirtschaft der Entwicklungsländer einzurichten. Bis zu 20 Milliarden US-Dollar, die auf dem G8-Gipfel im Juli in L'Aquila versprochen worden waren, sollen dazu beitragen, die Ernährungssicherheit zu verbessern. Nichtregierungsorganisationen kritisieren, dass dadurch die UN-Ernährungsorganisation FAO, die im November in Rom einen 'Welternährungsgipfel' organisiert, geschwächt wird und fürchten, dass die Weltbank vorrangig auf Technologie und Markt setzen wird.

Siehe den Entwurf des Global Agriculture and Food Security Program (Download doc-Datei)