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Konzentrationswelle in der Agrarindustrie

20. Mai 2016: Die Bayer AG, zweitgrößter Produzent von Agrarchemie mit einem Markanteil von rund 18 Prozent, führt Gespräche mit Monsanto, dem führenden Saatguthersteller, über eine Übernahme. Bereits im Februar hat der Schweizer Agrarkonzern Syngenta einem Kaufangebot des chinesischen Unternehmens ChemChina zugestimmt, nachdem ein Übernahmeversuch durch Monsanto gescheitert war. Ende vergangenen Jahres haben zudem die Chemie- und Agrarkonzerne Dow und Dupont bekannt gegeben, dass sie fusionieren wollen. Hintergrund für die Konzentrationswelle sind zum einen schlechte Geschäfte aufgrund niedriger Preise für die meisten Agrarprodukte, zum zweiten der Expansionsdrang chinesischer Unternehmen auf den Weltmarkt. In ihrer regionalen Präsenz und Produktpalette würden sich die beiden Konzerne gut ergänzen, meinen Beobachter. Allerdings würde sich Bayer mit der Übernahme den Lieblingsfeind der Kritiker an der agrarindustriellen Entwicklung einkaufen, ist Monsanto doch führend bei gentechnisch verändertem Saatgut , besonders für Mais, Soja und Baumwolle, und mit dem Herbizid Glyphosat in den negativen Schlagzeilen.  Einem Abschluss sehen allerdings unter anderem noch die Börsenspekulation entgegen, die Monsantos Kurswert in die Höhe treibt und gleichzeitig den Bayer-Kurs auf Talfahrt schicken, weil befürchtet wird, der Konzern könnte sich an dem Deal verheben.

Quelle:Agrimoney vom 19. Mai 2016

Siehe dazu auch: Breaking Bad: Big AG Mega-Mergers in Play. Dow + DuPont in the Pocket? Next: Demonsanto? ETC Communique # 115, December 2015. Download (pdf 750kb)

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