Ayyaz Mallick, 10.11.2022
Der abgesetzte pakistanische Regierungsschef Imran Khan versucht nach dem gescheiterten Attentat auf ihn weiterhin, die Macht wiederzuerlangen. Da das populistische Projekt Khans gescheitert ist, die traditionellen Parteien diskreditiert sind und sich im Militär Spaltungen auftun, begibt sich das Land in gefährliche gesellschaftspolitische Verwerfungen. Wegen ihrer politischen Querelen und des Machtgerangels versagen die politischen Eliten auf ganzer Linie und öffnen Räume für gewaltförmige Übergänge.
Originaltext: Jacobin, October 11, 2022
Tariq Ali, 10.11.2022
Nach dem Attentat auf den früheren Premierminister Imran Khan stellt der Autor diesen Mordversuch in die unrühmliche Geschichte von Attentaten und Morden an führenden Politiker*innen in Pakistan seit den 1950er Jahren. Diese Gewalt war schon immer systemischer Teil des brutalen Kampfes zwischen politischen Machtblöcken, wenn es um Regierungsposten und wirtschaftliche Bereicherung ging.
In: New Left Review, November 10, 2022
Bharat Dogra, 06.11.2022
Nach der furchtbaren Überschwemmung brauchen große Teile der Bevölkerung und der Regionen dringend Nothilfe. Doch seit dem Attentat auf den früheren Premierminister Imran Khan, den nachfolgenden Protesten, Vorwürfen der beiden führenden Parteien gegeneinander und Spekulationen über die Rolle des Militärs ist die politische Klasse unfähig, Rehabilitations- und Unterstützungsmaßnahmen in den Überschwemmungsgebieten zu leisten. Regierungs- und Infrastrukturen müssten von Grund auf reformiert werden, um das politische Versagen und Korruption zu überwinden.
In: Countercurrents, November 6, 2022
Tanupriya Singh, 03.12.2022
Klimakrise: Mehr als 1.700 Menschen verloren ihr Leben in den Wassermassen, die immer noch Teile Pakistan überschwemmen. Infrastrukturen und die Gesundheitsversorgung sind zusammengebrochen, Ernten ausgefallen, die Regierung ist unfähig zu effektiver Hilfeleistung. Ein Rettungsprogramm des Internationalen Währungsfonds zwingt zu Liberalisierung, Privatisierung und dramatischer Erhöhung der Lebenshaltungskosten. Mitten in dieser Krise fordern Aktivist*innen Schuldenerlass und Klimaentschädigungen.
In: Countercurrents, December 3, 2022