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Reportagen & Analysen

 

Agrobusiness: Texte

Chinas Ambitionen in Afrika

August 2020

Die Corona-Pandemie trägt dazu bei, die geopolitische Konfliktlage, in deren Zentrum die Konkurrenz zwischen China und den USA steht, zu verschärfen und neu zu konfigurieren. Verbündete sucht China besonders unter Ländern des Globalen Südens. Und es sieht so aus, als ob Peking in Afrika dafür durchaus gute Karten hat, trotz der durchwachsenen Erfahrungen mit seiner bisherigen Rolle.

Uwe Hoering: Neue Seidenstraßen. Chinas Ambitionen in Afrika. In: afrika süd 4/2020, 3-7. Download (pdf)

Reis für Afrika: Agraroptimismus revisited

Von Uwe Hoering, Februar 2017

Vor einem Jahrzehnt schien es so, als würde ein ‚Schlafender Riese’ geweckt: Afrikas Agrarbereich rückte durch die dramatischen Preissteigerungen für Getreide quasi über Nacht in den Fokus. Die Verteuerung wichtiger Grundnahrungsmittel wie Weizen, Mais und Reis machten zum einen die Verletzlichkeit vieler Länder, die auf Importe angewiesen waren, deutlich. Gleichzeitig schien sie die Chance zu eröffnen, die Landwirtschaft zu einem Zugpferd ländlicher Entwicklung und wirtschaftlichen Wachstums zu machen. Große Erwartungen standen Pate: Afrika habe das Potential, zum Selbstversorger, gar zum 'Brotkorb der Welt' zu werden. Dafür wurde auf private Investoren gesetzt, die ein wirtschaftliches Interesse an der Entwicklung der Nahrungsmittelproduktion hätten. Ernährungssicherheit und Armutsminderung schienen so mit kapitalistischer Agrarindustrie kongruent zu werden.

Erhebliche Mittel sind seither in die Entwicklung der Landwirtschaft und die Förderung von Investitionen privater kommerzieller Unternehmen geflossen. Doch die meisten Länder in Afrika südlich der Sahara stehen heute genau da, wo sie vor zehn Jahren standen: Das Beispiel Reis zeigt, dass die Potentiale für Produktionssteigerungen bei Weitem nicht ausgeschöpft werden, mit einem Selbstversorgungsgrad von rund 60 Prozent sind viele Länder weiterhin abhängig vom globalen Produktions- und Handelssystem, das von einigen wenigen Produzentenländern, Agrar- und Handelskonzernen sowie von spekulierenden Anlegern gesteuert wird. Dafür wurden viele Menschen von Äckern, Weideland, Wasserquellen und Fischgründen vertrieben und rechtliche und institutionelle Rahmenbedingungen an die Anforderungen der erhofften Agrarinvestoren angepasst – und die Chance, die einheimische bäuerliche Landwirtschaft zu fördern, wurde vertan.

Uwe Hoering, Reis für Afrika. Agraroptimismus revisited. Februar 2017. Download (pdf 460kb)

Der »Nexus« von Wasser, Energie und Ernährung

von Uwe Hoering, Januar 2017

Im November 2011 richteten die beiden deutschen Ministerien für Umwelt und Entwicklung, BMU und BMZ, in Bonn die Konferenz »The Water, Energy, and Food Security Nexus – Solutions for the Green Economy« aus – Auftakt für zahllose weitere Konferenzen, Seminare, Publikationen und Netzwerkaktivitäten in den folgenden Jahren. Vordergründig versteht sich der Nexus-Ansatz als eine Forschungsagenda, um die Wechselwirkungen, gegenseitigen Abhängigkeiten, aber auch positiven Rückkopplungen zwischen der Entwicklung von Wasserressourcen, dem Energie- und dem Nahrungsmittelsektor zu verstehen. Daraus sollen dann Governance-Modelle für politisches Handeln entwickelt werden. Begrüßt wurde die Idee zunächst vor allem im entwicklungspolitischen Bereich: Die Welternährungsorganisation FAO sah darin »einen neuen Ansatz zur Unterstützung von Ernährungssicherheit und nachhaltiger Landwirtschaft«, andere einen Beitrag zu Armutsminderung und nachhaltiger Entwicklung. Doch der Nexus-Ansatz spiegelt vor allem eine Strategie, um eine integrierte Konzernagenda im Wassersektor umzusetzen, wider.

Uwe Hoering, Wasser für die Industrie. Der 'Nexus' von Wasser, Energie und Ernährung. Eine neue Governance-Strategie von Politik und Wirtschaft. In: Der kritische Agrarbericht 2017 (AbL Bauernblatt Verlag), Januar 2017. Download (pdf 100kb)

Es gibt genügend Land

von Uwe Hoering, in: junge welt, 10. August 2016

Die ungleiche Verteilung von Land weltweit wächst: Die kleinen Betriebe werden immer kleiner, ihr Anteil geht zurück. GRAIN spricht daher von einer "Agrarreform im Rückwärtsgang", vorangetrieben durch neue Gesetze, ‚Land grabbing’ und Handelsabkommen. Dadurch hätten allein in Asien kleinbäuerliche Betriebe mindestens 43,5 Millionen Hektar Land verloren – ein Konzentrationsprozess zugunsten von "kommerziellen Versorgungsketten auf Grundlage einer industriellen Landwirtschaft und die Abkehr von kleinbäuerlicher, traditioneller Landwirtschaft und lokalen Ernährungssystemen". Bemühungen um eine soziale und ökologische Agrarwende werden dadurch erheblich beeinträchtigt. Download (pdf)

Ende des "Agraroptimismus"?

von Uwe Hoering, Januar 2016

Nahrungsmittelkrise? Welche Nahrungsmittelkrise? Seit der Preisexplosion 2007/2008 sind die Weltmarktmarktpreise für Getreide, Milch und Fleisch deutlich gesunken, 2015 gegenüber dem Vorjahr allein um durchschnittlich 19 Prozent, wie die UN-Welternährungsorganisation FAO mitteilte. Stand der FAO-Index für die globalen Nahrungsmittelpreise 2011 bei knapp 2300 Punkten, so lag er Ende des vergangenen Jahres nur noch bei 154 Punkten. Damit entfällt eine wichtige Rechtfertigung für die gegenwärtigen Konzepte der globalen Agrarpolitik. Mehr

Allianz der Zäune: Agrarinvestitionen in Tansania

Allianz der Zäune: Großflächige Agrarinvestitionen in Tansania. Kurzfassung der Studie: A Right to Food Perspective. By Hannah Twomey, et al. Published by Misereor, Oktober 2015. Download (pdf 4mb)

'Business as usual', Hunger eingeschlossen

von Uwe Hoering, 22. Oktober 2015

Die Meldung machte zwar keine großen Schlagzeilen, aber sie wirft ein Schlaglicht auf die internationale Agrar- und Ernährungspolitik: Mitte Oktober, passend zum Welternährungstag, meldeten unter anderem The Guardian: "The Ethiopian government is calling for international assistance to help feed 8.2 million people after erratic rains devastated crop yields." Deshalb möchte sie noch in diesem Jahr knapp 600 Millionen US-Dollar an Hilfsgeldern haben. Mehr 

'Neue Allianz' für Agrargeschäfte in Afrika

von Uwe Hoering, Juni 2015

Seit die New Alliance for Food Security and Nutrition 2012 von US-Präsident Barack Obama in Washington beim Treffen der G8 vorgestellt wurde, gibt es daran heftige Kritik, sowohl von Seiten entwicklungspolitischer Organisationen als auch von zivilgesellschaftlichen Gruppen und Bauernorganisationen in Afrika. Sie sehen in dem Anspruch, durch öffentliche und private Gelder sowie Stiftungsmittel "das Potenzial für Wirtschaftswachstum, besonders durch die Landwirtschaft" in Afrika zu nutzen, lediglich einen Vorwand, um den Konzernen aus Agrar- und Ernährungsindustrie Marktzugänge und Investitionsmöglichkeiten zu erschließen. Das gilt besonders für Saatgut und andere landwirtschaftliche Betriebsmittel, Zugang zu Land und die Kontrolle über Nahrungsmittel. Die Broschüre untersucht die diesbezüglichen Maßnahmen und Verpflichtungen afrikanischer Regierungen in den Kooperationsvereinbarungen, die mit Regierungen und Unternehmen abgeschlossen wurden, und die wie ein Treibsatz die vielfältigen anderen Bestrebungen verstärken, eine agroindustrielle Modernisierung in Afrika voranzutreiben.

Ernährung für alle oder Profit für wenige? Die Neue Allianz für Ernährungssicherung in Afrika. Von Uwe Hoering. Herausgegeben von Brot für die Welt, Berlin, Juni 2015. Download (pdf-Datei 1mb)

Es gibt genug Land

Land- und Agrarreformen müssen zurück auf die Tagesordnung

Von Uwe Hoering, April 2015

Endlich, so scheint es, erfährt die bäuerliche Landwirtschaft die Aufmerksamkeit in Wirtschaft und Politik, die sie verdient: Alle wollen sie fördern – von FAO über Europäische Union und Weltbank bis hin zur New Alliance für Food Security und Nutrition, um Ernährung zu sichern und Armut zu beseitigen. Zufrieden nehmen viele entwicklungs- und zivilgesellschaftliche Organisationen diese Bekenntnisse zur „Familienlandwirtschaft“ und zur Integration von industrieller und bäuerlicher Landwirtschaft zur Kenntnis, sehen sie darin doch eine Bestätigung ihres jahrelangen Werbens, dass ‚Business as usual’, sprich: der Vorrang für die industrielle Landwirtschaft, nicht länger haltbar sei. Sie hoffen, dass sich diese Entwicklung nun auch in einer wirkungsvollen Förderung der bäuerlichen Landwirtschaft niederschlagen mögen. Eine zentrale Problematik für die Zukunft der bäuerlichen Landwirtschaft und die Einlösung dieser Erwartungen ist dabei zweifelsohne die Landfrage. Mehr 

Landwirtschaft und Ernährung - Im Griff der Konzerne

Große Unternehmen üben immer mehr Kontrolle aus

von Uwe Hoering, März 2015

Dole, Nestlé, Unilever oder Coca-Cola sind weltweit bekannte Marken für Obst, Lebensmittelverarbeitung und Getränke. Zusammen mit einigen wenigen weiteren globalen Akteuren, darunter immer mehr Unternehmen aus China, Südostasien, Südafrika oder Südamerika, weiten sie ihre Kontrolle über den Agrar- und Ernährungsbereich immer weiter aus. Ein Beitrag für INKOTA-Dossier 15: Im Griff der Agrarkonzerne. Bäuerliche Landwirtschaft unter Druck, März 2015. Download (pdf-Datei 202kb)

4 Herausforderungen, 4 Chancen und 4 Ideen

von Uwe Hoering, November 2014

In bester Manier der Kommunistischen Partei Chinas strukturiert Francesco Rampa, Leiter des Programms Ernährungssicherheit beim European Centre for Development Policy Management (ECDPM), seinen Blog-Beitrag über Ernährung in 4 Herausforderungen, 4 Chancen und 4 Ideen für die EU. Zwar äußert er hier seine persönliche Meinung. Doch der Beitrag zeigt sehr schön die Argumentation, wie gegenwärtig die Verschiebung der Diskussion weg von den Themen Hunger, Armut, Ernährungssicherheit und Verteilungsfragen hin zu ‚Ernährung’ das Einfallstor bietet für die Legitimation von Public-Private Partnerships - und für die Abdankung der Politik aus ihrer entwicklungspolitischen Verantwortung. Mehr 

Familienlandwirtschaft - eine Schimäre

Aufmerksamkeit für ein Trugbild

von Uwe Hoering, Oktober 2014

Nicht nur der diesjährige Welternährungstag am 16. Oktober 2014 stand unter dem Motto ‚Family Farming: Feeding the World, Caring the Earth’, das ganze Jahr 2014 wurde von den Vereinten Nationen der sogenannten Familienlandwirtschaft gewidmet. Viele Beobachter sehen darin die Anerkennung für die entscheidende Rolle, die die bäuerliche Landwirtschaft für Ernährungssicherung, Umweltschutz, Armutsminderung und ländliche sowie wirtschaftliche Entwicklung spielt, einige gar den Beginn ihrer "Renaissance". Mehr

"Ideologisch-demagogischer Rockstar" der Gentechkritik

von Uwe Hoering, September 2014

In einem langen Artikel in der renommierten, auflagenstarken Zeitschrift 'The New Yorker' reitet der Journalist Michael Specter, bekennender Befürworter der Gentechnologie im Agrarbereich, eine heftige Attacke gegen Vandana Shiva als eine – so Specter – „Heldin für Anti-GMO-Aktivisten in aller Welt “. Die indische Aktivistin führt wie kaum eine andere die Kritik an Globalisierung, industrieller Landwirtschaft und Gentechnologie in der Landwirtschaft öffentlich und offensiv – ihre zahllosen Auftritte, Interviews, Bücher und Kampagnen haben wesentlich dazu beigetragen, den Widerstand gegen Gentechnologie in der Landwirtschaft im Besonderen und gegen die globalisierte Agrarindustrie im Allgemeinen zu stärken, besonders in Europa und den USA. Mehr 

Ukraine-Konflikt bedroht Agrarinvestitionen

Von Uwe Hoering, März 2014

Nicht nur die Gas- und Öllieferungen für Europa und die Welt könnten durch den Konflikt um die Ukraine und eventuelle Sanktionen beeinträchtigt werden, sondern auch die Getreideversorgung. Noch sitzt die Welt auf einer Rekordernte, die die Preise bislang stabilisiert hat. Doch Händler in den USA beginnen bereits, über „Konflikt-Aufschläge“ nachzudenken, die Preise für Weizen und Mais steigen. Mehr

Gentech-Reis für Afrika

Erste Feldversuche in Uganda und Ghana

von Uwe Hoering, Februar 2014

War es in den späten 1990er Jahren NERICA, der 'New Rice for Africa', in den die Hoffnungen auf höhere Erträge kleinbäuerlicher Betriebe, bessere Einkommen und eine Verringerung des Hungers gesetzt wurden, so sind es jetzt ARICAs, was für 'Advanced Rices for Africa' steht, die als die "nächste Generation von Reissorten für Afrika" beworben werden. Unter dem Vorwand, den Hunger zu bekämpfen und Reissorten zu entwickeln, die an die widrigen agroökologischen Bedingungen in Afrika angepasst sind, wird zudem mit Hochdruck im NEWEST-Projekt an weiteren neuen, gentechnisch veränderten Sorten gearbeitet. Mehr

Nach 'Goldenem Reis' jetzt 'Orangener Mais'

Mit neuen Maissorten wird versucht, den Saatgutmarkt aufzumischen

Von Uwe Hoering, Februar 2014

Seit Jahren gibt es Bestrebungen, mit gentechnisch verändertem ‚Goldenen Reis’ ein verbreitetes Ernährungsproblem, den Vitamin-A-Mangel, anzugehen. Doch bislang hat er in keinem Land eine Zulassung, nicht zuletzt, weil er ein Einfallstor für die Gentechnologie im Nahrungsmittelbereich darstellt. Was mit dem ‚Goldenen Reis’ bislang nicht gelang, soll jetzt mit der Hilfe neuer Maissorten erreicht werden. Mehr

New, newer, NEWEST rice varieties for Africa

First-ever field trials of genetically engineered rice in Africa - USAID promotes gene technology and US-biotech-companies

by Uwe Hoering, January 2014

In the late 1990s it was NERICA, the 'New Rice for Africa', on which hopes were pinned to increase yields of smallholder farms, improve incomes and reduce hunger. Now it is ARICAs, which stands for 'Advanced Rices for Africa', which "can be considered as the next generation of rice varieties for Africa". In future it shall be NEWEST rice varieties, genetically modified to be adapted to African conditions like depleted soils, water scarcity, and salinity. More

Einseitiger Nutzen von Zertifizierung

von Uwe Hoering, November 2013

Ende Oktober wurde eine Studie über Zertifizierungssysteme für Kaffee, Kakao und Baumwolle vorgestellt, die die Industrie-Stiftung SUSTAINEO in Auftrag gegeben hatte. Sie bestätigt, dass dadurch die wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen für die Mehrheit der Kleinbauern kaum verbessert werden. Gleichzeitig bietet sie einen guten Einblick in die Denke der beteiligten Konzerne. Mehr 

Über das Recht auf Nahrung und seine Umsetzung

Das Ernährungssicherungs-Gesetz in Indien

von Uwe Hoering, Oktober 2013

Das Recht auf Ernährung ist, so scheint es, mittlerweile allgemein anerkannt. Jetzt kommt es darauf an, den Anspruch auf Zugang zu ausreichender Nahrung auch umzusetzen. Das Ernährungssicherungs-Gesetz (National Food Security Bill), das Anfang September vom indischen Parlament verabschiedet wurde, könnte ein Meilenstein dafür sein. Und es könnte den Widerspruch zwischen überquellenden Vorratslagern und Getreideexporten auf der einen Seite, verbreitetem Hunger auf der anderen lösen. Doch die Chancen dafür stehen schlecht. Mehr 

Kritischer Dialog über Ernährungssouveränität

von Uwe Hoering, September 2013

Das Konzept der Ernährungssouveränität, das im Wesentlichen von La Via Campesina entwickelt wurde, hat sich als wirkungsvolle Kritik an der kapitalistischen industriellen Landwirtschaft und als Gegenentwurf für eine landwirtschaftliche und ländliche Entwicklung, die an der Stärkung der bäuerlichen Landwirtschaft ansetzt, etabliert. Bei einer internationalen Konferenz Mitte September an der Yale University soll es einem „kritischen Dialog“ unterzogen werden. Provokanter Einstieg in die Diskussion ist der Beitrag „Food Sovereignty: A skeptical view“ von Henry Bernstein. Bei aller Sympathie setzt sich der langjährige (Mit)herausgeber von Zeitschriften wie dem Journal of Agrarian Change darin kritisch mit dem Konzept „as a political project and campaign, an alternative, a social movement, and an analytical framework“ auseinander. Mehr 

Transparenz-Übung durch 'Land Matrix'

von Uwe Hoering, Juni 2013

„Transparenz“ ist das neue Zauberwort, mit dem beispielsweise die Weltbank mit ihrer gleichnamigen Initiative der verbreiteten Kritik an großflächigen, oft ausländischen Agrarinvestitionen, aka „Land grabbing“, den Wind aus den Segeln nehmen will. Transparenz rund um die umstrittenen Investitionen in Land ist auch der Anspruch des Projekts Land Matrix Global Observatory, das unter anderem durch das BMZ beziehungsweise die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, GIZ, gefördert wird. Die interaktive und partizipative Datenbank erfasst gegenwärtig 1.071 Fälle großflächiger, vornehmlich ausländischer Landnahmen seit 2000 mit einer Fläche von jeweils mindestens 200 Hektar. Und ihre gestern veröffentlichte aktualisierte Auswertung bietet eine ganze Reihe interessanter Einsichten und Erkenntnisse. Mehr

'Land grab' und die 'drei Welten' der Landwirtschaft

Juni 2013:  Seit etwa zehn Jahren findet ein grundlegender Umbruch in der globalen Landwirtschafts- und Ernährungsindustrie statt. Er spiegelt sich zum einen in der zunehmenden Bedeutung, die dieser Bereich für die internationale Politik bekommen hat: G8- und G20-Regierungen, also die wichtigsten Industrie- und Schwellenländer, oder das Weltwirtschaftsforum haben zahllose Initiativen angestoßen und Finanzierungsversprechungen gemacht, meist in „Partnerschaft“ oder „Allianz“ mit der Privatwirtschaft. Die Preissteigerungen für Grundnahrungsmittel 2007/2008 und die damit einhergehenden Proteste und Aufstände und die Kontroverse um ‚Land grabbing’, die seit 2008 die Gemüter erregt, sind Verwerfungen dieser grundlegenden Veränderungen. Sie werfen ein Schlaglicht auf die beiden zentralen Themen, die die Orientierungspunkte dieser Präsentation sind:

Erstens, Ernährungssicherung – wie kann, wie wird sich die Welt in den kommenden Jahrzehnten ernähren, wenn die Nachfrage steigt, die Ressourcen schwinden?

Zweitens, welche Investitionen sind erforderlich, um diese Ernährung sicher zu stellen? Unstrittig ist, dass Investitionen in die Landwirtschaft notwendig sind – aber welche?

Damit zusammenhängend dann die Schlussfolgerung: Welche Landwirtschaft ist geeignet, um die Ernährungssicherung zu gewährleisten? Download Text (pdf-Datei 10,8mb), Download Folien (10,8mb)

Wer bringt Afrikas Landwirtschaft voran?

von Uwe Hoering, März 2013

In zwei neuen Studien sorgen sich Weltbank und IFPRI, das Internationale Forschungsinstitut für Ernährungspolitik, um die Entwicklung der Landwirtschaft, besonders in Afrika, um den Hunger und die Armut und machen Vorschläge für Lösungen, bei denen die bäuerliche Landwirtschaft allerdings nur eine untergeordnete Rolle spielt. Mehr 

Verlust und Verschwendung

2013: Die Zahlen sind alarmierend: Bis zu 40 Prozent der Nahrungsmittel, die weltweit geerntet werden, gehen zwischen Acker und Teller verloren. Ein erheblicher Teil davon sind Nachernteverluste. Deren Verringerung könnte Hunger senken, meinen Experten. Doch die Ansätze der Entwicklungshilfe schließen am Ziel vorbei. Ein Beitrag in E+Z 2013/4

Food Industry: Loss and Waste

March 2013:The numbers are alarming: Up to 40 % of all farm produce worldwide is squandered before it gets to the table. A significant amount is lost after harvesting. Reducing this waste could alleviate hunger, experts say. Aid strategies are misguided however. In: D+C 2013/04

Zivile Kanonenbootpolitik

März 2013: Heutzutage sind keine Kanonenboote mehr nötig, um Zugang für Investoren zu Absatzmärkten und Rohstoffen zu öffnen. Die G8-Regierungen, das Weltwirtschaftsforum, Weltbank und Internationaler Währungsfonds oder private Stiftungen wie Rockefeller und Gates haben ganz andere Waffen, um ökonomische Interessen durchzusetzen. Doch das neue Konzept der ‚Korridore für landwirtschaftliche Entwicklung’ erinnert fatal an koloniale Erschließungsstrategien. Mehr 

"Verlorene Ernte" - Ursachen und Lösungen

März 2013: Verschwendung und Verluste von Nahrungsmitteln zwischen "Feld und Teller" gelten als Ursachen für Hunger in der Welt. Die Publikation "Verlorene Ernte - Lebensmittelverluste und Ernährungsunsicherheit" (pdf-Datei 507kb), herausgegeben vom FDCL, untersucht, welchen Beitrag sie tatsächlich zu Ernährungsunsicherheit leisten und analysiert agrar- und entwicklungspolitische Ansätze zur Verringerung von Nahrungsmittelverlusten auf den verschiedenen Stufen der Produktionskette. Dazu hat Dinah StratenwerthBildungsmaterialien für die Sekundarstufe II erstelllt.

Noch mal: Was ist 'klima-smarte Landwirtschaft'?

von Uwe Hoering

Januar 2013: Die Freisetzung von Treibhausgasen durch die Landwirtschaft trägt zum Klimawandel bei. Gleichzeitig haben die Klimaveränderungen weitreichende Auswirkungen auf die Landwirtschaft. Im Rahmen der Verhandlungen der UN-Klimakonvention UNFCCC ist eine heftige Kontroverse zwischen Industrieländern und der Weltbank auf der einen Seite und zivilgesellschaftlichen Organisationen und Bauernbewegungen auf der anderen Seite entbrannt, ob die Landwirtschaft auf die Agenda der Klimaverhandlungen gehört und den Marktmechanismen des Emissionshandels unterworfen werden soll. Welche Konsequenzen hätte dies? Welche Betriebe, welche Formen der Landnutzung würden profitieren, welche gerieten ins Hintertreffen? – Der folgende Beitrag analysiert die aktuelle Debatte und zeigt die Probleme auf, die eine Einbindung der Landwirtschaft in den globalen Emissionshandel mit sich brächte.

Uwe Hoering, Zertifikat-Ernte. Die Kontroverse um die 'Klimasmarte Landwirtschaft'. In: Der kritische Agrarbericht 2013. Download (pdf-Datei 180kb). Siehe auch: "Was, zum Teufel, ist 'klima-smarte Landwirtschaft'?"

Siehe zum Thema auch: Climate Resilient Sustainable Agriculture: A Real Alternative to False Solutions. A Background. Actionaid, June 2012. Link (pdf-Datei). Clever Name, Losing Game? How Climate Smart Agriculture is sowing confusion in the food movement. Action Aid International, September 2014. Download (pdf)

Woher kommen die Zwiebeln?

August 2012: Im Senegal hat ein Importstopp die heimische Produktion angekurbelt. Bei Reis wäre ein solcher Effekt und damit eine gesicherte Ernährung viel schwerer zu erzielen. In: junge Welt, 1. August 2012 (land&wirtschaft). Download (pdf-Datei 1,3mb)

Wo, bitte, geht’s zur Ernährungssicherheit?

von Uwe Hoering, Juni 2012

Organisiert von der Entwicklungsorganisation SOS Faim, bereiste ich Anfang Juni den Senegal, um über Ansätze zu einer besseren Eigenversorgung mit Lebensmitteln zu berichten. Denn das kleine westafrikanische Land, das unter anderem drei Viertel seines Reisbedarfs importiert, ist vom Anstieg der Nahrungsmittelpreise besonders betroffen. Zivilgesellschaft und Regierung versuchen nun, diese Abhängigkeit durch eine Steigerung der einheimischen Agrarproduktion zu verhindern. Ein Reise-Tagebuch

"Land Grabbing ist kein Neokolonialismus"

Mai 2012:Der Begriff Land Grabbing hat die Diskussion über die Problematik ausländischer Agrarinvestitionen angeheizt. Im Gespräch mit Uwe Hoering geht Nele Heiland vom Geographischen Institut der Humboldt-Universität in Berlin den Ursachen und Auswirkungen nach, wobei insbesondere die Entwicklungen in Äthiopien im Zentrum stehen. Mehr

 

Obamas Allianz für Ernährungssicherheit

von Uwe Hoering, Mai 2012

Im Vorprogramm des G8-Gipfels in Camp David hat Präsident Barack Obama am 18. Mai eine Neue Allianz für Ernährungssicherheit vorgestellt, bei der die Privatwirtschaft helfen soll, dass Afrikas ärmste Bauern und Bäuerinnen sich selbst versorgen können. Manche Beobachter halten diese Initiative für einen Schritt in die richtige Richtung. Das Gegenteil ist der Fall. Mehr

 

Agrobusiness: Weitere Texte

Mogelpackung 'Klima-smarte Landwirtschaft' (2012)

März 2012: Nicht weniger als einen "dreifachen Gewinn" versprechen Institutionen wie Weltbank und FAO mit der 'Klima-smarten Landwirtschaft': für die Bauern, die Ernährungssicherheit und für das Klima. Doch der Vorstoß spielt vor allem der Agrarindustrie in die Hände. Ein Beitrag für den Rundbrief 1/2012 des Forum Umwelt&Entwicklung mit dem Schwerpunkt 'Landwirtschaft - Da ist der Wurm drin?!'. Download (pdf-Datei 201 kb)

Bodenlos auf dem Trockenen (2012)

März 2012: Finanzspekulation, Industrieansiedlungen und wuchernde Städte bedrohen fruchtbare Böden, Seen und Flüsse. Allerdings geraten Land- und Wasserressourcen auch immer stärker unter die Räder der Agrarindustrie. Ein Beitrag für politische ökologie 128 ('Welternährung. Global denken - lokal säen', Februar 2012) als Download (pdf-Datei 175 kb). 

"Nahrung muss reisen" (2012)

Freihandel als ökologische und moralische Verpflichtung

Von Uwe Hoering, Februar 2012

Mit der Ankündigung, er werde „schwierige“ und „unangenehme Fragen“ behandeln, schürte WTO-Generaldirektor Pascal Lamy die Spannung auf seine Rede bei einer Konferenz der Zeitschrift The Economist in Genf. Bei dem Treffen „Feeding the World“ Anfang Februar machten sich führende Manager aus Lebensmittel- und Agrarindustrie Gedanken darüber, wie die Welt und neun Milliarden Menschen ernährt werden können. Mehr

Die Quadratur des Kreises (2011)

2. Dezember 2011: Der Bericht über den Zustand von Böden, Wasser und biologischer Vielfalt, den die UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft FAO Ende November vorgelegt hat, bestätigt die schlimmsten Befürchtungen: die Landwirtschaft arbeitet in vielen Regionen am Limit der natürlichen Ressourcen, in manchen sogar darüber hinaus. Als Ausweg aus dem Land- und Wassermangel empfiehlt die FAO eine "nachhaltige Intensivierung". Mehr

Was, zum Teufel, ist 'Klima-smarte Landwirtschaft'? (2011)

Dezember 2011: Als Antwort auf Ernährungskrise, Hunger und Klimawandel propagieren Institutionen wie die Weltbank und die FAO eine „Klima-smarte Landwirtschaft“. Sie soll Ernährungssicherheit bringen, die Landwirtschaft auf die Auswirkungen der Klimaveränderungen vorbereiten und gleichzeitig dazu beitragen, den Klimawandel zu bremsen. Ein „dreifacher Gewinn“ also, wie die Weltbank verspricht – doch die Gewinner könnten am Ende weder das Klima noch die Bauern, sondern die Agrarindustrie sein. Mehr

PERIPHERIE-Stichwort 'Land Grabbing' (2011)

29. November 2011: Als politischer Kampfbegriff macht "Land Grabbing" auf die Problematik großflächiger Landnahme in Ländern des globalen Südens durch in- und ausländische Investoren aufmerksam, eine Problematik, die durch deren sprachliche Reduktion auf "Investitionen in den Agrarsektor" entschärft wird. Der kurze Text, erschienen in Heft 124 der Zeitschrift Peripherie mit dem Themenschwerpunkt 'Land - Konflikt, Politik, Profit' zeichnet weitere Kontroversen der aktuellen Debatte nach. Download (pdf-Datei 544 kb)

Oktober 2011: Chancen durch 'Land grabbing'

von Uwe Hoering, Oktober 2011

Der breiten und fundierten Kritik am 'Land grabbing' halten Befürworter der neuen, großflächigen Agrarinvestitionen deren angebliche Chancen entgegen. Eine davon sei die Vertragslandwirtschaft. Bauern könnten ihr Land behalten und als Zulieferer für kommerzielle Abnehmer arbeiten. In der Tat suchen Supermarktketten, Agrarkonzerne, Handelsunternehmen und Plantagenbetreiber verstärkt nach 'inklusiven Geschäftsmodellen', um Bauern effizienter in ihre Produktions- und „Wertschöpfungsketten“ einzubinden.

Das klingt für manche Bauern durchaus attraktiv: Sie bekommen für Investitionen Kredite, Saatgut, Pestizide und Dünger werden geliefert, der Absatz ihrer Produkte ist gesichert. Mehr

Schlafender Riese Afrika? (2011)

September 2011: Regierungen und Entwicklungsorganisationen setzen sich für eine „Neue Grüne Revolution“ in Afrika ein, um Armut und Hunger zu beseitigen. Aber ist die industrielle Landwirtschaft, die sie fördern wollen, wirklich geeignet? Oder wären ganz andere Konzepte landwirtschaftlicher Entwicklung erforderlich? Ein Vortrag (Download ppt/pdf 3,2 MB)

Plantagen in Äthiopien bedrohen Pastoralisten (2011)

14. September 2011: Äthiopiens Regierung will im Westen des Landes mehr als 350.000 Hektar Zuckerrohr- und Baumwollplantagen anlegen, überwiegend im Staatsbesitz. Das riesige Bewässerungsprojekt im Omo-Tal, dessen Kernstück der umstrittene Staudamm Gibe III ist, würde die Lebensbedingungen von bis zu 500.000 Menschen in der Grenzregion mit Kenia bedrohen, schätzt das Oakland Institute in einer Studie, und schwerwiegende ökologische Auswirkungen, zum Beispiel auf den Turkana-See, haben. In dem dünn besiedelten Gebiet leben überwiegend Angehörige indigener Volksgruppen, die extensive Viehhaltung betreiben. Der Staudamm ist nur einer von vielen, die gegenwärtig in Äthiopien geplant oder im Bau sind. Mehr: 'Äthiopien will Zuckerbaron werden - trotz Hungerkrise'

Siehe dazu den Beitrag "Äthiopien: Wasser für Entwicklung": Download (pdf-Datei 182 kb)

Gemeinsam mit den Spekulanten gegen Hunger (2011)

von Uwe Hoering, Juli 2011

Stolz verkündete die Weltbank vor drei Wochen, dass sie einen neuen Weg gefunden habe, „wie sich Bauern, Nahrungsmittelerzeuger und Verbraucher selbst gegen die Preisschwankungen für Nahrungsmittel schützen können“. Das macht neugierig. Mehr

Weniger Verschwendung hilft nicht gegen Hunger (2011)

Ein Kommentar von Uwe Hoering zum FAO-Kongress SaveFood!, Mai 2011

Mit ihrem Appell 'Save Food' greift die UN-Landwirtschaftsorganisation FAO einen Skandal von gewaltigem Ausmaß auf: Etwa ein Drittel der Nahrung, die für den menschlichen Verbrauch erzeugt wird, geht weltweit verloren. Ihre Lösungsvorschläge beschränken sich allerdings weitgehend auf Kosmetik – den Hungernden helfen sie kaum. Mehr

Der Griff nach dem Land - Literatur-Update März 2011

22. März 2011: Keine drei Jahre, nachdem GRAIN mit seinem Bericht „Land grab!“ auf das Thema aufmerksam gemacht hat, ist die großflächige kommerzielle Landnahme fest in der politischen Diskussion verankert. Immer neue Fälle werden bekannt, immer weitere Aspekte aufgerollt. Auch der Widerstand gegen einzelne Vorhaben und die Strategien, wie Politik, Bauernorganisationen und Zivilgesellschaft auf die Risiken und Gefahren antworten können, entwickeln sich. Insgesamt werden die Lage, die Themen und die Diskussion immer vielfältiger, aber auch unübersichtlicher. Deshalb ein weiteres globe-spotting-Update

Vogelgrippe als Steigbügelhalter für Genfleisch (2011)

von Uwe Hoering, Januar 2011

Britische Forscher melden einen "Durchbruch" beim Schutz von Tieren gegen Virusinfektionen. In der Wissenschaftszeitschrift Science berichten sie darüber, dass Hühner genetisch so verändert wurden, dass die Übertragung der Vogelgrippe sowohl von Tier zu Tier als auch von Tier zu Mensch unterbunden werde. Davon versprechen sie sich nicht nur wirtschaftliche Vorteile für die Industrie, sondern auch eine größere Akzeptanz für die Anwendung von Gentechnologie bei der Produktion von Nahrungsmitteln. Ein Kommentar 

Landnahme - Die neuen Pachoms (2011)

25. Januar 2011: Die Novelle “Wie viel Erde braucht der Mensch?” des russischen Schriftstellers Leo Tolstoi ist eine Parabel über menschliche Gier: Bauer Pachom vereinbart mit Landbesitzern in Baschkirien, dass er so viel Land erhält, wie er an einem Tag umrunden kann. In seiner Gier schlägt er seinen Kreis immer weiter und größer. Als er am Abend an den Ausgangspunkt zurück kommt, bricht er erschöpft zusammen und stirbt. So braucht er am Ende nur zwei Quadratmeter Land für sein Grab. Heute heißen die Pachoms Daewoo, Sun Biofuels, Al-Quadra Holding oder Cru Investment Management. Mehr. Auch in englisch: "Water and Land Grabbing" (pdf-Datei 2,8 MB)

Der Griff nach dem Land - Literaturübersicht (Update 2010)

15. November 2010: Seit dem globe-spotting-Literaturüberblick vom September 2010 gab es eine Reihe interessanter neuer Publikationen und Diskussionen zum Thema Land grab, von denen die meisten auf http://farmlandgrab.org/ zugänglich sind. Ein Update Mehr

Ernährungssouveränität oder Agrarkolonialismus in Afrika? (2010)

Oktober 2010: Den Ansätzen für eine "andere" Landwirtschaft, wie sie beispielsweise der Weltagrarrat vorgeschlägt, wird durch die von multilateralen Institutionen, US-amerikanischen Stiftungen und zahlreichen, auch europäischen Regierungen verfolgte Agrarstrategie der Boden entzogen: Sie setzen auf eine vorrangig auf externen Inputs beruhende Erzeugung agrarischer Massenprodukte und auf die Einbindung in den globalen Wettbewerbsmarkt. Dabei bereiten sie für die Agrarindustrie und die globalen Supermarktketten neue Märkte auf. Diese bestimmen zunehmend, wie Nahrungsmittel erzeugt, verarbeitet und vermarktet werden.

Erschienen in: Wie wir überleben! Ernährung und Energie in Zeiten des Klimawandels. Herausgegeben von Petra C. Gruber. 2010 (Verlag Barbara Budrich). Download (pdf-Datei 193 kb)

Agrobusiness und Ausverkauf der Entwicklungsländer (2010)

14. Oktober 2010: Die steigende Zahl von Investitionsvorhaben in den Anbau von Nahrungsmitteln ist lediglich ein aktuelles Symptom für den Umbruch der globalen Landwirtschaft, der sich seit einigen Jahren vollzieht. Für die bäuerliche Landwirtschaft stellt sie eine weitere existenzbedrohende Herausforderung dar. Ihr zu begegnen ist deshalb eine zentrale politische Aufgabe - nicht zuletzt auch in den Industrieländern. Ein Beitrag für Blätter für deutsche und internationale Politik 9'09. Jetzt als Download (pdf-Datei 620 kb)

Spekulation mit Nahrungsmitteln (2010)

24. September 2010: Die heftigen Preisausschläge für manche Grundnahrungsmittel, die momentan wieder Schlagzeilen machen, haben dazu geführt, dass Regierungen, NGOs, Gewerkschaften und Agrarinstitutionen im Namen der Ernährungssicherheit fordern, die Spekulation mit Agrarprodukten zu regulieren. Das Thema wird auch beim G20-Treffen von Industrie- und Schwellenländern im November in Seoul auf der Tagesordnung stehen. Eine Bestandsaufnahme

Der Griff nach dem Land - eine Literaturübersicht (2010)

29. September 2010: Die Veröffentlichungen über Land grabbing, also über die Verpachtung oder den Verkauf von großen Ländereien an Investoren und Spekulanten, sind inzwischen so unübersichtlich geworden wie die Landnahmeverträge und -vereinbarungen selbst - ein Versuch, sie ein wenig zu sortieren. Mehr

"Land grab": Zu Risiken fragen Sie die Weltbank (2010)

Ein Kommentar von Uwe Hoering zum Weltbank-Bericht Rising Global Interest in Farmland, September 2010

Jetzt haben wir es sozusagen aus berufenem Munde: Das Ausmaß von „Land grabbing“ ist anscheinend weitaus größer als bislang vermutet. Allein im Jahr 2009 fanden Verhandlungen und Vereinbarungen mit privaten Investoren über 45 Millionen Hektar Land statt, über 70 Prozent davon in Afrika. Das jedenfalls steht im mit Spannung erwarteten Bericht der Weltbank (1) über das "steigende globale Interesse an Agrarland". (2) In der heftigen Diskussion um Ausmaß und Auswirkungen dieser Landübernahmen und geeignete Antworten darauf (3) kommt der Position der Weltbank als der wichtigsten Entwicklungsinstitution einiges Gewicht zu. Mehr

Where the breadbasket is hanging (2010)

by Uwe Hoering, August 2010

In early September in Accra, Ghana, will be revealed how to end hunger in Africa as well as the food crisis! With a "breadbasket strategy" the Alliance for a Green Revolution in Africa (AGRA) wants to achieve a breakthrough in agriculture production. So it won't be long before Africa's small-scale farmers will noch only feed the continent, but will also become food exporters. More

Wo der Brotkorb hängt (2010)

Ein Kommentar von Uwe Hoering, 27. August 2010

Ein Ende nicht nur des Hungers in Afrika, sondern der Ernährungskrise überhaupt ist endlich in Sicht! Wie, das werden afrikanische Politiker, die Allianz für eine Grüne Revolution in Afrika (AGRA), Industrievertreter und Geberorganisationen beim African Green Revolution Forum (AGRF) Anfang September in Accra enthüllen. „Die Brotkorb-Strategie wird das Potenzial von Ghanas Kleinbauern entfalten und einen Durchbruch bei der landwirtschaftlichen Produktion bringen“, versichert AGRA-Präsident Namanga Ngongi. Mehr

August 2010: Nahrungsmittelpreise: Den Hunger wegregulieren

 Ein Kommentar von Uwe Hoering, 18. August 2010

Sprunghaft steigende Preise für Getreide wecken Erinnerungen an die Krise vor zwei, drei Jahren, als der „Tortilla-Krieg“ in Mexiko und Hunger-Demonstrationen in zahlreichen weiteren Ländern Schlagzeilen machten. Die Geschichte könnte sich wiederholen, auch wenn die zuständigen Hungerverwalter wie die UN-Landwirtschafts- und Ernährungsorganisation FAO noch abwiegeln. (1) Um einer neuerlichen Ausweitung der Ernährungskrise zu begegnen, ertönt jetzt immer häufiger der Ruf nach einer Regulierung der globalen Nahrungsmittelmärkte. (2) Was für die Finanzmärkte diskutiert wird, scheint doch für Spekulanten, die mit dem täglich' Brot spielen, erst recht angesagt. Mehr

Landwirtschaft ohne Pflug - Gewinn für die Industrie (2010)

Juli 2010:  Seit einigen Jahren versuchen Agrokonzerne wie Monsanto, sich mit der Conservation Agriculture, bei der auf mechanische Bodenbearbeitung weitgehend verzichtet wird, ein grünes Image zu geben. Dabei werden sie tatkräftig unterstützt durch scheinbar neutrale Instanzen wie die UN-Landwirtschafts- und Ernährungsorganisation FAO. Besonders attraktiv an der „erhaltenden Landwirtschaft“: Sie könnte sich für die Agrarindustrie als zusätzlicher Profittriebsatz erweisen und Gensoja zum Klimaretter stilisieren. Mehr

Landnahme bedroht Ernährungssouveränität (Juni 2010)

Land Grabbing? Vor zwei Jahren wusste mit diesem Ausdruck noch kaum jemand etwas anzufangen. Doch seither ist die neue Landnahme in den Ländern des Südens zu einem zentralen Nord-Süd-Thema avanciert. Sie ist ein weiterer Angriff auf die Ernährungssouveränität - und ein Ende des Booms ist nicht in Sicht. Zumindest aber hat die Auseinandersetzung um die neue Landnahme auch die Landfrage erneut auf die politische Tagesordnung gebracht. Ein Beitrag für INKOTA-Dossier 7: Die neue Landnahme. Der Globale Süden im Ausverkauf (Juni 2010). Der Text als Download (pdf-Datei 417 kb)

Juni 2010: Die Agrarindustrie als Rettung in der Not

Ein Kommentar von Uwe Hoering, 14. Juni 2010

Seit kapitalkräftige Investoren die Landwirtschaft entdeckt haben, freut sich die Politik. Was sie selbst jahrzehntelang versäumt hat - ein Versäumnis, das sich unter anderem darin niederschlägt, dass der Hunger in der Welt wieder zunimmt – soll jetzt die Privatwirtschaft retten. Das war auch der Tenor bei der Internationalen Konferenz: Politik gegen Hunger, die das Landwirtschaftsministerium jüngst in Berlin veranstaltete. Im Mittelpunkt stand die „Förderung verantwortlicher Aktivitäten des Privatsektors in der Landwirtschaft im Interesse von Ernährungssicherheit und Ernährung“. Mehr

Empfehlungen für eine afrikanische Grüne Revolution (Mai 2010)

30. Mai 2010: Preiswerte Technologien und ein Innovationsschub, der von der bäuerlichen Landwirtschaft selbst ausgeht und vorangetrieben wird, sollen Afrikas Landwirtschaft aus Stagnation und die ländliche Bevölkerung aus Ernährungsunsicherheit und Einkommensarmut befreien. Das empfiehlt die UN-Organisation für Handel und Entwicklung (UNCTAD) in ihrem jüngsten Technology and Innovation Report 2010 – Enhancing Food Security in Africa Through Science, Technology and Innovation. Ein Bericht für Weltwirtschaft & Entwicklung

Livestock: Continued growth and market-based policies (2010)

March 2010:In February 2010, the FAO released its annual report The State of Food and Agri­culture”, its major flagship publication, with a special section on the livestock sector (“Livestock in the Balance”). One of the key messages: The transformation and global expansion of the livestock industry is threatening pastoralism and smallholder mixed farming, thus contributing to increased poverty and environment destruction. A Summary,byUwe Hoering. Download (pdf-file 103kb)

Update: Biopiraten in der Kalahari? (November 2009)

November 2009: „Wir brauchen Land und Bildung, um unsere Rechte und Traditionen zu sichern“, sagt Petrus Vaalbooi, bis 2005 Vorsitzender des San-Rats von Südafrika. Hoffnungen, dafür Gelder zu bekommen, richten sich auf Hoodia, eine kakteenartige, dunkelgrüne Pflanze, die nur in der steinigen Halbwüste Kalahari heimisch ist. Und eigentlich hatte es auch so ausgesehen, als seien sie kurz vor dem Ziel.

Mehr siehe: "Megaseller aus der Wüste", erschienen in: Das Parlament, Nr. 48, 23.11.2009. Download (pdf-Datei 101 kb). Siehe dazu Uwe Hoering, "Biopiraten in der Kalahari" (Download, pdf-Datei).

Blühende Investitionslandschaften (November 2009)

Äthiopien ist ein besonders augenfälliges Beispiel für die Problematik der Land­nahme durch ausländische Investoren, die seit drei, vier Jahren unter anderem in Afrika verstärkt stattfindet. Die Regierung fördert diesen Prozess intensiv und wird dabei von Gebern wie der Weltbank mit einer exportorientierten Entwicklungsstra­tegie massiv unterstützt. Angeblich soll so die einheimische Versorgung verbessert werden, da fast die Hälfte der Bevölkerung unter struktureller Ernährungsunsicher­heit aufgrund einer unzulänglichen bäuerlichen Landwirtschaft und schlechter Infra­struktur leidet.

November 2009: Im März 2009 übergab ein Unternehmer aus Saudi-Arabien eine Kostprobe der ers­ten Reisernte von seinen neuen Feldern in Äthiopien seinem König Abdullah - ein Beitrag zur Ernährungssicherung durch off-shore farming. Und das ist erst der An­fang. Premierminister Meles Zenawi erklärte, Äthiopien sei „begierig, Investoren aus Saudi Arabien Zugang zu hundert tausenden von Hektar Agrarland zu geben“.

Präzisiert wurde diese Bereitschaft durch Esayas Kebede, Direktor der Behörde für die Förderung von Agrarinvestitionen. Ende Juli erklärte er gegenüber der Nachrich­tenagentur Reuters, dass 1,6 Million Hektar „jungfräulichen Landes für großflächige kommerzielle Landwirtschaft“ bereit stünden. Weitere 800.000 Hektar in der Kon­fliktregion Oromia und 300.000 Hektar in anderen Gebieten würden für kommerzi­elle Farmen vermessen und parzelliert. „Wir haben Land und Arbeitskräfte im Über­fluss“, erklärte Esayas Kebede, „was uns fehlt, um unsere Bevölkerung zu ernähren, sind Kapital und Technologie“. Nach seiner Aussage nutzen Äthiopiens 13 Millio­nen Kleinbauernhaushalte gegenwärtig nur 17 Millionen Hektar der insgesamt schät­zungsweise 75 Millionen Hektar Land, die für die Landwirtschaft geeignet wären.

Wie Kebede, so sehen auch die meisten internationalen Entwicklungsorganisationen das Interesse ausländischer Investoren an der Landwirtschaft mit Freude: Kapital, Technologie und Expertise würden Wohlstand, Arbeit und Abbau der Armut bringen, brachliegendes Land in Wert gesetzt und Exporte die Devisenkassen der Regierungen füllen, so die Erwartungen.

Mehr: Der vollständige Beitrag: Äthiopien - Blühende Investitionslandschaften als Download (pdf-Datei 113 kb)

November 2009: Weltgipfel Ernährungssicherheit: Hauen und Stechen

Ein Kommentar zum Weltgipfel für Ernährungssicherheit (16.-18.November, Rom)

von Uwe Hoering

2. November 2009:  Mit 'Hochrangigen Task forces', institutionellen Reformen und immer neuen, immer umfassenderen Strategiepapieren antworten die politischen Hungerbekämpfer in den Vereinten Nationen, Bretton Woods-Institutionen und Regierungen auf den Skandal, dass einem Schlaraffenland von Nahrungsmitteln eine historisch noch nie erreichte Anzahl von Hungernden gegenüber steht. Reis- und Brotaufstände lieferten Schlagzeilen und Bilder, die die jahrzehntelangen, vollmundigen Feldzüge gegen den Hunger in der Welt gar nicht gut aussehen lassen. Also besteht Handlungsbedarf. Doch Ursachen-ferne Reformen wie ein Herumzimmern an Governance-Architekturen ist kaum mehr als Aktionismus. Und auch die Ankündigungen, die Gelder für die Entwicklung der Landwirtschaft zu erhöhen, sind noch nicht viel mehr als Öffentlichkeits-beschwichtigende Absichtserklärungen, abgesehen davon, dass es sich im Vergleich mit den Rettungspaketen für Banken, Spekulanten und Industrien um weniger als Peanuts handelt.

Damit ist allerdings ein fröhliches Hauen und Stechen um die Führung im neuerlichen, globalen Feldzug gegen den Hunger ausgebrochen, und natürlich um den Anteil am finanziellen Kuchen. Allein die 20 G8-Milliarden von L'Aquila für die „Ernährungssicherheit“ übersteigen den Jahresetat der FAO um ein Vielfaches. Aber auch die Weltbank braucht frisches Geld, um ihren Apparat am Laufen zu haben – eine Art Rettungsschirm für ihr Kreditgeschäft. Kompetenzgerangel und Geld für die eigene Institution - darum wird es in Rom beim Weltgipfel für Ernährungssicherheit (16.-18. November) vor allem gehen.

Die Weltbank hat längst ihre Pflöcke eingerammt, um sich als effizientester Hungerbekämpfer und Mittelabflusskanal zu präsentieren. Und sie hat mit den meisten Regierungen der Industrieländer und der Industrie starke Bataillone hinter sich. Aber auch die FAO, als UN-Organisation in den vergangenen Jahren zunehmend geschwächt, sieht in der Krise ihre Chance. Sie ist gerade dabei, durch einen Reformprozess ihr Image aufzupolieren und sich wieder zurück ins Spiel zu bringen. In einem geschickten Schachzug hat sie sich mit der Reform des Komitees für Ernährungssicherheit (CFS) die Unterstützung durch Zivilgesellschaft, transnationale Bauernbewegungen und nichtstaatliche Entwicklungsorganisationen gesichert – als Vertreter von Millionen Bauern authentische Mitstreiter für das hehre Ziel.

Um sich als der beste Anwalt der Hungernden in der Welt zu profilieren, müssen die Aspiranten im Kampf um Geld und Führung jedoch zumindest ansatzweise auch Konzepte präsentieren, wie sie die Wende herbeiführen wollen. Daher werden die Diskussionen darüber, wer die Hungerkrise wie lösen will, spannend. Ein Erfolg wäre es allemal, wenn am Ende des Gipfels die Erkenntnis gewonnen hätte, dass das Agrobusiness keine Lösung für die Hungerkrise bieten kann, sondern dass in der Agrarpolitik eine grundlegende Verschiebung hin zur kleinbäuerlichen Landwirtschaft stattfinden muss – mit Landreformen, Schutz gegen Agrardumping, Zugang zu Wasser und lokalen Märkten, einer Stärkung bäuerlicher Organisationen, usw. Denn eins ist klar: Der überwiegenden Mehrzahl der Hungernden wird weder durch neue Governance-Spielereien noch durch einige Milliarden mehr für Institutionen und Behörden geholfen werden, sondern nur dadurch, dass sie sich selbst versorgen können.

(3.300 Zeichen)

Siehe auch das SPECIAL zum 'Gipfel für Ernährungssicherheit'

November 2009: "Null Hunger" global? Hoffen auf das Komitee für Ernährungssicherheit

19. November 2009: Die Erwartungen an den Weltgipfel für Ernährungssicherheit in Rom (16.-18. November) waren nicht hoch. Die Abschlusserklärung lag bereits vorher fix und fertig vor. Trotzdem ist es gelungen, noch dahinter zurück zu fallen. Kein frisches Geld, keine besseren Konzepte, keine ehrgeizigen Ziele – kurzum: keine neue Substanz, wo doch zu erwarten gewesen wäre, dass angesichts der Krise jetzt ein Aufbruch erfolgen würde. Immerhin gibt es mit dem reformiertenKomitee für Ernährungssicherheit(CFS), das manche im Überschwang der Gefühle bereits als “eine Art Weltparlament für Ernährungssicherheit“ sehen, Hoffnungen.

Ein Kommentar von Uwe Hoering. Mehr

World Investment Report zu Agrarindustrie: Nein, aber.... (Oktober 2009)

2. Oktober 2009: Internationale Konzerne in der Landwirtschaft haben eine anrüchige Geschichte: Bananenplantagen in Mittelamerika, Abholzung für Soja-Viehfutter im Amazonas, gesundheitsschädliche Arbeitsbedingungen für Frauen, die auf Blumenfarmen arbeiten, oder die Ausweitung von Palmölgewinnung in Indonesien und Malaysia, durch die Kleinbauern ihr Land verlieren. Dennoch empfiehlt der World Investment Report der UN-Kommission für Handel und Entwicklung, UNCTAD, Regierungen der Länder des Südens, das neu erwachte Interesse ausländischer Investoren für die Landwirtschaft positiv zu sehen -  als Chance für Ernährungssicherheit. Eine Analyse des Berichts, erschienen im Informationsbrief Weltwirtschaft & Entwicklung, als Download (pdf-Datei 32 kb).

Moderne Kolonisierung: Schlafender Riese (Oktober 2009)

Oktober 2009: Weltbank und Welternährungsorganisation wollen die Guinea-Savanne, ein Fünftel der Fläche Afrikas, in Agrarland umwandeln. Doch nicht Kleinbauern werden davon profitieren, sondern reiche Staaten und Konzerne. Die ersten kaufen bereits Land. Statt Ernährungssicherung sind Umweltzerstörung und Vertreibung zu erwarten.

"Schlafender Riese und sozialer Sprengsatz", in: umwelt aktuell (DNR), als Download (pdf-Datei 74 kb) 

Deceptive Fortune Tellers (2009)

Awakening Africa's Sleeping Giant – Prospects for Commercial Agriculture in the Guinea Savannah Zone and Beyond, by Michael Morris, Hans P. Binswanger-Mkhize, Derek Byerlee, published June 2009 by World Bank.

September 2009:The dimensions are truly gigantic: „A vast stretch of African savannah land that spreads across 25 countries has the potential to turn several African nations into global players in bulk commodity production“, reads a press release from the FAO. Four million square kilometers of Guinea Savannah, „one of the largest underused agricultural land reserves in the world“, could be developed for commercial agriculture, says the FAO-World Bank study. A review by Uwe Hoering

Read more at World Economy & Development

Schlafender Riese oder hässlicher Zwerg? (August 2009)

Awakening Africa's Sleeping Giant – Prospects for Commercial Agriculture in the Guinea Savannah Zone and Beyond, by Michael Morris, Hans P. Binswanger-Mkhize, Derek Byerlee, published June 2009 by World Bank.

August 2009: Die Dimensionen sind wahrlich gigantisch! „Ein gewaltiger Streifen afrikanischer Savanne, der sich durch 25 Länder zieht, hat das Potenzial, mehrere afrikanische Länder zu Global Players bei der Erzeugung agrarischer Massenprodukte zu machen“, heißt es in der Pressemitteilung der UN-Landwirtschaftsorganisation vom 22. Juni 2009. Vier Millionen Quadratkilometer der Guinea-Savanne, eine Fläche elf Mal so groß wie Deutschland, könnten für die kommerzielle Landwirt­schaft er­schlossen werden, verkündet die FAO, „eine der größten, bislang kaum ge­nutzten Landreserven der Welt“. Rein rechnerisch könnte damit jede zweite afrikani­sche Familie mit vier Hektar Land versorgt werden – bei entsprechender Unterstüt­zung genug für ein Leben ohne Armut. Doch dazu wird es wohl nicht kommen: Eine Besprechung(pdf-Datei 113 kb)

Die neue Landnahme - eine Entwicklungschance? (Juni 2009)

Juni 2009: Ausländische Investoren zeigen wachsendes Interesse an Land in Afrika, Asien, Lateinamerika und Zentralasien, nicht zuletzt motiviert durch die steigenden Nahrungsmittelpreise und die Nachfrage nach Agrartreibstoffen. Ein Beispiel für dieses „Off shore-farming“, das weltweit Schlagzeilen machte, ist der Vertrag, den Daewoo Logistics aus Südkorea im Juli 2008 mit der Regierung von Madagaskar abschloss. Das Unternehmen wollte 1,3 Mio. Hektar, die Hälfte der landwirtschaftlichen Nutzfläche der Insel, pachten, um unter anderem Futtermais anzubauen. Internationale Finanz- und Entwicklungsorganisationen wie die Weltbank und die FAO sehen darin Wasser auf die Mühlen ihrer Bemühungen, die Landwirtschaft wieder zum Zugpferd für Wirtschaftswachstum und Entwicklung zu machen, und begrüßen die „Entwicklungschancen“, die diese Investitionen eröffnen würden. Mehr

Juni 2009: Leitlinien für Landraub

Ein Kommentar von Uwe Hoering

28. Juni 2009: Es überrascht kaum, wenn Finanzinstitutionen wie die Weltbank angesichts des wachsenden Interesses von Investoren und Investment-Unternehmen an Ländereien in Afrika, Asien oder Lateinamerika nur „Entwicklungschancen“ sehen wollen - Wirtschaftswachstum, Beschäftigung, Exportchancen. Die neuen gigantischen Pläne zur Landnahme sind Wasser auf die Mühlen ihrer Bemühungen, die Landwirtschaft zu kommerzialisieren und privatwirtschaftlicher Verwertung zu öffnen. „Landraub“ oder „Neokolonialismus“ kommt in ihrem Vokabular dabei nicht vor.

Um die Risiken dieser Entwicklung zu begrenzen, setzt die Weltbank ebenso wie die UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation FAO auf freiwillige Richtlinien und Verhaltensappelle. Doch damit kann nicht verhindert werden, dass zahllose kleinbäuerliche Betriebe den Investoren werden weichen müssen. Wenn Profit und Rendite locken, sind sie auf der Exit-Spur. Bestenfalls als Scheinselbständige, als abhängige Vertragsbauern, können einige von ihnen überleben.

Für die Investoren und die beteiligten Regierungen haben freiwillige Richtlinien den großen Vorteil, dass es erstens Zeit dauert, sie zu verhandeln. Zweitens ist ihre Durchsetzung ein Prozess, der noch ungesicherter ist als die Nutzungsrechte kleinbäuerlicher Landwirtschaft. Damit haben sie alle Zeit der Welt, sich das Land zu holen, das sie haben wollen.

Da wundert es umso mehr, dass selbst eine nichtstaatliche Menschenrechtsorganisation wie FIAN International, die sich seit Jahren für die Landrechte von Bauern, indigenen Völkern und Hirten einsetzt, glaubt, solche unverbindlichen und auslegungsfähig formulierten Richtlinien könnten ein Instrument für soziale Bewegungen, betroffene Bevölkerungsgruppen und die Zivilgesellschaft werden, um den Anspruch auf Land und natürliche Ressourcen zu demokratisieren. Bis diese Richtlinien wirken – wenn überhaupt – gibt es keine Landrechte von Kleinbauern oder Hirtenvölkern mehr zu schützen. (2.000 Zeichen)

Siehe dazu den Text: "Die neue Landnahme – eine Entwicklungschance?" (Download pdf-Datei 90 kb)

Landnahme positiv gewendet (Juni 2009)

Juni 2009: In den vergangenen Monaten haben Berichte über ausgedehnte Landgeschäfte ausländischer Investoren in Afrika, Lateinamerika und Südostasien Schlagzeilen gemacht. In einer neue Studie, an der unter anderem die UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft, FAO, beteiligt war, werden Empfehlungen formuliert, wie "die Chancen genutzt und die Risiken verringert" werden können. Mehr siehe Download (pdf-Datei 31 kb)

März 2009: Menschenrecht schadet dem Geschäft

Ein Kommentar von Uwe Hoering

22. März 2009: Wieder hat es nicht geklappt! Beim 5.Weltwasserforum, das heute, am Weltwassertag, in Istanbul zu Ende ging, konnten sich die Delegierten nicht dazu durchringen, ein „Menschenrecht auf Wasser“ anzuerkennen. Stattdessen betrachten sie die Versorgung mit dem lebenswichtigen Gut lediglich als ein „menschliches Grundbedürfnis“. Mehr: Der vollständige Text als als Download (pdf-Datei 94 kb)

Link zu: Kampagne Menschenrecht Wasser

Landnahme in Afrika (Februar 2009)

Februar 2009: Um die nationale Nahrungsmittelversorgung zu sichern, setzen Regierungen und private Unternehmen, vor allem aus Asien und den Golfstaaten, zunehmend auf neue große Agrarpojekte in anderen Ländern. Hintergrund dieser Landnahme, die durch internationale Finanzinstitutionen gefördert wird, sind zum einen die Preisschocks bei Grundnahrungsmitteln, zum anderen die Suche von Investoren nach neuen profitablen Anlagemöglichkeiten.

"Ernährungssicherung oder Agrarkolonialismus?", als Download (pdf-Datei 32 kb)

Januar 2009: Weltagrarrat - Verlorene Liebesmüh'?

Ein Kommentar von Uwe Hoering

Januar 2009: „Historische Chance“, der „Beginn einer Revolution“, eine „vernichtende Abrechnung“ mit der industriellen Landwirtschaft – große Worte schmücken den Bericht des Weltagrarrats, seit er im April vergangenen Jahres vorgestellt wurde. Auf 2000 Seiten kritisiert er Chemie, Pestizide, Exportsubventionen und Freihandel. Er zweifelt am Nutzen von Gentechnologie, Patenten und Agrartreibstoffen und schleudert der herrschenden Agrarindustrie entgegen: So kann es nicht weiter gehen! Als Werkzeugkasten gegen explodierende Nahrungsmittelpreise, Hunger, soziale Ungleichheit, ländliche Armut und Umweltkatastrophen empfiehlt er die bäuerliche Landwirtschaft, organischen Landbau und regionale Märkte, Vielfalt auf dem Acker und das Wissen der Bäuerinnen – und er liefert überzeugende Argumente dafür. Nur so sei die Weltbevölkerung zu ernähren und der Planet Erde zu erhalten. Mehr: Der vollständige Text als Download (pdf-Datei 94 kb)

Zur Website der „Freunde des IAASTD“ mit viel Material

Zur Website 'Weltagrarbericht' der 'Zukunftsstiftung Landwirtschaft'

Landnahme als Entwicklungschance? (August 2008)

August 2008: Finanz- und Entwicklungsorganisationen wie Weltbank und FAO sehen in 'Off shore-farming' Wasser auf die Mühlen ihrer Bemühungen, die Landwirtschaft wieder zum Zugpferd für Wirtschaftswachstum und Entwicklung zu machen.

"Die neue Landnahme - eine Entwicklungschance?" In: vidc news 8/2009, als Download (pdf-Datei 65 kb)

Südafrika: Unwillige Verkäufer (2007)

Zahlreiche Zeremonien überall in Südafrika, bei denen neue Eigentümer ihre Besitzurkunde erhalten, erwecken den Anschein, als ob die Landreform schnell voranschreitet. Nach Angaben des Land Affairs Department wurde seit 1994 für insgesamt fast 73.000 Landbesitzer, die unter dem Apartheid-Regime ihr Land verloren hatten, die Wiederherstellung ihrer Rechte abgeschlossen. Das heißt aber nicht, dass es damit über 70.000 neue landbesitzende Bauernfamilien geben würde. Überwiegend handelt es sich um städtische Grundbesitzer. Viele ländliche Ansprüche auf »weißes« Farmland werden hingegen noch bearbeitet.

Mehr: Download (pdf-Datei 105 kb)

Falsche Versprechungen (November 2007)

Kleinbauern in Kamerun übernehmen Ölpalmen-Plantage“ titelt die Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft, DEG. Dabei handelt es sich nicht etwa um eine Landbesetzung, sondern um Subcontracting: Die kamerunische Tochtergesellschaft der SOCFINAL-Gruppe, einer der weltweit führenden Investoren in Kautschuk- und Ölpalmen-Plantagen, verpachtet an Bauern rund zehn Hektar große Parzellen, auf denen sie Ölpalmen anbauen sollen. Um die hohen Kosten aufzubringen, verhilft ihnen die DEG mit einer Bankgarantie zu langfristigen Krediten. Die zahlen sie dann mit dem Verkauf der Fruchtbüschel an die SOCFINAL-Ölmühle ab. Für die DEG ist das ein „Grundmodell für ähnliche Kooperationen zwischen privaten Unternehmen, der Dorfbevölkerung, dem Finanzsektor und einem internationalen Entwicklungsfinanzier“.

Text "Vertragsbauern in Afrika" als Download (pdf-Datei 110 kb)

Weltbank - Wiederentdeckung der Agrarpolitik (Oktober 2007)

Oktober 2007: Mit dem Weltentwicklungsbericht 2008 ("Landwirtschaft für Entwicklung"), ihrem publizistischen Flaggschiff, hat die Weltbank signalisiert, dass sie der Landwirtschaft nach zwei Jahrzehnten der Vernachlässigung wieder größere Bedeutung zu misst. Doch diese Wiederentdeckung der Agrarfrage und der ländlichen Entwicklung begann schon drei, vier Jahre früher. An Stelle eines "Agro-Pessimismus", der in den 1980er Jahren die Rolle der Landwirtschaft für ein armutsorientiertes Wachstum in Frage stellte, wird inzwischen wieder die Dringlichkeit unterstrichen, die Landwirtschaft in der Entwicklungs-Agenda aufzuwerten. Denn die Landwirtschaft ist eine wichtige Schnittstelle zu anderen Bereichen wie Wassermanagement, Infrastruktur, Armutsminderung und Umweltschutz. 

Text: "Agro-Optimismus hat Konjunktur". Download (pdf-Datei 126 kb)

Agrar-Kolonialismus in Afrika (Oktober 2007)

Oktober 2007: „Afrikas Bauern sind arm, weil sie nicht genug Dünger, Pestizide und patentiertes Saatgut benutzen“, behaupten die Agrarkonzerne, und denken dabei an ihre Geschäfte. „Sie sind arm, weil sie nicht genug exportieren“, ergänzt die Weltbank und fördert Handelsliberalisierung und die Privatisierung von Eisenbahnen und Flughäfen. „Sie brauchen mehr Gen- und Biotechnologie“, rät die US-amerikanische Rockefeller-Stiftung, und spendet Millionen für internationale Agrarforschungsinstitute, um neue „Wundersorten“ von Reis, Mais und Cassava zu schaffen. Sie alle drängen Afrikas Regierungen zu einer „Grünen Revolution“, zu einer Modernisierung der Landwirtschaft. Afrikas Bauern sollen konkurrenzfähig werden mit den US-amerikanischen Baumwollfarmern, mit europäischen Getreidebauern, thailändischen Reisbauern und vietnamesischen Kaffeepflanzern. Dann werde die Wirtschaft wachsen, versprechen sie, und die Armut verschwinden. Nur die Bauern und Bäuerinnen selbst werden dabei nicht gefragt.

Mehr zu Agrar-Kolonialismus in Afrika: Leseprobe

Eine neue Grüne Revolution (September 2007)

September 2007: »Jetzt ist Afrika an der Reihe. Dies ist der Anfang der Grünen Revolution für den Kontinent.« Mit dieser Ankündigung rief die Stiftung vom Microsoft-Chef Bill Gates im September 2006 gemeinsam mit der Rockefeller-Stiftung eine »Allianz für eine Grüne Revolution in Afrika« ins Leben. Als Startkapital spendete Gates 100 Millionen US-Dollar. Die Rockefeller-Stiftung, die weitere 50 Millionen US-Dollar beisteuerte, war bereits die entscheidende Triebkraft hinter der ersten Grünen Revolution gewesen, die seit den 1960er Jahren vor allem in Asien und Lateinamerika die Landwirtschaft umgekrempelt hatte.

Text: Träume von einer grünen OPEC: Download (pdf-Datei 96 kb)

Strategieplanung (2007)

NEPAD, die Neue Partnerschaft für Afrikas Entwicklung, hatte zum "Düngergipfel" in Nigerias Hauptstadt Abuja geladen. Und gekommen war nahezu alles, was Rang und Namen hat im offiziellen Entwicklungsgeschäft – von UN-Organisationen für ländliche Entwicklung über die Economic Commission for Africa (ECA), die Afrikanische Entwicklungsbank und die Weltbank, bis hin zur Rockefeller-Stiftung, dem britischen Entwicklungsministerium DFID und der staatlichen Entwicklungsorganisation USAID. »Nourish the soil, feed the continent« lautete das Motto des hochrangigen Treffens von Politik, Industrie und Entwicklungshilfe, das von einer Lobby-Organisation der US-amerikanischen Düngemittel-Industrie ausgerichtet worden war - mit Erfolg: in ihrer Abschlusserklärung kündigen die versammelten Staats- und Regierungschefs an, den Einsatz von »Dünger für eine afrikanische Grüne Revolution« kräftig zu fördern.

Mehr: Download (pdf-Datei 108 kb)

Unternehmen Süsskartoffel (2007)

Die Süßkartoffel gilt in manchen Regionen als »Frauenpflanze«. Oft wird sie von Bäuerinnen neben Mais angebaut. Ihre hohe Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche, auch schwierige Anbaubedingungen macht sie zu einem wichtigen Standbein der Ernährungssicherung. Und ihr Verkauf bringt den Bäuerinnen Geld. Ausgerechnet diese Süsskartoffel wählte der US-Saatgutmulti Monsanto aus, um die angeblichen Vorzüge der Gentechnologie für Afrika zu demonstrieren. Das Projekt wurde ein eindrucksvoller Flop.

Mehr: Download (pdf-Datei 110 kb)

Blumen und mehr (2007)

»Haltet die Kühlkette geschlossen!« läutet das A und O der Blumenindustrie – die ununterbrochene Kühlung vom Schnitt über Transport und Lagerung bis zum Flieger, der die Rosen, Nelken und Chrysanthemen zu den Auktionen in Holland oder Deutschland bringt. Mit der Finanzierung eines Kühlhauses am Flughafen Entebbe leistete daher USAID einen wichtigen Beitrag zum Aufschwung von Ugandas Blumenindustrie. Der Erfolg beschränkt sich allerdings auf knapp zwei Dutzend überwiegend europäische und indische Blumenproduzenten. Um im internationalen Wettbewerb mithalten zu können, fordern sie weitere Hilfen wie billigeres Flugbenzin und Steuererleichterungen für Treibstoff für ihre Kühltransporter. Denn die Konkurrenz schläft nicht.

Mehr: Download (pdf-Datei 87 kb)

Ethiopia's Water Dilemma (August 2006)

Ethiopia has become something of a poster child for the dam industry, which contends that big dams are critical for ending its poverty. But most development analysts believe the rural poor need smaller-scale water project more suited to meeting their immediate needs. See Ethiopia's Water Dilemma, in: World Rivers Review, August 2006, p 4/5. Download (pdf-File 1.6mb)

Neue Agrarpolitik der Weltbank (Januar 2006)

Januar 2006: Mit ihrer neuen Agrarpolitik will die Weltbank sowohl den Beitrag der Landwirtschaft zur ökonomischen Entwicklung stärken, als auch das Wassermanagement verbessern – hehre Vorsätze, doch die Analyse der Umsetzungsstrategie lässt befürchten, dass dadurch die Privatisierung von Wasser ausgeweitet und die Existenzbedingungen der kleinbäuer­lichen Landwirtschaft weiter verschlechtert werden.

Text: "Ökonomisierung des Wassers" als Download (96 kb)

Äthiopien: Wasser für Entwicklung (Dezember 2005)

In Äthiopien fördert die Weltbank eine neue Wasserpolitik, die den Wasserreichtum des ostafrikanischen Landes für eine armutsmindernde Entwicklung nutzen soll. Dazu gehört auch ein Ausbau der Bewässerungslandwirtschaft, die Nahrungsmittel, vor allem aber Rohstoffe und Exportprodukte liefern soll. Neben den Geldern der Weltbank werden private Unternehmen als Investoren geworben Inzwischen steigt der Blumenexport. Gleichzeitig haben Millionen Familien nicht genug zu essen. 

Mehr: Download (pdf-Datei 182 kb)

Privatisation in Irrigation Agriculture (2005)

In most countries, construction, water provision and maintenance of irrigation schemes are publicly managed or administered. In view of empty treasuries, management problems and stagnating productivity of many irrigation schemes there have been reform attempts for years, frequently advanced by international finance organisations like the World Bank. Catch words of new concepts like 'Participatory Irrigation Management' are water user associations, management transfer and cost recovery.

Privatisation in irrigation agriculture. Briefing Paper (Brot für die Welt). Download (pdf-Datei 36kb)

Water for food - water for profit (2005)

While in the 1990s the World Bank's privatisation policy aimed primarily at the urban water sector, now she promotes investments in all water sectors, especially irrigation. A large part of this goes into physical infractructure, into multipurpose dams and large irrigation systems. Parallel to this the Bank supports reforms like the formation of water user organisations, the introduction of higher prices for water and the reorganisation of water rights. Intention is to commercialise and modernise irrigation agriculture, which would leave out most of small-scale farmers and speed up the concentration process towards export oriented agroindustry.

Water for Food - Water for Profit. The World Bank's policy in the agricultural water sector. Background Paper (Brot für die Welt) December 2005: Download (pdf-file 1.2mb); Summary (pdf-file 51kb)

Ethiopia - Water for Private Sector Development (2005)

Hunger, aridity, flooding - Ethiopia is a particularly dramatic case of poverty and under-development. Yet, the problem is not a lack of water but it's uneven distribution and the lack of access. Inspite of this, the World Bank policy in Ethiopia promotes the diversion of water to private enterprises and profits: Download (pdf-Datei 110kb)

Grosse Dämme, kleine Dämme (August 2005)

Niederschläge gibt es im äthiopischen Hochland reichlich - die Frage ist: wie können sie genutzt werden? Großprojekte wie der Staudamm am Fluss Tekeze, finanziert mit Geld aus der Volksrepublik China, aus der auch das Bauunternehmen kommt, liefern Strom für die Städte und Wasser für die kommerzielle Landwirtschaft. Für die Mehrheit der ländlichen Bevölkerung ist der Nutzen allerdings gering. Für sie lautet die Devise: small is beautiful.

Text: "Regenernte" in Äthiopien. Download (pdf-Datei 103 kb)

Teufelskralle und Hoodia (Juni 2005)

Juni 2005: Die Heilpflanze Teufelskralle ist bereits ein wichtiger Devisenbringer, die Wüstenpflanze Hoodia könnte es bald werden. Traditionelle Nutz- und Heilpflanzen sind ein gefragter Rohstoff für Medikamente, Lebensmittel und Kosmetika. Und das Südliche Afrika mit seiner reichen biologischen Vielfalt wird für die Unternehmen immer attraktiver. Doch trotz UN-Vereinbarungen gehen die Einheimischen meistens leer aus.

Text: Wer verdient an Teufelskralle und Hoodia? Download (pdf-Datei 130 kb)

Biopiraten in der Kalahari? (2004)

Seit Jahrhunderten kennen und verwenden die Jäger des San-Volkes im Südlichen Afrika die Hoodia-Pflanze als ein Mittel, um das Hungergefühl zu vertreiben. Inzwischen hat die Industrie den Wirkstoff als Appetitzügler entdeckt. Doch die San haben sich gegen die Biopiraterie, die Patentierung ihres Wissens, gewehrt und hoffen nun auf eine Beteiligung an den Gewinnen. 

Broschüre, 24 Seiten, herausgegeben vom EED, Bonn, 2004: Download (pdf-Datei 1,7mb), auch in englisch

Biopirates in the Kalahari? (2004)

November 2004:The San peoples in Southern Africa have been using a plant called Hoodia for centuries. On hunting expeditions and when food is scarce, it staves off the sensation of hunger. Now industry wants to capitalise on this appetite-suppressing effect, churning out a hunger-curbing drug in the form of diet pills or slimming bars. But the San peoples stood up against this attempt of biopiracy and for their right to a piece of the pie. The agreement they have managed to conclude assures them of a share in the profits. This is quite a success!

Biopirates in the Kalahari? 24 pages, ed. by WIMSA and EED: Download (pdf-file 1,97mb)

Schlank durch Hoodia - Vorteil für wen? (November 2004)

November 2004: Die UN-Konvention über Biologische Vielfalt (Convention on Biological Diversity, CBD) sieht unter anderem vor, dass die Nutzung genetischer Ressourcen allen Beteiligten zugute kommen soll - also nicht nur Unternehmen und Regierungen, sondern auch lokalen Bevölkerungsgruppen. Das Abkommen zwischen dem staatlichen Forschungsinstitut CSIR und den San, den ersten Bewohnern des Südlichen Afrika, ist eines der wenigen Beispiele für einen solchen 'Vorteilsausgleich'.

Text: "Schlank durch Hoodia" als Download (pdf-Datei 109 kb)

Benefit Sharing with the San (2004)

November 2004: The UN-Convention on Biological Diversity (CBD) entrusts national governments with sovereignty over the genetic resources in their respective countries. In return, they are made responsible for regulating access to these resources and making sure that the benefit is shared justly and equitably between countries, companies and local people. One of the few examples so far of such a benefit sharing arrangement with indigenous peoples is the agreement with the San of Southern Africa over the commercial use of Hoodia, a natural hunger suppressant.

Text: "Slimming with Hoodia" as download (pdf-file 105kb)

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