Feministisches Kollektiv für wirtschaftliche Gerechtigkeit, September 2022
Gender Watch: Das Feministische Kollektiv gibt einen informativen Überblick darüber, welche verheerenden Auswirkungen die dramatische Wirtschaftskrise Sri Lankas in Kombination mit anhaltender staatlicher Repression gegen die Demokratie-Bewegung und den wirtschaftspolitischen Empfehlungen des Internationalen Währungsfonds hat, besonders auf die Lebenssituation von Frauen und ihre unbezahlte und bezahlte Arbeit. Link
Maya John, Juli 2022
Maya Johns Artikel ist ein Appell an die srilankesische Protestbewegung, nach dem Regierungswechsel und der andauernden staatlichen Repression den Kampf für Demokratie nicht aufzugeben. Der neue Präsident hat unmittelbar nach Amtsantritt die Kontinuität zum vorherigen Regime gezigt, indem er das Protestcamp in Gall Face zerstören ließ. Trotzdem scheint die Demokratiebewegung entschlossen, die Kämpfe für einen Systemwechsel fortzusetzen, weil unter dieser Regierung und mit dieser Verfassung keine demokratische transformatorische Politik möglich ist.
In: Countercurrents, 24.07.2022. Link zum Text (englisch)
Ben Andak, Mai 2022
Sri Lanka verfügt über einen Militärapparat, der im Rahmen verschiedener Wirtschaftskrisen und zur Niederschlagung tamilischen Widerstands stark aufgebläht wurde. Er hilft dem autoritären Regime, einen singhalesisch-buddhistischen Staat gegen die tamilische und die muslimische Minderheit durchzusetzen.
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Erklärung der Gruppe zivilgesellschaftlicher Aktivist:innen "Justice for all", Mai 2022
Eine Gruppe führender zivilgesellschaftlicher Aktivist:innen in Sri Lanka verurteilt die von der Regierung inszenierten Attacken auf zwei friedliche Protestcamps. Sie fordern wie die Protestierenden - über einen Rücktritt des Präsidenten hinaus - einen Regimewechsel mit sozialer Gerechtigkeit. Gesellschaftlicher Wandel in Sri Lanka muss von #GoHomeGota ausgehen! Diese Forderungen wurde kürzlich auch von 250 Künstler:innen aus den Bereichen Theater, Schauspiel, Tanz, Puppenspiel, Musik, Design, Fotografie und Literatur unterstützt. Beide Gruppierungen verurteilen die Gewalt von beiden Seiten und machen sich für eine Fortführung der friedlichen Proteste stark. Eine Übersetzung des Aufrufs der Gruppe Justice for All.
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Feminist Collective for Economic Justice, April 2022
Das feministische Kollektiv für wirtschaftliche Gerechtigkeit in Sri Lanka schlägt Alarm wegen der dramatischen Krise im Land. Es analysiert Ursachen und die zentrale Rolle von Frauen als Betroffene und Akteurinnen. In einem politischen Forderungskatalog benennt es Sofortmaßnahmen, um einen freien Fall des Landes in Hunger und Elend zu verhindern.
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Pressemitteilung des Kollektivs der von Mikrofinanzierung betroffenen Frauen, März 2022
In allen Ländern Südasiens sind Frauen wegen ihrer hohen Rückzahlungsmoral die Hauptzielgruppe für die Vergabe von Mikrokrediten. Wegen hoher Zinsforderungen geraten sie jedoch schnell in eine Verschuldungsspirale. Das ist international ein Thema, seit 2010 in Indien der Mikrokreditsektor wegen geringer Rückzahlungsquoten zusammenbrach und mehrere Frauen sich aus Verzweiflung selbst töteten. In Sri Lanka hat sich ein Kollektiv von betroffenen Frauen gebildet, das nicht nur Analysen der Mikrofinanzierung vorlegt, sondern sich weigert, Kredite zurückzuzahlen und neue hochverzinsliche Kleinkredite bei Mikrofinanzunternehmen aufzunehmen. Im Folgenden dokumentieren wir eine Pressemitteilung von Anfang Dezember 2021 und eine Erklärung anlässlich des internationalen Frauentags am 8. März 2022.
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GRAIN, MONLAR, 21.11.2021
Sri Lanka ist aufgrund seiner alarmierenden Wirtschafts- und Verschuldungskrise auch in eine dramatische Nahrungsmittelkrise geraten. Die Reisproduktion ist 2021 um 20 Prozent gefallen, sodass das bislang selbstversogrende Land Anfang 2022 450 Millionen $ für Reisimporte ausgeben musste. Die Produktion von Tee, dem Hauptexportprodukt des Landes, fiel um 18 Prozent. 2021 wurde diese Krise zunächst auf das Verbot von chemischen Düngemitteln durch die damalige Rajapaksa Regierung zurückgeführt. Die Regierung beauftragte die Armee, in einem Megaprojekt 25.000 Tonnen organischen Dünger zu produzieren und die Bäuer*innen bei der Nutzung unterstützen. Damit sollte sich das Militär, vor allem Soldatinnen, volksnah im Einsatz für eine „gesunde Nation“ in Kooperation mit der Zivilgesellschaft profilieren. Das internationale Netzwerk GRAIN setzt sich mit der These auseinander, dass das Verbot von Agrochemikalien der Grund für die Krise ist.
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