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Reportagen & Analysen

 

China: News

Heilongjiang wird Gentechnik-freie Provinz - jedenfalls vorerst

Dezember 2016: Die Regierung von Chinas Getreidekammer, der Provinz Heilongjiang, hat den Anbau aller Gentech-Pflanzen einschließlich Mais, Reis und Soja ab Mai 2017 verboten. Das Verbot gilt auch für die Verarbeitung oder den Verkauf von Gentech-Nahrungsmitteln. Der Entscheidung sei ein wichtiger Schritt, um die Provinz zu "a green granary, a green vegetable garden and a green kitchen" machen und die fruchtbaren Böden und die biologische Vielfalt zu schützen. Gleichzeitig wird daran festgehalten, dass Gentechnologie ein vielversprechender Bereich sei, auch für einen Einsatz in der Landwirtschaft. Doch erst einmal möchte die Provinzregierung abwarten, weil "the technology cannot answer questions about its safety".

Quelle:chinadialogue vom 16. Dezember 2016

Juni 2016, Halle: Rural Labor in Transition

China ist ein eindrucksvolles Beispiel für 'Rural Labor in Transition: Structural Change, Migration and Governance' - so das Thema des IAMO Forum 2016 (22 - 24 June 2016): "The relevance of agriculture in formal employment dropped in many European, Central and East Asian countries over the previous decades. The mutually reinforcing and interdependent processes of non-agricultural sector development and urbanization have resulted in new dynamics and diversity in rural labour landscape. Remittances as the link between urban and international migrants and their original households have gained importance in sustaining rural livelihoods, especially in poorer countries and regions. Yet, in a number of countries agricultural activities still fulfil important safety net functions. However, a potential lack of qualified agricultural labour and increasing wages, as observed in some places, will constrain future prospects of the agricultural and non-agricultural sectors."

April 2016: Almaty: Transitions along the Silk Road

Das ambitionierte Projekt der 'neuen Seidenstraße' soll durch den Ausbau der Infrastruktur den Handel zwischen China und Europa fördern und zugleich einen 'Entwicklungskorridor' bieten für die Ansiedlung von Unternehmen. Beim IAAE Symposium "Agricultural Transitions along the Silk Road. Restructuring, Resources and Trade in the Central Asia Region" in Almaty, der Hauptstadt Kasachstans (4. bis 6. April 2016), liegt der Schwerpunkt auf den möglichen Auswirkungen auf Landwirtschaft und ländliche Entwicklung in den zentralasiatischen Ländern, die sozusagen 'auf dem Weg liegen'. Ankündigung und Programm

Das Ende der Nomaden

21. Juni 2016: "In China spielt sich eine beispiellose Umweltkatastrophe ab", heißt es in einem Bericht des Deutschlandfunk. Ursache für die Staubstürme, die immer häufiger den Norden des Landes treffen, sei die Zwangsansiedlung nationaler Minderheiten wie Tibeter oder Mongolen, die über Jahrhunderte mehrheitlich als Nomaden lebten:

"95 Prozent der Bevölkerung Chinas leben auf jenem Viertel des Staatsgebiets, das innerhalb der großen Mauer liegt. Hier finden wir die Reisfelder und Pagoden, Bambushaine und Metropolen, die für uns das Reich der Mitte ausmachen. Der Rest des Landes besteht überwiegend aus sehr dünn besiedeltem Hochland. Es beginnt auf sechshundert Metern im Nordosten, an der Grenze zu Russland und erreicht im Südwesten das tibetische Plateau. Ein großer Teil dieser riesigen Gebiete sind Wüste oder unbewohntes Hochgebirge. Überall sind die klimatischen Bedingungen so hart, dass mit wenigen Ausnahmen kein Ackerbau möglich ist. Die Winter sind lang und das Klima so trocken, dass kaum Bäume, sondern nur Gräser gedeihen. Im Nordosten, an der Grenze zu China und der Mongolei findet man gewaltige Steppen und in Tibet die größten alpinen Grasländer der Erde. Seit alters her wird dieses Grasland von Nomaden genutzt. Die meisten sind Mongolen oder Tibeter. Doch ihr Land verdirbt. Überall in den Grasländern Chinas nimmt die Vegetation ab. Eine verheerende Erosion ist die Folge. Am sichtbarsten ist dieser Prozess im Norden Chinas."

Das Ende der Nomaden oder die Entstehung einer Öko-Katastrophe. Von Tom Lessokallow. Deutschlandfunk, 17. Juni 2016. Download (pdf)

The secret under a Chinese pig farm

The dumping of highly-toxic chemicals underneath a Jiangsu pig farm illustrates the breathtaking extent of China’s soil pollution crisis. Li Xianfeng's exclusive interview published on October 3, 2015in the Beijing Youth Daily was key to picking up mainstream media interest, which triggered rapid interventions by the Ministry of Environmental Protection, the Ministry of Public Security and the Supreme People’s Procuratorate, and 4,000 barrels of hazardous waste being removed. This is a fine example of reporting in the public interest, and Li is therefore the winner of the 2016 China Environmental Press Awards ‘Most Influential Report' prize.

The secret under a Chinese pig farm

by Li Xianfeng, October 3, 2015

Tang Manhua lived on his pig farm right up to the day he died. Amongst his possessions were receipts showing he had received deliveries of 14,000 tonnes of chemical waste – but nobody knew where he’d put them. If it hadn’t been for Yunnan businessman Zhou Jiangang posting about the case online, the secret of what lay under the pig farm in a village in Jingjiang, Jiangsu, may never have been uncovered. More

Quelle:chinadialogue, 1. Juni 2016

Zunehmende Probleme durch Schwermetalle in Böden

Mai 2016: Fruchtbare Böden und damit eine Grundvoraussetzung für die Politik der Ernährungssicherung schwinden durch Urbanisierung, Industrialisierung und Umweltschäden. Auf eine besondere Bedrohung macht chinadialogue aufmerksam:

"Heavy metals pollution in China’s soil is getting worse because of a lack of supervision and inadequate funds for a clean-up, government ministries acknowledged last week. The MEP and the Ministry of Land and Resources said around 16% of China’s surveyed land is polluted by heavy metals, such as cadmium, arsenic, lead and mercury, while 20% of farm lands surveyed by the government exceed the national standards."

"Heavy metals are blamed for birth defects and have been detected as toxins in rice crops, prompting a major scare among the public about the safety of China’s staple crop. Last year, the central government allocated 2.8 billion yuan (US$430 million) for anti-pollution projects in 30 prefecture-level cities, but experts say this is far short of what is required. “Even with cheap restoration methods, it would take 300,000 yuan (US$46,000) per hectare of land polluted by heavy metals, which means at least 6 trillion yuan is needed,” said Lan Hong, an environment professor at Beijing’s Renmin University of China."

Quelle:chinadialogue, May 9 - 15, 2016

Chinadialogue also published a special report into China's soil polution crisis

Steter Tropfen höhlt die Landnutzungsrechte aus

Februar 2016: Die Anzeichen verdichten sich, dass die Regierung die Veränderungen der Landnutzungsrechte, die seit Jahren diskutiert wird, vorantreiben will. In einem Artikel in der Zeitschrift Qiushi, die von der Kommunistischen Partei herausgegeben wird, plädiert Finanzminister Lou Jiwei für "bold reforms on collectively owned rural land". Dadurch würden Urbanisierung und wirtschaftliche Entwicklung vorangetrieben.

Bislang gab es bereits einige Anläufe, um Bauern und Bäuerinnen dazu zu bringen, ihr Recht auf ein Stück Land abzutreten, beispielsweise das Piloprojekt einer Land-Börse. Häufig wurden sie jedoch mit mehr oder weniger Druck, Korruption und gegen geringe Entschädigungen vertrieben und das Land an Investoren vergeben - Anlass für zahlreiche Proteste und Auseinandersetzungen.

Passend zum Plädoyer des Finanzministers zitiert die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua Ende Dezember vergangenen Jahres eine Richtlinie des Staatsrats: "By restructuring reclamation area and innovating in the operation mechanisms of farms, China aims to build a number of large-scale agricultural groups that are effectively managed and adaptable to the market economy". Die Änderungen, so erläutert Agrarminister Han Changfu, seien "crucial for China to compete with multinationals in the agricultural field".

Quellen:farmlandgrab vom 1. Dezember 2015

ChemChina bietet 43 Milliarden für Syngenta

3. Februar 2016: Nachdem Syngenta, das größte Agrarchemie-Unternehmen der Welt mit Sitz in der Schweiz, vor einigen Monaten einen Übernahmeversuch durch seinen US-amerikanischen Konkurrenten Monsanto abgewehrt hat, hat der Vorstand anscheinend jetzt einer Übernahme durch ChemChina zugestimmt. Das chinesische Unternehmen, das im vergangenen Jahr den italienischen Reifenhersteller Pirelli und vor wenigen Wochen den deutschen Maschinenbauer KraussMaffei eingekauft hat, hat angeblich 43 Milliarden US-Dollar geboten, die bislang teuerste chinesische Übernahme im Ausland. Dem müssen allerdings nicht nur die Anteilseigner noch zustimmen, auch die Zustimmung von Regulierungsbehörden ist erforderlich, schreibt agrimoney. Denn die geplante Übernahme ist ein weiterer Schritt im Konzentrationsprozess in der Agrarchemie-Branche, nachdem die beiden Unternehmen DuPont und Dow Chemical über einen Zusammenschluss verhandeln.

Quelle:agrimoney vom 3. Februar 2016

Siehe dazu auch: Breaking Bad: Big AG Mega-Mergers in Play. Dow + DuPont in the Pocket? Next: Demonsanto? ETC Communique # 115, December 2015. Download (pdf 750kb)

Schwarzbuch Syngenta - Dem Basler Agromulti auf der Spur. Ein Gemeinschaftswerk der Basler MultiWatch-AktivistInnen mit Gastbeiträgen weiterer AutorInnen, März 2016. Bestellung 

US Report on agricultural biotechnology in China

Januar 2016: Das Global Agricultural Information Network (GAIN) des US-amerikanischen Landwirtschaftsministeriums USDA hat einen Bericht über die Entwicklungen in der Agro-Biotechnologie in China vorgelegt. Demnach würden "weitreichende Veränderungen in der Regulierung" diskutiert.

"According to the report, China is one of the largest producers and importers of biotech crops globally. It produces biotech cotton, but has not yet approved any major biotech crop recently. The Chinese government is currently revising its biotechnology regulatory system. In May 2015, the Ministry of Agriculture (MOA) released a draft revision to its biotech regulations that would remove timelines for approvals and add economic and social factors to the approval process for the first time. It was also reported that the government is preparing to commercialize biotech corn."

Quelle:Crop Biotech Update vom 6. Januar 2016

Wasserindustrie will Tibets Gletscher anzapfen

4. November 2015:This week the Tibet Autonomous Region’s (TAR) government released a 10-year plan to encourage the massive expansion of the bottled water industry in the ecologically fragile region, reports chinadialogue. The target is to build 5 million cubic metres of bottled water production capacity by 2020, compared to the production of just 153,000 cubic metres of water in 2014. "This is just the start of the rush to exploit the region’s water resources. Cash-rich companies, including pharmaceutical, confectionery, petroleum and biotechnology, all want a finger in the pie. In November 2014 as part of a government advocacy event called "Good water in Tibet should be shared with the world", the TAR government signed 16 agreements with various investors, totalling 2.6 billion yuan (US $409 million). Among them were state-owned oil producer Sinopec, Bright Food Group, China National Gold Group andthe Three Gorges Group, which owns in the world’s largest hydroelectric power station in Hubei province. Although the development plan highlights the "three bottom lines" – social stability, environment and safety– the industry is still growing against the tide of many of China’s environmental policies."

Quelle: Liu Hongqiao, China's bottled water industry to exploit Tibetan plateau. In: chinadialogue vom 3. November 2015

Da capo: Der größte 'Land grabber' in Afrika?

3. November 2015: Die Logik spricht dafür, dass China einer der größten, wenn nicht der größte Land grabber in Afrika sein muss, verfügt das Land doch nur über weniger als zehn Prozent der Agrarland- und Wasserressourcen der Welt - eine Vorstellung, die sich hartnäckig hält. Auch GRAIN meldet jetzt wieder "large-scale overseas land acquisitions by Chinese companies for food production in 31 countries covering over 3.3 million hectares that have been concluded or are in process". Die Organisation, die bäuerliche Landwirtschaft durch Recherche und Publikationen unterstützt, beruft sich dabei auf die Website farmlandgrab.org, die Meldungen und Studien zu Land grabbing sammelt. Dagegen veranschlagt die Datenbank Land Matrix, die keineswegs als besonders China-freundlich gelten kann, das Ausmaß der Landkonzessionen chinesischer Unternehmen weltweit insgesamt auf lediglich 1,55 Millionen Hektar, rund 300.000 davon in Afrika. Das stimmt mit den Recherchen von Deborah Brautigam überein, die in ihrem neuen Buch "Will Africa Feed China?" feststellt, dass chinesische Agrarinvestitionen in Afrika "are surprisingly limited, and land acquisitions modest. Defying expectations, China actually exports more food to Africa than it imports." Im Unterschied dazu haben US-amerikanische Unternehmen allein in Afrika rund 3,5 Millionen Hektar Land erworben, mit 8,4 Millionen Hektar sind sie weltweit die weitaus größten Land grabber.

Quellen:Corporations replace peasants as the "Vanguard" of China's new food security agenda. Against the grain, October 2015; Deborah Brautigam, Will Africa Feed China? Oxford University Press 2015.

China importiert, Indien exportiert Wasser

21. Juli 2015: Die steigenden Einfuhren von Soja, Mais, Baumwolle, Palmöl und Geflügel helfen China, seine knappen Wasserreserven zu schonen. Denn für ihre Produktion wird viel Wasser verwendet - in Brasilien und den USA beispielsweise. Umgekehrt exportiert China vor allem Gemüse, Obst und verarbeitete Lebensmittel, die weniger Wasser benötigen. Dadurch habe das Land nach Berechnungen von Wissenschaftlern seinen Import ‚virtuellen Wassers’ deutlich erhöht. Das Konzept des ‚virtuellen Wasserhandels’ bezieht sich darauf, dass mit dem Handel von Waren indirekt auch das Wasser, das für ihre Erzeugung verwendet wird, exportiert beziehungsweise importiert wird.

Im Unterschied dazu verliert Indien, dessen Wassersituation ähnlich prekär ist wie die von China, durch den Export von ‚durstigen' Agrarprodukten wie Getreide, Tee, Kaffee und Zucker erhebliche Wassermengen, was "can lead to a slow but irreversible loss of water sustainability". Tushaar Shah vom International Water Management Institute (IWMI) in Colombo bezweifelt allerdings angesichts des geringen Anteils, den der virtuelle Wasserhandel an der gesamten verfügbaren Wassermenge der beiden Länder hat, dass dadurch die Nachhaltigkeit ernsthaft gefährdet sei.

Quelle: T.V. Padma, The Third Pole vom 8. Juli 2015

Geopolitik mit Milch und Käse

17. Juli 2015: Die Nachricht jagt anscheinend Schockwellen durch Europas Milchwirtschaft: Nach Angaben der chinesischen Tageszeitung China Daily planen chinesische und russische Investoren im Nordosten Chinas, die größte Milchfarm der Welt zu errichten: 100.000 Kühe sollen dann bis zu 800 Millionen Liter Milch im Jahr liefern, die zu 100.000 Tonnen Käse verarbeitet werden könnten. Durch den Export nach Russland, das seinerseits chinesischen Investoren riesige Ländereien für den Anbau von Futtermitteln verpachtet, wurde der Boykott durch Europa und die USA unterlaufen. Das geplante Produktionsvolumen würde rund 30 Prozent der Exporte der europäischen Milchindustrie nach Russland vor der Verhängung des Ausfuhrstopps ausmachen, sagt Mansel Raymond, Vorsitzender von Copa-Cogeca, des Lobbyverbandes der europäischen Landwirtschaft in Brüssel. Und bei einer Aufhebung des Boykotts werde es schwer werden, "den russischen Milchmarkt zurück zu erobern". Ob hier tatsächlich eine neue geostrategische 'Milchstraße' entsteht, ist allerdings schwer ausmachen. Denn gleichzeitig ist China selbst Großimporteur von Milchprodukten, vor allem aus Neuseeland, aber auch aus Europa.

Quelle:farmlandgrab vom 9. Juli 2015

Räder sollen rollen für Chinas Fleischindustrie

17. Juni 2015: Mit der Aufhebung des Importverbots für Rindfleisch aus Brasilien beschleunigt China die Globalisierung der Fleischproduktion. Die Einfuhr könnte  damit in den nächsten zehn Jahren um mehr als 50 Prozent auf 770.000 Tonnen steigen. Gleichzeitig prognostiziert das US-Agrarministerium USDA einen Anstieg der Soja-Importe in den kommenden zehn Jahren um 45 Prozent, vor allem als Futtermittel. Bereits jetzt bezieht das Land rund 30 Millionen Tonnen jährlich aus Brasilien, weitere 30 Millionen aus den USA. Damit beschleunigt sich der globale 'Dreickshandel' zwischen industrialisierten Ländern, aufstrebenden Verbraucherländern wie China und großen Lieferanten von Agrarerzeugnissen wie Brasilien. Diese Entwicklung fügt sich ein in die Strategie der chinesischen Regierung, eine industrialisierte Fleischproduktion und -verarbeitung zu fördern, bei der große Konzerne, sogenannte 'Drachenköpfe', eine Schlüsselstellung einnehmen. Die Aufhebung des Importverbots ist Teil umfangreicher neuer Handelsvereinbarungen mit Brasilien, bei denen die geplante transkontinentale Eisenbahnlinie zwischen Pazifik und Atlantik eine strategische Rolle spielt: Sie würde die Transportkosten für Fleisch und Soja erheblich senken - und den Druck auf die verbliebenen Regenwälder und Savannenlandschaften wie den Cerrado verstärken.

Quelle: Zhou Wanqing, Restart of China-Brazil beef trade to entrench intensive agriculture. Chinadialogue vom 10. Juni 2015. Siehe dazu auch den Beitrag 'Steigende Agrarimporte', Dezember 2012

Juni 2015: Chinas Flotte im Einsatz vor Westafrikas Küste

2. Juni 2015:Greenpeace wirft Trawlern aus China vor, seit Jahren in großem Stil illegal vor Westafrika zu fischen. An den zahlreichen Fällen von "illegal, unreported and unregulated (IUU) fishing activities and gross tonnage fraud" in den Gewässern von Senegal, Guinea, Guinea-Bissau and Ghana sei auch Chinas größtes Hochseefischerei-Unternehmen, die China National Fisheries Corporation (CNFC), beteiligt gewesen, heißt es in dem Bericht "Africa's fisheries' paradise at a crossroads". "They were taking advantage of weak enforcement and supervision from local and Chinese authorities", sagt Rashid Kang von der China Ocean Campaign von Greenpeace East Asia. Angesichts des Rückgangs der Fischbestände in den eigenen Hoheitsgewässer hätten chinesische Unternehmen, die auch in anderen Regionen der Weltmeere expandieren, den Umfang ihrer Einsätze vor Afrika von 13 Trawlern 1985 auf 462 im Jahr 2013 ausgeweitet. In einem lange Artikel weist der Online-Dienst Pengpai News, der als Sprachrohr der chinesischen Regierung gilt, die Vorwürfe zurück und wirft umgekehrt der Europäischen Union vor, für die Überfischung verantwortlich zu sein.

Quellen:Greenpeace-Mitteilung vom 20. Mai 2015; SeafoodSource vom 2. Juni 2015. Siehe dazu auch die Greenpeace-Kampagne "Defending Our Oceans"

 

China: Weitere Nachrichten

Chinas Fischerei-Industrie rüstet in der Antarktis auf

24. März 2015: Mit immer mehr und immer größeren Fangschiffen erobert China die Weltmeere - und jetzt auch verstärkt die Antarktis: Mit der Ming Kai, Asiens größter schwimmender Fischfabrik, soll gegenüber der Konkurrenz der Vorsprung bei der Jagd auf Garnelen und andere Arten ausgebaut werden. Chinesische Fischereibehörden betrachten die Antarktis als "the world's largest repository of animal protein, the biological equivalent to the current annual global marine catch, with huge potential for exploitation", die "comprehensive development and utilization of Antarctic marine resources" sei für China von "great strategic importance," - für Umweltschützer ist das ein Albtraum. Parallel zur Aufrüstung der Fangflotte soll die Hafenstadt Qingdao zum größten Verarbeitungs- und Handelszentrum von Fisch im nordöstlichen Asien ausgebaut werden, mit dem Ziel, jährlich 3 Millionen Tonnen Fisch im Wert von 7,9 Milliarden Euro umzusetzen.

Quelle:SeafoodSource vom 23. März 2015. Siehe auch: "Eyes on Antarctica, China seeks to be top high-seas fish harvester", SeafoodSource vom 2. April 2015

Grüngürtel für die moderne Seidenstraße

16. März 2015: Nach dem Mammutprojekt "Große Grüne Mauer", durch das mit massiven Aufforstungen die Desertifikation im Norden Chinas gestoppt werden soll, soll jetzt die Wiederbelebung der alten Handelsroute als moderner Infrastruktur-Korridor, der "New Silk Road", durch einen Grüngürtel ökologisch aufgewertet werden. Bei der Konferenz der UN Convention to Combat Desertification (UNCCD) in Mexiko stellten chinesische Geschäftsleute den Plan vor, innerhalb der nächsten zehn Jahre auf 1,3 Millionen Hektar Land 1,3 Milliarden Bäume zu pflanzen, finanziert durch einen Green Ecological Silk Road Investment Fund. Das UNCCD-Sekretariat lobte diese Public-Private Partnership bereits als "significant contribution not only to the environmental sustainability, resilience and growth in the Silk Road region, but also to the mitigation of climate change impacts at global scale".

Quelle:iisd Reporting Services vom 10. März 2015

Mehr Fisch, weniger Hühnchen

15. März 2015: Nach Regierungsangaben produzierte China im vergangenen Jahr ohne die Hochseefischerei pro Kopf der Bevölkerung etwa 50 Kilogramm Fisch (insgesamt 64.5 Millionen Tonnen), ein Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 4,5 Prozent. Davon stammen mehr als zwei Drittel aus Aquakulturen. Dagegen stieg die Schweinefleischerzeugung nur um 3,2 Prozent auf 56,7 Millionen Tonnen oder knapp 44 Kilogramm je Einwohner, die Produktion von Hühnerfleisch sank sogar um 2,7 Prozent auf 17,5 Millionen Tonnen oder gut 13 Kilogramm pro Kopf, wofür unter anderem zahlreiche Lebensmittelskandale verantwortlich gemacht werden. Die Regierung will die Fischzucht zukünftig noch stärker fördern, unter anderem durch besseren Zugang zu Versicherungen und Kredit.

Quelle:SeafoodSource vom 9. März 2015

2015 No. 1 Doc: Food security as the top priority

1. Februar 2015: "China’s top priorities for 2015 are rural reform, developing modern agriculture and maintaining agriculture as the foundation of the economy," fasst der Nachrichtendienst China Water Risk das diesjährige 'No. 1 Central Document', die erste Regierungserklärung eines neuen Jahres, zusammen. "The No.1 Document has traditionally focused on agriculture and this year is no exception with food security again listed as the top priority. The document highlights the designation of permanent farmland, high-quality farmland development, fertile soil conservation and improvement of farmland, innovation in agricultural investment and financing mechanisms, facilitating key water transfer projects and key water sources conservation projects and supporting small-medium-large-scale irrigation infrastructure."

"This is also the 12th consecutive year that the document has focused on rural issues with the document saying, 'Rural reform and development are confronted with a more complicated environment and an increasing number of difficulties and challenges, as the country is going through a period of transformation'."

The document lists  33 points in five areas related to the “three rural issues” – agriculture, rural areas and farmers:

  1. Accelerate agricultural modernization;
  2. Strengthen pro-farming and pro-farmer policies, in particular increasing farmer’s income;
  3. Push development of a new countryside through integrated urban-rural development;
  4. Deepen rural reforms to reinvigorate rural development; and
  5. Strengthen rule of law for rural issues.

"The government will set-up a long-term mechanism for sustainable agriculture development and establish new agricultural management systems. To do this the government will increase its investment into the agriculture sector and the countryside. It will do this through increasing the effectiveness of agricultural subsidy policies, improving pricing mechanisms for farm produce and enhancing supporting services."

Quelle:China Water Risk vom 1. Februar 2015. Siehe dazu auch: No.1 Central Document - Transformation organisieren, von Uwe Hoering, Februar 2014

Regierungen im Dialog, Konzerne im Geschäft

15. Januar 2015: Globale Getreidehändler und Saatgutkonzerne reiben sich die Hände, weil China die Einfuhr neuer gentechnisch veränderter Mais- und Sojasorten erlaubt hat. Im vergangenen Jahr wurden mehrfach Lieferungen mit gentechnisch verändertem Mais aus den USA durch die chinesischen Behörden zurückgewiesen, weil darin die Sorte Agrisure Viptera (MIR162) von Syngenta enthalten war, die von China nicht zugelassen war. Daraufhin hatten Händler wie Cargill und Bauernverbände gegen Syngenta auf Schadensersatz geklagt, weil der Saatgut- und Chemiekonzern die Sorte in den USA auf den Markt gebracht hatte, aber kein Sicherheitszertifikat der chinesischen Behörden besorgt hatte (Siehe Nachricht vom 16. Oktober 2014). Von der Importerlaubnis, die im Rahmen eines Strategic Agricultural Innovation Dialogue zwischen den Regierungen Chinas und der USA ausgehandelt wurde und die unter anderem die Politik im Bereich der Agro-Gentechnologie 'synchronisieren' soll, profitieren auch Sojasorten von DuPont Pioneer und Bayer CropScience, die gegen Herbizide resistent sind.

US-amerikanische Bauernverbände sehen darin einen "ersten Schritt, den Agrarhandel mit China zu normalisieren". China war 2013 mit 14 Milliarden US-Dollar (2013) der wichtigste Exportmarkt der USA für Soja, zudem wurde Mais im Wert von 3,5 Milliarden US-Dollar exportiert. Gleichzeitig halten die Kläger ihre Forderung gegenüber Syngenta auf Schadensersatz aufrecht.

Quellen:Syngenta, 22. Dezember 2014; Chemical & Engineering News, January 5, 2015

Dezember 2014: Chinese Agribusiness Social Responsibility in Africa

Dezember 2014:Xu Xiuli, Li Xiaoyun and Qi Gubo have just published a new paper on the Corporate Social Responsibility activities of Chinese agribusinesses. The paper argues that this should not be just a case of ‘gilding the lily’ of companies’ business activities, but rather, agribusinesses in Africa need to integrate sustainable practices into their business models according to local needs. Read the paper (in Chinese)

Quelle: Future Agricultures vom 18. Dezember 2014

November 2014: Food safety fears drive business cooperation

16. November 2014:Australian Hope Dairies Ltd. has plans to build a giant dairy farm for exports to China. The company has agreed to invest 437 million US-Dollar in partnership with a Chinese company to create one of Australia’s largest dairy farms to meet soaring demand for premium infant formula in China. Hope Dairies said it plans to process 30,000 metric tonnes, equivalent to 35 million tins, of infant formula per year at a processing plant in Queensland state. Fears after a spate of food safety scandals involving infant formula in China have prompted a wave of tie-ups between foreign and Chinese dairy firms, including a 550 million US dollar investment last month by France’s Danone SA in formula maker Yashili International Holdings. China’s imports of milk and milk powder soared 70 percent in the first half of the year to 830,000 tonnes, customs data showed. Infant milk formula sales in China are forecast to double from last year to $31 billion by 2017, according to research firm Euromonitor.

Quelle:Reuters vom 16. November 2014

November 2014: 'Drachenköpfe' für die Lebensmittelindustrie

3. November 2014: Die Konzentration von Großunternehmen wie Baiyang, Tongwei und Shanghai Fisheries, sogenannte 'Dragons Heads', in Chinas Aquakultur-Sektor ist nach Behördenangaben mit 80 Prozent weitaus höher als in der Tierhaltung (70 Prozent) oder in der Milchindustrie (60 Prozent). Mittlerweile seien zwei Drittel der städtischen Nahrungsmittelversorgung ('Urban food basket') in der Hand solcher Konzerne, meldete das Landwirtschaftsministerium. 'Drachenköpfe' sind Unternehmen, die durch enge Kontakte zu staatlichen Stellen, Zuschüsse, erhebliche Subventionen und günstige Kredite durch staatliche Entwicklungsbanken wie die China Development Bank erhebliche Konkurrenzvorteile genießen. Die chinesische Entwicklungsstrategie setzt auf sie, um den gesamten jeweiligen Wirtschaftssektor zu modernisieren. Es wird erwartet, dass sie die Rationalisierung und Effizienzsteigerungen vorantreiben, nach zahlreichen Skandalen die Nahrungsmittelsicherheit erhöhen und die Versorgungs-Logistik verbessern. Mit einer wachsenden Nachfrage durch wohlhabende Verbraucher könnte China zudem bald vom Exporteur von Fischprodukten - häufig Re-Exporte - zum Nettoimporteur werden. Bereits jetzt werden hochwertige Erzeugnisse wie Hummer in großen Mengen importiert. Die 'Drachenköpfe' sind auch international starke Wettbewerber, um Chinas Präsenz in anderen Märkten zu verbessern. Durch den Aufkauf von Produzenten und Verarbeitungsbetrieben übernehmen sie anerkannte Markennamen und verschaffen sich Zugang zu Ressourcen, Technologien und Know how. Eine der aufsehenerregendsten Übernahmen war der Kauf des US-Lebensmittelkonzerns Smithfield Foods durch Shuanghui International (inzwischen WH Group International), Chinas führender Verarbeiter von Schweinefleisch, im Jahr 2013. Auch Erzeuger von Milchprodukten, Futtermittelhersteller, Agrarhandelsunternehmen oder Weinberge stehen auf der Einkaufsliste.

Quelle:SeafoodSource vom 21. Juli 2014

Oktober 2014: Water Over Energy Security

Interview with Li Junfeng, October 2014

Unlike oil, China cannot import water to develop; as such water availability will determine future energy mix. For coal and gas cooling tech is key, nuclear is optional not essential and large transboundary hydro is unlikely. Walk-on-two-legs approach to non-fossil fuels & cleaner fossil fuel. Energy savings and efficiency are also musts.

Li Junfeng is the Director General of the National Center of Climate Change Strategy Research at the National Development and Reform Commission and one of China’s most prominent advocates of renewable energy, actively addressing the importance of water security in the public.

See the interview at China Water Risk, 16 October 2014

Oktober 2014: Gewalttätige Auseinandersetzungen um Land

23. Oktober 2014:Land grabbing gilt als eine der häufigsten Ursachen für Proteste in China. Dennoch schaffen diese Konflikte es selten in die Medien, weder in China noch im Ausland. Eine Ausnahme jetzt der Bericht, dass bei einem Zusammenstoß unweit der Provinzhauptstadt Kunming im Westen des Landes acht Bauarbeiter und zwei Demonstranten getötet wurden. Während die Provinzregierung meldet, die Dorfbewohner, die gegen ihre Enteignung für ein Logistik-Zentrum protestierten, hätten zumindest einige der Arbeiter mit Benzin überschüttet und angezündet, berichten die Dorfbewohner, dass die Bauarbeiter versehentlich durch Molotow-Cocktails ihrer Kollegen in Brand gesetzt worden seien. Auch in der Nachbarprovinz Guizhou protestierten mehr als zehntausend Bewohner gegen Bauprojekte der Lokalregierung. Die Polizei setzte gepanzerte Fahrzeuge und Helikopter ein, um die Menschenansammlungen aufzulösen. Zwei Menschen starben, Hunderte wurden verletzt.

Auslöser derartiger Proteste ist häufig die Beschlagnahmung von Land, das dem Dorfkollektiv gehört und an Bauern verpachtet wird, die mit dem Verweis auf  „öffentliches Interesse“ enteignet werde können. Während die Zentralregierung versucht, die Rechte der Pächter zu stärken, sind lokale Regierungen oft auf den Verkauf von Land angewiesen, um ihre Aufgaben zu finanzieren. Steigende Bodenpreise besonders in urbanen Regionen treiben aber auch Spekulation und Korruption.

Quellen:The Diplomatvom 17. Oktober 2014; MERICS China Update vom 23. Oktober 2014

Oktober 2014: Gentech-Nahrungsmittel verlieren ihre Lizenz

21. Oktober 2014: Regulierungsbehörden in China haben die Lizenzen für die Entwicklung von drei gentechnisch veränderten Reis- und Maissorten, die im Sommer abgelaufen sind, nicht verlängert. Die Entscheidung kommt durchaus überraschend, da landwirtschaftliche Gentechnologie jahrelang eine der Forschungs- und Entwicklungs-Prioriäten für die Regierung war. Beobachter vermuten, dass ein Bündel unterschiedlicher Überlegungen zu der Entscheidung geführt haben: Erstens sei Chinas Selbstversorgung bei Reis nicht gefährdet, zweitens hätten in der öffentlichen Diskussion Fragen von Nahrungsmittelsicherheit mittlerweile einen hohen Stellenwert, schließlich seien Behörden mit der Bewertung und Überwachung der Gentechnologie überfordert. Bereits vor einigen Monaten hatten zudem hochrangige Militärs gewarnt, Gentech-Nahrungsmitteln seien eine Verschwörung, um "die Chinesen auszurotten".

Quelle:chinadialogue vom 14. Oktober 2014: 'GM in China: 'paranoia' and public opinion'. By Sam Geall

Oktober 2014: Gentech-Mais löst Streit zwischen Agrarkonzernen aus

16. Oktober 2014: Chinas wachsende Skepsis gegenüber gentechnisch veränderten Nahrungsmitteln führt zu Konflikten in der global verflochtenen Agrarindustrie. In den vergangenen Monaten wurden mehrere Schiffe aus den USA mit Mais von chinesischen Behörden zurückgewiesen, weil darin die Gentech-Sorte MIR162 gefunden wurde, die gegen Schädlinge resistent sein soll. Agrisure Viptera, so der Markenname, ist zwar in den USA zugelassen, nicht aber in China. Das US-amerikanische Tochterunternehmen des Saatgutkonzerns Syngenta, der den Mais entwickelt hat, sieht sich jetzt mit massiven Schadensersatzforderungen konfrontiert: Weil es nicht sicher gestellt habe, dass MIR162 auch in China akzeptiert wird, sei es verantwortlich für den Rückgang der Maisexporte nach China - angeblich gegenüber dem Vorjahr um 85 Prozent. Infolgedessen seien auch die Maispreise in den USA gefallen und nach Angaben der National Grain Traders and Feed Association für die Getreideindustrie ein Verlust von bis zu 2,9 Milliarden US-Dollar entstanden. Unter anderem Cargill, der weltgrößte Getreidehändler, verlangt nun Schadenssatz, und auch mehrere Farmer fordern eine Entschädigung in Höhe von einer Milliarde US-Dollar, weil sie durch die Blockade des wichtigsten Exportmarkts für US-Mais Einnahmeverluste hätten.

Quellen:Reuters vom 16. September 2014; GMWatch vom 8. Oktober 2014

September 2014: Staudammbauer auf schwarzer Liste der Weltbank

29.September 2014: Die Weltbank hat das chinesische Energieunternehmen China International Water and Electric Corporation (CWE) für drei Jahre von einer Beteiligung in ihren Projekten ausgeschlossen. Begründet wird die Maßnahme mit falschen Angaben bei der Bewerbung um ein Staudammprojekt in Afrika und ein Straßenbauprojekt in Südostasien. CWE ist ein 100prozentiges Tochterunternehmen des Staudammbauers China Three Gorges Corporation, der den Dreischluchten-Staudamm betreibt und unter anderem an einem Bewerberkonsortium für den riesigen, umstrittenen Inga-Staudamm in der Demokratischen Republik Kongo beteiligt ist. Nach Angaben der Lobby-Organisation International Rivers führt CWE die Auslandsaufträge der Three Gorges Corporation durch.

Quelle:South China Morning Post, 26 September 2014

August 2014: Ein Fünftel der Agrarböden ist verseucht

11. August 2014: Annähernd ein Fünftel der landwirtschaftlichen Nutzfläche in China ist - in unterschiedlichem Ausmaß - durch Schwermetalle wie Kadmium und Arsen und den verbreiteten Einsatz von Agrargiften belastet. Das geht aus einem gemeinsamen Bericht des Ministeriums für Umweltschutz und des Ministeriums für Land und Ressourcen hervor, der Mitte April veröffentlicht wurde, nachdem die Daten zuvor als "Staatsgeheimnis" unter Verschluss gehalten worden waren. Die Belastung der Böden ist in den südlichen Reisanbauregionen höher als in den nördlichen Provinzen, in denen vorwiegend Weizen und Mais angebaut wird. Bereits im vergangenen Jahr hatte der Minister für Land und Ressourcen, Wang Shiyuan, zugegeben, dass aufgrund der Belastung rund 3,3 Millionen Hektar der Agrarflächen für Landwirtschaft nicht mehr geeignet seien. Geplant sind jetzt unter anderem Schutzzonen und ein neues Bodenschutzgesetz.

Quelle: Wang Yue in chinadialogue vom 14. April 2014

Juni 2014: Militärkantinen frei von Gentech-Sojaöl

24. Juni 2014:From now on, all China's military supply stations are only allowed to purchase non-GMO grain and food oil products. The move follows the publication of an article by Mi Zhen-yu, Former Vice President of China's Academy of Military Science, warning of the health hazards of GM soy to the Chinese people. "We Must Face the harm caused by imported GM soybeans to 1.3 billion Chinese people" was published by the "Science & Technology Abstracts Newspaper" on April 25, 2014, a newspaper under the leadership of the Ministry of Science & Technology of China.

Excerpt from the article:"In 2013, China imported 63.38 million tons of GM soybeans from USA and other countries. Most of China's imported GM soybeans are used to extract soybean food oil. The glyphosate residue contained in GM soybean food oil continuously penetrates the bodies of most Chinese. On the massive issue of human health and life, we have no room for trial and error. Now is the time to dismantle the "information barrier" on GM food."

Quelle:GMWatch vom 14. Mai 2014

Juni 2014: Weltbank empfiehlt mehr 'Land grabbing' durch China

16. Juni 2014: China sollte sein Ziel der Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln "überdenken", heisst es im jüngsten China Economic Update (June 2014) der Weltbank. Gegenwärtig versorgt es sich bei den wichtigsten Nahrungsmitteln zu über 90 Prozent selbst, lediglich Milchprodukte werden in größerem Umfang importiert. Ausgehend von der bekannten Problemlage, dass mit steigendem Konsum, besonders von Fleisch, und industrieller Produktion die Erzeugung von Agrarprodukten angesichts von Engpässen bei Land und Wasser an Grenzen stößt, erklärt sie den Verantwortlichen in Beijing, dass sie der Produktion von Grundnahrungsmitteln wie Reis und Weizen Vorrang geben sollten. Eine umfassende "Ernährungssicherheit" könne auch durch weiter wachsende Importe erreicht werden, beispielsweise von Mais und Baumwolle. Bereits jetzt ist China der weltweit größte Importeur von Soja als Futtermittel, wodurch beispielsweise die Ausweitung von Anbauflächen in Lateinamerika und Landnahme vorangetrieben werden. Außerdem solle es seine Agrarinvestitionen in anderen Ländern verstärken, um dort die Produktivität zu verbessern. Direktes und indirektes land grabbing, so anscheinend die Logik der Weltbank, ist gut für Ernährungssicherheit und Selbstversorgung.

Quelle:chinadialogue vom 10. Juni 2014. World Bank Office, Beijing, 'China Economic Update', June 2014. Download (pdf-Datei 13kb)

Mai 2014: Alle Kräfte für den Fischfang in Afrika

13. Mai 2014: Nahezu zeitgleich mit dem Besuch von Chinas Premierminister Li Keqiang in Afrika wurde im südchinesischen Fujian ein neues Fischerei-Kooperationsprojekt (China Africa Fisheries Cooperation Project) gestartet. Dafür wurden Vertreter aus 15 afrikanischen Ländern, darunter Tansania, Kenia, Niger und Senegal, eingeflogen. In der Sonderwirtschaftszone Langqi sollen ein Hafen, Kühlanlagen, Verarbeitungbetriebe, ein Konferenzzentrum und ein
Ausbildungszentrum angesiedelt werden. Betreiber ist die China Africa Fisheries Union, CAFU, die im Dezember 2012 gegründet wurde, um "die afrikanischen Fischerei-Ressouren zu entwickeln, den Handel mit Fischereiprodukten zwischen Afrika und China und die Zusammenarbeit im Fischereisektor zu fördern", und vor allem aus chinesischen Fischereiunternehmen besteht, die vor den Küsten von Afrika operieren. Das Projekt gilt als Teil einer "Maritimen Seidenstraße" für die Intensivierung von internationalen Handelsbeziehungen. Ein Teil der Fänge, die zukünftig hier angelandet und verarbeitet werden sollen, werden vermutlich am Ende auch in Europa landen.

Quelle:SeafoodSource vom 13. Mai 2013

Mai 2014: Exporte drücken die Weltmarktpreise für Dünger

7. Mai 2014: Westliche Düngemittelkonzerne klagen darüber, dass China mit steigenden Exporten die Weltmarktpreise drücken würde und damit ihre Profite schmälert. Das kanadische Unternehmen Agrium verkündet, seine Gewinne seien um 98 Prozent eingebrochen. Auch Yara International, einer der führenden Düngemittelhersteller, spekuliert, China würde Dünger "unter den Produktionskosten" verkaufen. Was die Konzerne verärgert, freut möglicherweise die Bauern.

Quelle:Agrimoney vom 7. Mai 2014

Mai 2014: Erster Auftritt von Premier Li Keqiang in Afrika

4. Mai 2014: Chinas Premierminister Li Keqiang wird zwischen dem 4. und dem 11. Mai 2014 Äthiopien - und dort auch den Hauptsitz der African Union, AU -, Nigeria, Angola und Kenia besuchen, sein erster Trip nach Afrika seit seiner Amtsübernahme und seine erste Auslandsreise 2014. In Nigeria wird er am World Economic Forum on Africa in der Hauptstadt Abuja teilnehmen.

Quelle: ecdpm, The Weekly Compass, 2 May 2014. Dazu auch ein Interview in Capital News vom 30. April 2014

Mai 2014: Chinesische Bauern in Sambia - ein Interview

3. Mai 2014: Die Literatur über das Engagement Chinas in Afrika ist kaum noch zu überschauen, auch wenn es zum Agrarbereich verhältnismäßig gibt, beispielsweise das Buch von Deborah Brautigam ('The Dragon's Gift') und zunehmend Informationen über chinesische Agrarinvestitionen in Mosambik. Da bietet der aktuelle GREAT Insights Podcast 'Chinese Investments In Africa' mal einen anderen Zugang: "In this podcast we have two in-depth interviews to further explore, and perhaps challenge, preconceptions. On a macro level, Professor Xiaoyang Tang from Tsinghua University in Beijing considers if Chinese Special Economic Zones (SEZs) have been successful or not in several African countries; and on a micro level, China-Africa researcher Solange Guo Chatelard talks to ECDPM about the integration of migrant Chinese farmers and farming practices in Zambia."

Quelle:European Centre for Development Policy Management (ECDPM) Weekly Newsletter, 2 May 2014

Mai 2014: Weltagrarkulturerbe

2. Mai 2014: Die Felder von Xinghua in der ostchinesischen Provinz Jiangsu sind in einem verzweigten Netz von Flüssen und Seen auf Pfählen, verstärkt mit Schlamm, angelegt, und wurden jetzt von der UN-Landwirtschaftsorganisation FAO als 'Weltagrarerbe' anerkannt, zusammen mit fünf weiteren traditionellen Agrarsystemen in China, Iran und Korea. Damit sind im Rahmen des Globally Important Agricultural Heritage Systems (GIAHS) weltweit 31 Gebiete erfasst, die als Beispiel für Innovation, Nachhaltigkeit und Anpassungsfähigkeit gelten und dem Ökosystem nützen.

Von der Homepage des GIAHS: "In order to safeguard and support the world’s agri-cultural heritage systems, in 2002 FAO started an initiative for the dynamic conservation of Agricultural Heritage Systems. The GIAHS Initiative promotes public understanding, awareness, national and international recognition of Agricultural Heritage systems. Looking to safeguard the social, cultural, economic and environmental goods and services these provide to family farmers, smallholders, indigenous peoples and local communities, the initiative fosters an integrated approach combining sustainable agriculture and rural development. The GIAHS initiative has project interventions in 19 countries in which adaptive management approaches will be developed and implemented, to assist national and local stakeholders in the dynamic conservation of their agricultural heritage systems."

Quelle: Pressemitteilung der FAO vom 1. Mai 2014

April 2014: Freigehandelter Fisch aus Island für China

29. April 2014: Das Freihandelsabkommen mit Island, das voraussichtlich im Juli in Kraft tritt, ist das erste, das China mit einem europäischen Land abschließt - und es könnte die Fischpreise in die Höhe treiben: Anstatt durch seine eigenen, stetig wachsenden Fangflotten im Nordatlantik zu fischen, kann China dadurch mehr Fisch aus Island importieren und damit das Angebot in Europa verringern. Beobachter sehen in dem Abkommen ein Puzzleteil in einer Strategie Chinas, auf dem Umweg über Länder, die nicht der EU angehören, Zugang zum Nordatlantik und zur Arktis zu bekommen. Ein Abkommen mit Norwegen wurde bereits verhandelt, liegt aber gegenwärtig wegen der Verleihung des Friedensnobelpreises 2010 an Liu Xiaobo auf Eis. Lagerstätten von Seltenen Erden, Uran und Öl in Grönland wären für China interessant, meinen Beobachter, und mit dem Rückgang des Polareises öffnet sich dank des Klimawandels eine Nordroute, die zwei Wochen kürzer ist als die Passage durch den Indischen Ozean.

Quelle:SeafoodSource vom 25. April 2014

April 2014: Mit einer App Lebensmittelskandale bekämpfen

29. April 2014: Angesichts von Melamin-Milch und Vogelgrippe versuchen Nahrungsmittelkonzerne in China, verlorenes Vertrauen von Verbrauchern in die gesundheitliche Unbedenklichkeit von Milch und Fleisch durch Informationen zurückzugewinnen, die es ermöglichen, die Herkunft von Produkten zurück zu verfolgen. Dachan Food, ein Unternehmen, das 180 Millionen Hühner im Jahr schlachtet, entwickelt ein App, das Verbrauchern die gesamte Produktionskette eines Produkts zeigen soll: "Durch einen Code können sie erfahren, welcher Betrieb das Huhn aufgezogen hat, wie es gefüttert wurde und wer es verarbeitet hat", versichert Unternehmenschef Han Jia-Hwan. Auch Chinas größter Milcherzeuger Mengniu, dessen Umsätze und Gewinne nach dem Skandal 2008 wegen verseuchten Milchpulvers drastisch einbrachen, setzt auf Transparenz. Der Wirtschaftswissenschaftler Ma Ji von der China Agricultural University fürchtet allerdings, dass es sich nur um eine Vermarktungsstrategie handelt. "Die Menschen wollen nur, dass ihre Nahrung sicher ist", sagt er. Und um das zu überprüfen, so die Organisation Forum on Health, Environment and Development, fehlen der staatlichen Kontrollbehörde China Food and Drug Administration mindestens 40.000 Beschäftigte.

Quelle:chinadialogue vom 17. April 2014

April 2014: China zahlt Lehrgeld in Mosambik

4. April 2014: Unweit der mosambikanischen Hauptstadt Maputo liegt in der Provinz Gaza das Bewässerungssystem Xai-Xai, mit 12.000 Hektar das zweitgrößte des Landes. Angelegt während der portugiesischen Kolonialzeit im fruchtbaren Schwemmland des Flusses Limpopo, verfiel es während des langjährigen Bürgerkriegs nach der Unabhängigkeit. Nachdem japanische Pläne scheiterten, es zu rehabilitieren, schloss die Regierung 2006 mit dem staatlichen chinesischen Unternehmen Hubei Lianfeng einen Vertrag, das Gebiet und weitere 8.000 Hektar für den Reisanbau nutzbar zu machen, wofür auch kommunale und individuelle Landnutzungsrechte widerrufen wurden. Doch Lianfeng, überfordert mit der Kooperation mit afrikanischen Bauern und korrupten Machenschaften von Mitgliedern der Regierungspartei Frelimo, die sich Landrechte sicherten, rief 2011 das private Unternehmen China Wanbao Oil and Grain zu Hilfe, das ankündigte, innerhalb von drei Jahren 250 Millionen US-Dollar in die Instandsetzung der Bewässerung, in den Bau von Straßen, Lagerhäusern und eines Kraftwerks, in die Beratung der Bauern und verbessertes Saatgut zu investieren. Laut Vertrag soll der Reis, der dort anscheinend auch mit chinesischen Vertragsbauern angebaut wird, nicht für den Export nach China, sondern für die einheimische Versorgung verwendet werden. Beobachter vermuten allerdings, dass das Unternehmen den lukrativen Markt in Nachbarländern wie Südafrika im Auge hatte. Doch die erste Ernte von Reis und Mais auf 7.000 Hektar - so die Angaben des Unternehmens - wurde durch Überschwemmungen weitgehend vernichtet. Und jetzt klagen Nichtregierungsorganisationen, bis zu 80.000 Menschen hätten durch das Projekt den Zugang zu Feldern und Weiden verloren. Zwar halten unabhängige Beobachter die Zahl für überhöht - dennoch sieht sich das chinesische Unternehmen  mit dem Vorwurf des Land grabbing konfrontiert, auch wenn es dabei tatkräftig durch die Regierung gefördert wurde.

Quelle: "China accused of stealth land grab over Mozambique's great rice project". In: The Ecologist, 30 November 2013. Siehe auch: Ana Sofia Ganho, "'Friendship' Rice, Business, or 'Land-grabbing'?" LDPI Working Paper 32, May 2013.

Update März 2015: Sérgio Chichava, Chinese agricultural investment in Mozambique: The case of the Wanbao Rice Farm. The SAIS China-Africa Research Initiative, Policy Brief No. 02/2014, November 2014

März 2014: Chinas Getreidehändler auf Einkaufstour

22. März 2014: Der größte Getreidehändler Chinas, der staatliche Lebensmittelkonzern Cofco, will einen Anteil von 51 Prozent am holländischen Getreidehandel-Unternehmen Nidera übernehmen. Durch die Übernahme, deren Preis auf mehr als 1,2 Milliarden US-Dollar geschätzt wird, verbessert der Staatskonzern, der häufig im Auftrag der Regierung Agrarimporte tätigt, seinen Zugang zu Anbaugebieten in Lateinamerika und Osteuropa. Der Deal ist Teil der Bestrebungen Chinas, seinen Bedarf zunehmend auf dem Weltmarkt zu decken, der gegenwärtig von den US-amerikanischen Konzernen ADM, Bunge und Cargill und dem französischen Unternehmen Louis Dreyfus Commodities dominiert wird. Um aufzuholen und zu einem Global Player im Agrarhandel zu werden, so erklärte Cofco vor zwei Jahren, würde dem Unternehmen eine 'Kriegskasse' für Übernahmen und Gemeinschaftsunternehmen in Höhe von 10 Milliarden US-Dollar zur Verfügung stehen.

Quellen:Financial Times vom 5. März 2014; Wall Street Journal vom 28. Februar 2014

März 2014: Urbanisierung mit chinesischen Besonderheiten

19. März 2014: Seit langem findet eine Diskussion über die Neuordnung der Beziehungen zwischen Stadt und Land statt, bei denen bislang die ländlichen Regionen und Bevölkerungen durch Maßnahmen wie die Wohnsitz-Registrierung ('Hukou') und die Konzentration der wirtschaftlichen Entwicklung auf Städte und Industrieregionen im Norden und Südwesten des Landes benachteiligt wurden. Durch den "Nationalen Plan für neuartige Urbanisierung (2014-2020)", der am 16. März 2014 vorgestellt wurde, sollen diese Unterschiede nach und nach abgebaut werden und bereits eingeleitete Änderungen und Reformansätze beschleunigt werden. Zu den neun Hauptbereichen des Dokuments der Zentralregierung gehört die 'geordnete Umwandlung' von landwirtschaftlicher in städtische Bevölkerung, beispielsweise durch eine Ausweitung des städtischen Wohnrechts auf rund 100 Millionen Arbeitsmigranten, und die Förderung einer integrierten Regionalentwicklung. Eingebettet in die Modernisierung des Landes, etwa durch den Ausbau der Infrastruktur, und die angestrebte Steigerung des Binnenkonsums, soll die Dezentralisierung vorangetrieben werden, indem auch mittelgroße Städte für Arbeitskräfte aus den ländlichen Regionen attraktiv gemacht werden und ländliche Kommunen städtischen Status erhalten können.

Quelle:mericsChina Update Nr. 16 (13. bis 20. März 2014). Siehe dazu auch: Uwe Hoering, "Urbanisation with 'Chinese Characteristics'. Rural-urban integration and the land question". July 2013

Februar 2014: Unaufhaltsamer Aufstieg von Chinas Fleischindustrie

19. Februar 2014: Das Timing ist perfekt: Passend zu einem Bericht in der Financial Times über Anzeichen, dass die chinesische Regierung die Politik der Selbstversorgung mit Grundnahrungsmitteln aufweichen könnte zugunsten einer stärkeren Förderung von Fleisch, Gemüse und Obst, stellt das Institute for Agriculture and Trade Policy vier Studien  vor, die die Entwicklung der Fleischproduktion des Landes untersuchen (Global Meat Complex: The China Series). Der sich beschleunigende Trend zur industriellen Erzeugung von Schweine- und Hühnerfleisch und Milchprodukten bedeutet zum einen eine Ausweitung der Getreideimporte für Tierfutter, zum anderen eine weitere Globalisierung der chinesischen Agrarkonzerne, die sich unter anderem bereits in der Übernahme des US-amerikanischen Fleischverarbeiters Smithfield durch Shuanghui International zeigte. China wird zunehmend zu einem zentralen Akteur in der globalen Fleischindustrie - ähnlich wie in der Fischindustrie. Gleichzeitig übernehme das Land damit ein Produktionsmodell, dessen negative Auswirkungen für Nahrungsmittelsicherheit und Umwelt unter anderem in den USA immer deutlicher werden, sagt Shefali Sharma von IATP.

Quelle:Pressemitteilung des IATP vom 18. Februar 2014

Februar 2014: Das Prinzip der Selbstversorgung wankt

17. Februar 2014: Noch im Januar zitierte die offizielle Nachrichtenagentur Xinhua einen führenden chinesischen Agrarpolitiker, dass das Land auch weiterhin an der Selbstversorgung mit Grundnahrungsmitteln, vor allem mit Getreide, festhält. Chen Xiwen, stellvertretender Direktor des Central Agricultural Work Leading Team, der wichtigsten Entscheidungsinstanz für Agrarfragen, spielte die Bedeutung der steigenden Getreideimporte herunter. Nach offiziellen Angaben wurden 2013 knapp 14 Millionen Tonnen Reis, Weizen und Mais eingeführt, etwa 2,7 Prozent der Rekordeernte von 2013 mit 602 Millionen Tonnen, davon 542 Millionen Tonnen Reis, Weizen und Mais. Dagegen berichtete die Financial Times, die Regierung wolle die Getreideproduktion 2020 bei 550 Millionen Tonnen festschreiben, weit unterhalb der Ernte vom vergangenen Jahr. Anstelle der Getreideproduktion soll die Erzeugung von Fleisch, Gemüse und Obst stärker gefördert werden. Die Lücke zur steigenden Nachfrage durch Verbraucher und Futtermittelindustrie muss dann durch höhere Importe gedeckt werden. Auch Chen Xiwen erwartet weiter steigende Maisimporte. Logisch wäre diese Entscheidung schon: Angesichts wachsenden Drucks auf landwirtschaftliche Nutzflächen würde es Sinn machen, großflächigen Getreideanbau zu 'deckeln' zugunsten von höherwertigen Agrarprodukten mit geringerem Flächenbedarf und steigender Nachfrage durch städtische Mittelschichten. Zudem ist Getreide häufig preiswerter auf dem Weltmarkt als im Land selbst. Wissenschaftler wie Yu Bin, Direktor am State Council Development Research Center, erwarten denn auch, dass die - überwiegend staatlichen - international aktiven Agrarunternehmen zunehmend im Ausland investieren werden, besonders in Russland, der Ukraine, Südamerika und Südostasien, aber auch in Tansania, Ghana und Sambia.

Quellen:China Daily vom 10. Januar 2014; China Daily vom 22. Januar 2014; Financial Times vom 11. Februar 2014

Januar 2014: US-Getreidehändler wollen keinen Genmais

30. Januar 2014: Zwei Verbände der US-amerikanischen Getreideindustrie, zu denen auch die Marktführer Bunge, Cargill und ADM gehören, haben den Saatgut- und Agrarchemiekonzern Syngenta aufgefordert, zwei neue gentechnisch veränderte Maissorten (Agrisure Viptera und Agrisure Duracade) vorerst nicht auf den Markt zu bringen. Sie befürchten negative Auswirkungen auf ihre Exporte nach China, nachdem die dortigen Behörden Maislieferungen wegen gentechnischer Verunreinigung zurückgewiesen hatten. Weil China die beiden neuen gv-Maissorten noch nicht für die Einfuhr zugelassen hat, rät auch die National Corn Growers Association ihren Mitgliedern, "sich deren Aussaat gut zu überlegen".

Quelle:Agrimoney vom 23. Januar 2014

Dezember 2013: Umweltschutzgesetz mit Hindernissen

14. Dezember 2013: Nichtregierungsorganisationen und Anwälte beklagen, dass das neue Umweltschutzgesetz (1989 Environmental Protection Law), dessen dritter Entwurf Ende Oktober vorgelegt wurde, ihre Möglichkeiten beschneidet, Umweltkontroversen vor Gericht klären zu lassen ("Public interest litigation"). Die Bedingungen seien so eng gefasst, dass sie praktisch nur durch die All-China Environmental Federation (ACEF), die dem Umweltministerium untersteht, erfüllt werden, meint Zhang Boju, Generalsekretär der renommierten Umweltorganisation Friends of Nature.

Quelle:chinadialogue vom 9. Dezember 2013

Dezember 2013: Bremsversuche bei der Landreform

10. Dezember 2013: Gemischte Signale zu Chinas Landreform: Nachdem in einer Resolution des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei im vergangenen Monat Erwartungen auf eine weitere Liberalisierung bestärkt wurden, versucht der einflussreiche Vize-Vorsitzende des Beratungsgremiums der Partei für Agrarfragen, Chen Xiwen, zurück zu rudern. In einem Interview wies er Spekulationen über die rasche Einführung eines Verkaufs-und Verpachtungsrechts von Agrarland zurück. Reformen würden nur graduell umgesetzt, grundlegende Prinzipien wie das Gemeinschaftseigentum und die landwirtschaftliche Nutzung sowie der Schutz der Rechte der Bauern müssten gewährleistet sein. Damit reagierte Chen auf Initiativen in verschiedenen Provinzen wie Anhui, die bereits beim Beginn der Reformen im Agrarbereich Ende der 1970er Jahre ein treibende Rolle spielte, die begonnen haben, auf eigene Faust Reformen einzuführen. Denn Landgeschäfte sind für sie eine der wenigen Möglichkeiten, Geld in die Kassen zu bekommen.

Quelle: South China Morning Post vom 6. Dezember 2013

Dezember 2013: Bäume oder Landwirtschaft

3. Dezember 2013: Seit 15 Jahren fördert die Regierung in China im Rahmen ihres Programms "Agrarland zu Wäldern" die Anpflanzung von Bäumen anstelle einer landwirtschaftlichen Nutzung, etwa in Hanglagen. Anstoß für dieses Programm einer Bezahlung für 'Umweltdienstleistungen' (Payment for environmental Services) in 25 Provinzen war der Verlust natürlicher Vegetation, Überschwemmungen und Desertifikation. Nach offiziellen Angaben profitierten davon 124 Millionen Bauern, mehr als neun Millionen Hektar wurden aufgeforstet. Jetzt sollen diese Subventionen eingestellt werden, meldet chinadialogue, um die Nahrungsmittelproduktion zu steigern und den Rückgang von Agrarland durch Urbanisierung und Industrialisierung auszugleichen. Die Begründung überrascht, da nach einem drastischen Einbruch der Getreideproduktion in der ersten Hälfte des vergangenen Jahrzehnts eine Rekordernte nach der anderen eingefahren wurde, gefördert durch Subventionen. So meldet die UN-Landwirtschaftsorganisation FAO auch für dieses Jahr wieder eine Steigerung der Produktion. Allerdings hat es auch immer wieder Zweifel an den offiziellen Erfolgsmeldungen gegeben. Und Reuters berichtet, dass dieses Jahr erhebliche Ernteschäden zu verzeichnen seien. 

Quellen:chinadialogue vom 26. November 2013; The Nation (Singapore) vom 23. Februar 2013; Reuters vom 17. Juli 2013

Siehe dazu auch: State of Watershed Payments 2012

November 2013: China beteiligt sich an russischem Düngerproduzenten

30. November 2013: China als der weltweit wichtigste Importeur von Pottasche hat sich einen Anteil von 12,5 Prozent an Uralkali, dem größten Hersteller dieses Düngers gesichert. Für zwei Milliarden US-Dollar wurde die China Investment Corporation zweitgrößter Anteilseigner an dem russischen Unternehmen. Die Beteiligung wird als Versuch Chinas interpretiert, sich die Versorgung zu sichern, da es selbst kaum über Lagerstätten von Pottasche verfügt.

Quelle:Agrimoney vom 24. September 2013

Oktober 2013: Etappensieg für die Gentech-Industrie

28. Oktober 2013: In China hat die globale Gentech-industrie durch ein Spiel über die Bande eine weitere Runde gewonnen: Nur wenige Tage, nachdem mehrere Lieferungen von gentechnisch verändertem Mais aus den USA wegen fehlender Unbedenklichkeitsbescheinungen zurückgewiesen wurden, erhielt Brasilien für drei weitere gv-Sojasorten die Importlizenz. Die Hersteller Monsanto und BASF rechnen damit, dass mit diesem gesicherten Absatzmarkt der angestrebte Einsatz von Liberty Link und CV127 (BASF) und Intacta RR2 (Monsanto) in Brasilien, nach den USA der zweitgrößte Produzent von Gen-Soja mit Ambitionen auf den Spitzenplatz und Chinas wichtigster Lieferant, florieren wird. Brasilianische Politiker hatten intensiv bei ihren chinesischen Kollegen um die Freigabe geworben. Damit wurde aber auch die Auseinandersetzung in China über Gentechnologie angeheizt: Nachdem Ende Juli ein Generalmajor der Volksarmee in der chinesischen Ausgabe der Tageszeitung Global Times vor einer Abhängigkeit vom Westen und Gesundheitsschäden warnte, verteidigte das Landwirtschaftsministerium die Einfuhr, unter anderem mit dem Hinweis auf den zunehmenden Mangel an Agrarland. Dagegen ist der kommerzielle Anbau von Gentech-Pflanzen für die Ernährung noch nicht zugelassen, nicht zuletzt wegen der breiten öffentlichen Ablehnung.

Quellen:The Wall Street Journal vom 3. September 2013; Reuters vom 10. Juni 2013

Juli 2013: Chinas Wasser-Zensus revisited

4. Juli 2013: Die Meldung machte Ende März in vielen Medien Schlagzeilen: 'Mehr als die Hälfte aller Flüsse in China sind in den vergangenen Jahren verschwunden'. Die erste umfassende nationale Bestandsaufnahme von Flüssen, Seen, Staudämmen und Wassernutzung zählte nur noch knapp 23.000 Flüsse mit Wassereinzugsgebieten von über 100 Quadratkilometern, 28.000 weniger als bis dahin vermutet. Während Zensus-Organisatoren die Differenz hauptsächlich mit der Unzulänglichkeit früherer Schätzungen erklärten, waren die Umweltschützer alarmiert: In der Tat schluckt und verschmutzt Chinas Entwicklung wohl weitaus mehr Wasser, als an erneuerbaren Ressourcen dauerhaft zur Verfügung steht, besonders in Boomregionen wie dem Südosten oder um die Hauptstadt Beijing, eine Lücke, die durch gewaltige Kanalbauprojekte geschlossen werden soll (China Dialogue vom 10. Januar 2012). Über der Aufregung wurden die vielen anderen interessanten Daten der Bestandsaufnahme kaum wahrgenommen: So wurden knapp 59.000 Trinkwasserprojekte in ländlichen Regionen gezählt, die mit 812 Millionen Menschen theoretisch die gesamte ländliche Bevölkerung abdecken könnten. 70 Millionen Hektar sind bewässert, was 60 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche bedeuten würde. Annähernd eine Milliarde Brunnen wurden gebohrt - praktisch einer je Einwohner - die jährlich 108 Milliarden Kubikmeter Wasser fördern und damit zur Absenkung des Grundwasserspiegels beitragen. Ein Drittel der - verbliebenen - Flüsse benötigt Schutzmaßnahmen gegen Überschwemmungen, eine Notwendigkeit, die durch die häufigen Flutkatastrophen unterstrichen wird. Und schließlich würden fast 3000 Quadratkilometer Landfläche unter Wind- und Wassererosion leiden, ein mindestens ebenso schwerwiegendes Warnsignal wie der Wassermangel, während es nur für ein Drittel davon Gegenmaßnahmen gebe.

Juni 2013: Fischfarmen werden ausgetrocknet

6. Juni 2013: Während Chinas Hochseeflotte anscheinend massiv ausgebaut wird (siehe Nachricht vom 29. März 2013), geraten einheimische Fischfarmen unter den Druck steigender Bodenpreise. In Regionen wie Fujian, Guangdong und Zhejiang, Schwerpunkten der Aquakultur-Industrie, wächst die Nachfrage nach Land durch Industrie und Städte ständig weiter. Die Folgen sind höhere Pachtpreise und vorzeitige Kündigung von Pachtverträgen.

Quelle:SeafoodSource vom 4. Juni 2013

Mai 2013: US-Fleischkonzern Smithfield soll chinesisch werden

31. Mai 2013: Das chinesische Unternehmen Shuanghui International hat ein Übernahmeangebot für den US-amerikanischen Fleischverarbeiter Smithfield Foods in Höhe von 4,7 Milliarden US-Dollar abgegeben. Wenn das Geschäft zustande kommt, wäre das der bislang größte Einkauf eines US-Unternehmens durch ein chinesisches Unternehmen. Smithfield gehört neben Tyson Foods und Hormel Foods zu den vier Firmen, die drei Viertel der Verarbeitung von Schweinefleisch in den USA kontrollieren, und war vor vier Jahren in Schwierigkeiten geraten, weil die boomende Äthanol-Produktion die Futtermittelkosten in die Höhe trieb während gleichzeitig die Schweinepreise wegen eines Überangebots sanken. Das Unternehmen, das bereits ein Viertel seiner Ausfuhren nach China liefert, erhofft sich von der Übernahme weitere Exportsteigerungen.

Dem Käufer Shuanghui, auch unter dem Namen Shineway bekannt, gehört mehrheitlich der größte Fleischverarbeiter in China, Henan Shuanghui. Mehrere Lebensmittelskandale, darunter der Nachweis von Clenbuterol in Produkten von Henan Shuanghui, haben "Chinas Metzger No.1", der nach eigenen Angaben mehr als 15 Millionen Schweine im Jahr schlachten lässt, negative Schlagzeilen eingebracht. Wie andere Lebensmittelverarbeiter versucht er nun, durch verstärkte Importe den Imageschaden wettzumachen. Allerdings muss die Übernahme durch Shuanghui noch durch die US-amerikanische Regulierungsbehörde und die jetzigen Anteilseigner von Smithfields bestätigt werden. Mehrfach sind Übernahmeversuche chinesischer Unternehmen in den USA an nationalen Sicherheitsbedenken und der Furcht vor dem übermächtigen Konkurrenten gescheitert. Zudem gibt es Gerüchte, dass es auch noch andere Kaufinteressenten gibt. Genannt werden Brasil Foods und der thailändische Agrarkonzern Charoen Pokphand Foods.

Quelle:The Wall Street Journal, May 30, 2013, Los Angeles Times, May 29, 2013

Update: Im Januar 2014 hat sich Shuanghui International umbenannt in WH Group Limited.

Mai 2013: Kontroverse um Chinas Hilfe in Afrika

2. Mai 2013: Eine neue Datenbank (AidData) hat eine heftige Kontroverse ausgelöst um die Zuverlässigkeit von Informationen über Chinas Entwicklungsgelder in Afrika. Die Website stellt auf der Grundlage von Medienberichten Angaben über mehr als 1.600 offizielle Projekte in 50 Ländern zusammen, in die zwischen 2000 und 2011 rund 75 Milliarden US-Dollar geflossen sein sollen. Ein erheblicher Teil davon sind landwirtschaftliche Vorhaben. Einige Beobachter halten eine derartige Bestandsaufnahme für methodologisch fragwürdig und verfrüht. So ist Deborah Brautigam, Autorin des Buchs "The Dragon's Gift: The Real Story of China in Africa", überzeugt, dass nicht Ghana, Nigeria und Mauretanien die wichtigsten Empfänger von Geldern aus China sind, sondern Angola, die Demokratische Republik Kongo, Äthiopien und Sudan. Ein grundlegendes Problem ist, dass Beijing kaum Informationen über seine Aktivitäten veröffentlicht.

Quelle:Devex vom 1. Mai 2013

März 2013: Milliarden-Subventionen für Chinas Fischereisektor

29. März 2013: Chinas Fischereisektor wird mit Milliarden subventioniert. Nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums in Beijing beteiligte sich der Staat 2012 mit umgerechnet rund 3 Milliarden Euro allein an den Treibstoffkosten der Fangflotte, eine Steigerung um mehr als 60 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Weitere Gelder fließen in den Ausbau von Häfen oder die Unterstützung der Aquakultur, insgesamt weitaus mehr als in den Schutz der Fischbestände. China hat die größte Fischereiflotte der Welt. 2008 holte sie nach offiziellen Angaben 14,8 Millionen Tonnen beziehungsweise 16 Prozent der Fänge an Wildfisch ein und trägt damit wesentlich zur Überfischung der Meere bei, zumal die Angaben nach einem Bericht in der Zeitschrift Scientific American möglicherweise zu niedrig sind. Beim kürzlich abgehaltenen 18. Parteitag wurde die Entwicklung von Aquakultur und Hochseefischerei zu einem vorrangigen Ziel erklärt.

Quelle:SeafoodSource vom 28. März 2013. Siehe auch Oceana und Sea Around Us Project.

März 2013: Herbizid stärkt Partnerschaft

6. März 2013: Der US-Agrarkonzern Monsanto hat mit dem staatlichen Chemiekonzern Sinochem einen 100-Millionen-Dollar-Vertrag für den Vertrieb seines Unkrautvernichtungsmittels Roundup in Australien und Neuseeland abgeschlossen. Das Herbizid wird beim Anbau von gentechnisch verändertem Mais, Soja, Raps oder Baumwolle eingesetzt. Damit wird die Kooperation mit Sinochem, das Roundup bereits in China vertreibt, enger. Monsanto erhofft sich davon einen Ausbau seines Zugangs zum chinesischen Saatgutmarkt, Sinochem im Gegenzug Technologie für ertragreicheres Saatgut, um die Erträge in Chinas Landwirtschaft zu steigern.

Quelle:Agrimoney vom 6. März 2013

Februar 2013: Kanadischer Hummer für das Jahr der Schlange

21. Februar 2013: Im Januar hat die kanadische Provinz Nova Scotia schätzungsweise eine Million Kilo Hummer nach China exportiert. Auch einheimische Händler melden Rekordumsätze bei Meeresfrüchten aufgrund des chinesischen Neujahrsfestes Mitte Februar. Damit ist China dabei, Europa als Abatzmarkt für kanadischen Hummer zu überholen.

Quelle:The ChronicleHerald vom 20. Februar 2013

Januar 2013: Fischzug in Afrikas Gewässern

31. Januar 2013: China will seine Investitionen in der Fischereiindustrie Afrikas und den Handel weiter ausbauen. Bereits jetzt hält es die Spitzenposition, vor den USA, der EU und Japan, so der Branchendienst Agritrade. Das Volumen der sino-afrikanischen Zusammenarbeit im Fischereisektor wird auf rund sechs Milliarden US-Dollar im Jahr geschätzt, die Hälfte des Fangs von etwa 500.000 Tonnen im Jahr geht nach Europa, ein Drittel nach China. Wei Jianguo, Vorsitzender des China Centre for International Economic Exchange, schätzt, dass chinesische Investitionen in Afrika bis 2013 auf vier Milliarden US-Dollar steigen könnten, wobei die Zusammenarbeit im Fischereisektor eine Schlüsselrolle haben könnte. Interesse besteht am Aufbau der Aquakultur, aber auch an Investitionen in Kühleinrichtungen, Verarbeitungsbetriebe und Werften, sagte Wei. Allerdings müssten dafür die "Restriktionen für ausländische Unternehmen" wie eingeschränkte Gewinnrückführung und bevorzugte Fangrechte für einheimische Unternehmen gelockert werden, fordert der Vizepräsident der China Overseas Fisheries Association, Huang Baoshan.

Quelle:Fish Information & Services vom 13. Dezember 2012

Dezember 2012: Die Bäume im Wald des Nachbarn ...

19. Dezember 2012: China baut seine Position als führender Holzhändler und -produzent aus. Das geht aus einem Bericht der UN-Agrarorganisation FAO hervor, die für die Holzindustrie ein Ende der wirtschaftlichen Krise und neues Wachstum verkündet. Danach hat China inzwischen Kanada als zweitgrößten Hersteller von Schnittholz überholt und seine Position als Hersteller von Holzpanelen, Papier und Kartonagen ausgebaut, wo es mittlerweile einen Marktanteil von 38 Prozent (Panelen) und 26 Prozent (Papier) hat. Das Land hat seit der Unabhängigkeit seine Waldfläche von knapp 9 Prozent auf mehr als 18 Prozent 2003 verdoppelt, die Weltbank registriert für 2010 sogar fast 23 Prozent - auch wenn es Unklarheiten in der Definitionsfrage und der Datenbasis gibt. Gleichzeitig ist China der größte Importeur von Industrieholz, Zellulose und Altpapier und der größte Exporteur von Holzprodukten - eine gewaltige Transformationsmaschine, die Holz aus ganz Südostasien einsaugt und daraus Verbrauchsgüter produziert und exportiert.

Quelle: FAO-Pressemitteilung vom 18. Dezember 2012

Dezember 2012: Steigende Agrarimporte

Aufmerksam beobachten die Gurus der globalen Agrarbörsen die landwirtschaftliche Produktion in China. Denn was die 200 Millionen Bauern an Getreide und anderen Produkten liefern, hat Auswirkungen auf die Weltmärkte. Und damit auf Preisentwicklung und Nahrungsmittelspekulation. Daher weckt es Hoffnungen auf Gewinn, wenn ein führender Funktionär wie Chen Xiwen von der Gruppe Agrarpolitik der Kommunistischen Partei vor der schwindenden Ernährungssicherheit des Landes, der Selbstversorgung mit Grundnahrungsmitteln, warnt. Mehr

November 2012: Chinesische Gentech-Baumwolle für Mosambik

27. November 2012: Anscheinend steht Mosambik kurz vor der Einführung von BT-Baumwolle. Nach Berichten aus Maputo werden Mitarbeiter des Baumwoll-Instituts (IAM) und des Agrarforschungsinstituts (IIAM) von chinesischen Experten ausgebildet, um zunächst Feldversuche durchzuführen. Diese Meldungen sind durchaus plausibel, da das IIAM vor drei Jahren einen äusserst positiven Forschungsbericht über die Aussichten von BT-Baumwolle in Mosambik vorgelegt hatte, wobei die Forschung durch USAID unterstützt worden war. Ausserdem drängen chinesische Gentech-Konzerne, die längst im eigenen Land einen erheblichen Marktanteil haben, auf den Auslandsmarkt - und konkurrieren damit mit dem Weltmarktführer Monsanto. Siehe dazu "Reis aus dem Gentechnik-Labor?" (Download pdf-Datei 127kb).

Quelle:Crop Biotech vom 10. Oktober 2012

Oktober 2012: Chinas Agrarinvestitionen konzentrieren sich in Asien

7. Oktober 2012: Die Diskussion über das tatsächliche Ausmaß ausländischer Direktinvestitionen in die Landwirtschaft ist besonders kontrovers im Falle Chinas. Eine Studie des International Institute for Sustainable Development (iisd) kommt jetzt zu dem Ergebnis, dass von 86 gemeldeten chinesischen Agrarprojekten mit insgesamt mehr als 9 Millionen Hektar 55 Vorhaben mit knapp fünf Millionen Hektar bestätigt werden können. Mehr als die Hälfte dieser Flächen liegt in Asien, über eine Million Hektar in Zentralasien, knapp zehn Prozent in Afrika, wo allerdings mehrere Großprojekte mit jeweils 100.000 Hektar und mehr in der Pipeline sein könnten. Während es bislang seinen steigenden Bedarf an Agrarrohstoffen auf dem Weltmarkt deckt, so die Studie "Farmland and Water: China invests abroad", gehe China jetzt zunehmend zu Direktinvestitionen über.

Oktober 2012: Medaille und Hilfe für die Agrarentwicklung

2. Oktober 2012: Die UN-Landwirtschaftsorganisation FAO und China haben ein Abkommen über eine intensivere Zusammenarbeit unterzeichnet. Darin sagt die Regierung unter anderem zu, die Agrarausbildung in Ländern des globalen Südens zu verstärken: Nach offiziellen Angaben arbeiten bereits jetzt mehr als 900 chinesische Agrarexperten in Afrika, Asien, der Karibik und der Südpazifik-Region. Umgekehrt will die FAO in China Pflanzenschutz, Verarbeitung und Umweltmaßnahmen, Tierhaltung, Fischerei und Aquakultur sowie die Weiterentwicklung der Agrarpolitik unterstützen. Außerdem überreichte FAO-Generaldirektor da Silva Premier Wen Jiabao die Agricola-Medaille, die höchste Auszeichnung der FAO, für den "wichtigen Beitrag Chinas zur internationalen Ernährungssicherheit".

Quelle:FAO-Pressemitteilung vom 2. Oktober 2012

September 2012: China sichert sich Maislieferungen aus der Ukraine

21. September 2012: Im Gegenzug für einen Kreditrahmen von 3 Milliarden US-Dollar wird die Ukraine jährlich 3 Millionen Tonnen Mais an China liefern. Ein entsprechendes Abkommen soll im kommenden Monat unterzeichnet werden, sagte der Landwirtschaftsminister der Ukraine. Beobachter vermuten, dass die Kredite für den Kauf chinesischer Agrartechnologie verwendet werden sollen. Die Getreidemenge reicht aus, um Chinas Bedarf an Maiseinfuhren für das kommende Jahr zu decken. Allerdings wird erwartet, dass die Nachfrage schnell steigen wird und das Land möglicherweise in zehn Jahren der größte Mais-Importeur weltweit sein könnte.

Quelle:Agrimoney vom 20. September 2012

September 2012: Deutsch-chinesische Forschungspartnerschaft

12. September 2012: Die Robert-Bosch-Stiftung hat ein Forschungsprojekt ausgeschrieben, in dem deutsche und chinesische Wissenschaftler-Teams gemeinsam und interdisziplinär neue Methoden für die nachhaltige Nutzung natürlicher Ressourcen erarbeiten sollen. Die Laufzeit beträgt bis zu drei Jahre. Weitere Informationen

August 2012: US-Industrie verdrängt bäuerliche Schweinehaltung

9. August 2012: In den ersten vier Monaten 2012 stiegen die Ausfuhren von Schweinefleisch aus den USA nach China gegenüber dem Vergleichszeitraum ein Jahr zuvor um 142 Prozent. Damit könnte China bald Mexiko und Japan als die bislang größten Importeure von US-Schweinefleisch überflügeln. Ein Grund ist, dass die Produktionskosten der durchindustrialisierten Fleischerzeugung in den USA nur halb so hoch sind wie in China, trotz steigender Futtermittelkosten. Die Importe setzen die kleinbäuerlichen Betriebe in China unter Druck und beschleunigen die Entstehung von industriellen Mastfabriken, viele davon Gemeinschaftsunternehmen mit dem US-amerikanischen Marktführer Smithfield.

Quelle:Tom Philpott in Mother Jones vom 27. Juni 2012

August 2012: Futter für Chinas Schweine - nach Soja jetzt Mais?

6. August 2012: Seit seinem Beitritt zur Welthandelsorganisation WTO 2001 hat sich China zum größten Importeur von Soja entwickelt. Als preiswertes Futtermittel machte es den Aufschwung der Fleischindustrie möglich. Allerdings wurden Millionen einheimische Sojabauern aus dem Markt gedrängt und die massive Ausweitung des Sojaanbaus in Lateinamerika beflügelt. Angesichts steigender Maisimporte warnt GRAIN jetzt vor einer ähnlichen Entwicklung: Während sich US-amerikanische Farmer und Agrarkonzerne über die steigende Nachfrage freuen, droht eine Wiederholung der Agrartransformation, wie sie die Sojaimporte im vergangenen Jahrzehnt ausgelöst hatten. Besonders in Afrika könnte sich dadurch die Landnahme durch Agrarinvestoren beschleunigen. Siehe auch den Beitrag: "Der Preis für das 'gute Leben'". 

August 2012: Argumente für Ökolandbau in China und anderswo

1. August 2012: Nachdem die Regierung in Peking 1994 das White Paper zu ökologischer Landwirtschaft vorgelegt hat, wurden "Öko-Gemeinden" mit mehreren Millionen Hektar Land gefördert. Auf der anderen Seite verursacht der anhaltende massive Einsatz von Chemiedünger und Pestiziden schwere Umweltschäden, obwohl Modellrechnungen zeigen, dass eine Umstellung auf organischen Dünger die Erträge nicht beeinträchtigen würde. Das steht in der Studie "Asia at the Crossroads" von ActionAid, in der konventionelle und nachhaltige Landwirtschaft in der Autonomen Provinz Guangxi in China, ferner in Kambodscha, Myanmar, Thailand und Vietnam verglichen werden. Schlussfolgerung und Empfehlung: Organischer Landbau sollte weitaus stärker als bislang gefördert werden.

Juli 2012: US-Konzern setzt auf Schweinezucht

31. Juli 2012:Genus, eines der weltweit führenden Tiergenetik-Unternehmen, will seine Position auf dem chinesischen Markt ausbauen. In einem Joint Venture mit Shaanxi Yangling BeSun Agricultural Group sollen jährlich bis zu 10 Millionen Schlachtschweine gezogen werden. China erzeugt und verbraucht mit 52 Millionen Tonnen die Hälfte des weltweit vermarkteten Schweinefleisches und gilt deshalb bei den ausländischen Konzernen als wichtiger Zukunftsmarkt. Da Viehfutter importiert werden muss, empfehlen manche Anlageberater angesichts der steigenden Weltmarktpreise für Getreide dennoch, Genus-Anteile eher zu verkaufen.

Quelle:Agrimoney vom 31. Juli 2012

Juli 2012: Schädlingsbefall beeinträchtigt Ernteaussichten

12. Juli 2012: Das Landwirtschaftsministerium meldet einen steigenden Schädlingsbefall. Danach sind bereits 23 Millionen Hektar betroffen, vor allem in den Reisanbaugebieten im Süden des Landes, 21 Prozent mehr als im Jahresdurchschnitt. Aussichten auf eine neuerliche Reis-Rekordernte seien dadurch beeinträchtigt, zumal befürchtet wird, dass sich die betroffene Fläche verdreifachen könnte.

Quelle:China Daily vom 11. Juli 2012

Juni 2012: Versorgungssicherheit durch Auslandsinvestitionen

15. Juni 2012: Ungewöhnlich direkt berichtete die englischsprache Tageszeitung China Daily kürzlich über das Engagement chinesischer Agrarinvestoren im Ausland. Demnach importierte beispielsweise das Getreideunternehmen Chongqing Grain Group (CGG) von einer 200.000 Hektar großen Farm im brasilianischen Bahia im vergangenen Jahr 400.000 Tonnen Sojabohnen nach China. Mit einem Investitionsprogramm von 500 Millionen US-Dollar will das Staatsunternehmen die Sojaproduktion in Brasilien ausbauen. Auch die Zhejiang Fudi Agriculture Group will zwei Soja-Farmen in Brasilien aufbauen. Durch die Ausschaltung der internationalen Getreidehändler wie ADM, Bunge, Cargill und Louis Dreyfus, die jetzt die meisten Importe nach China abwickeln, könnten rund 20 Prozent Kosten gespart werden, schätzt ein Wissenschaftler der Chinesischen Akademie für Agrarwissenschaften. Auch bei Palmöl versucht das Land, eigene Versorgungsquellen zu erschließen: Der Energieriese ZTE kaufte zwei Unternehmen in Indonesien (Kalimantan), denen 13.000 Hektar mit Ölpalmen gehören. "China benötigt einen bestimmten Prozentsatz an Nahrungsmitteln aus dem Ausland", erklärt der Vizepräsident von ZTE.

Quelle:China Daily vom 8. Juni 2012

Juni 2012: EU und China kooperieren im Agrarbereich

13. Juni 2012: Die Europäische Union und China haben einen Kooperationsplan für die Landwirtschaft und die ländliche Entwicklung unterzeichnet. Dabei geht es vor allem um 'weiche' Themen wie Lebensmittelsicherheit und ökologischen Landbau. Die EU, deren Agrarexporte im vergangenen Jahr einen Rekordstand von 105 Milliarden Euro erreichten, ist seit Jahren bemüht, ihren Agrarhandel mit China ausweiten, der bislang weit hinter den USA und Brasilien, von denen das Land vor allem Viehfutter und Baumwolle bezieht, zurückliegt. Unter anderem hofft sie auf eine weitere Steigerung der Fleischexporte.

Quelle:Bloomberg, 11. Juni 2012

Juni 2012: Nationaler Bericht über Nachhaltige Entwicklung

Anfang Juni 2012 hat die Regierung eine Bestandsaufnahme über die Fortschritte Chinas seit 2001 bei der Umsetzung der nationalen Strategie nachhaltiger Entwicklung vorgelegt. Der Bericht analysiert bestehende Lücken und Schwierigkeiten, umreisst zukünftige strategische Initiativen und formuliert Chinas Position in wichtigen Fragen, die beim UN-Gipfel Rio+20 diskutiert wurden. Behandelt werden darin unter anderem die nachhaltige Nutzung von Ressourcen, darunter auch Land und Wasser, Umweltschutz und Antworten auf den Klimawandel. 

Quelle und Link: iisd-Meldung vom 6. Juni 2012

Juni 2012: Solidarische Landwirtschaft in China

2. Juni 2012:Solidarische Landwirtschaft (Community Supported Agriculture) ist im Aufwind: VerbraucherInnen geben bäuerlichen Betrieben eine Abnahmegarantie oder Kredit, dafür erhalten sie Lebensmittel, von denen sie wissen, wie sie produziert wurden. Auch in China wächst die Zahl solcher Gemeinschaften. Berichte darüber sind der Schwerpunkt des ersten Food Safety Newsletter, der im Rahmen des zivilgesellschaftlichen Dialogs EU-China erscheint. Vier weitere Ausgaben rund um das Thema Nahrungsmittelsicherheit sind geplant.

Mai 2012: Neuer Handelsriese auf dem Weltagrarmarkt

31. Mai 2012: Mit der Übernahme des US-amerikanischen Unternehmens Gavilon ist der japanische Marubeni-Konzern zu einem der größten Getreidehändler der Welt geworden. Mit schätzungsweise 42 Millionen Tonnen im Jahr würde er beispielsweise den US-Marktführer Cargill überflügeln. Mit dem Einkauf sichert sich Marubeni Zugang zu Mais- und Sojalieferungen aus den USA, um unter anderem den chinesischen Markt zu beliefern. Nach Einschätzung des US-Landwirtschaftsministeriums werden die chinesischen Importe von Mais im kommenden Jahr um 40 Prozent, von Soja um 8,9 Prozent auf eine Rekordhöhe von 61 Millionen Tonnen steigen.

Seit der Nahrungsmittelpreiskrise 2008 steigen japanische Handelshäuser verstärkt in den globalen Agrarhandel ein, wobei sie bislang vorrangig in Lateinamerika einkauften. Anfang des Jahres vereinbarte Marubeni zudem mit Chinas größtem Hersteller von Viehfutter, der New Hope Group, die Zusammenarbeit in aufstrebenden Märkten in Afrika, dem Nahen Osten, Osteuropa und Südamerika.

Quellen:agrimoney vom 29. Mai 2012; farmlandgrab vom 23. Januar 2012

Mai 2012: Milchviehbestand in Neuseeland explodiert

15. Mai 2012: Die Nachfrage nach Milchprodukten in China treibt den Milchviehbestand in Neuseeland nach oben. Nach offiziellen Angaben wuchs er zehn Mal schneller als die Bevölkerung. Damit stieg auch der Futtermittelanbau, auf Kosten des Nahrungsmittelanbaus. Das Genossenschaftsunternehmen Fonterra, der größte Exporteur von Milchprodukten weltweit, baut seine Position in China aus (siehe Nachricht vom 13. April 2012). Umgekehrt gehört Neuseeland neben Australien zu den Ländern, in denen chinesische Unternehmen intensiv versuchen, Milchfarmen zu erwerben.

Quelle:Agrimoney vom 14. Mai 2012

Mai 2012: Sind Chinas Agrarprojekte in Afrika 'lebende Tote'?

3. Mai 2012: Die erste Kritik an der ehrgeizigen neuen Datenbank zu ausländischen Investitionen in Agrarland (Land Matrix) hat nicht lange auf sich warten lassen: Nach Auffassung der Afrika-Expertin Deborah Brautigam ("The Dragon's Gift: The Real Story of China in Africa") sind die Angaben, nach denen China in Afrika mit über drei Millionen Hektar neben Indien der größte Land grabber sei, falsch. Großprojekte wie ein Ölpalmenprojekt in der Demokratischen Republik Kongo von 2,8 Millionen Hektar wären "seit Jahren tot", andere würden lediglich von chinesischen Baufirmen im Auftrag anderer Investoren durchgeführt.

Quelle:farmlandgrab vom 30. April 2012. Siehe dazu auch farmlandgrab vom 2. Mai 2012.

April 2012: Führender Milchexporteur baut Basis in China aus

13. April 2012: Als Teil der Expansion in "aufstrebende Märkte" will die neuseeländische Genossenschaft Fonterra, weltweit führender Exporteur von Milchprodukten, das Geschäft in China ausweiten. Bis 2020 soll die Produktion um das 20fache gesteigert werden. Das Unternehmen betreibt bereits zwei Verarbeitungsbetriebe, drei weitere sind geplant. Alle befinden sich in der Provinz Hebei, um den kaufkräftigen Markt in Beijing zu bedienen. Fonterra will eine integrierte Produktionskette aufbauen, um von der steigenden Nachfrage nach höherwertigen Produkten und dem Image-Bonus, den ausländische Unternehmen angesichts des Melamin-Skandals geniessen, zu profitieren.

Quelle:Agrimoney vom 12. April 2012

März 2012: Milliarden für die Landwirtschaft

12. März 2012: Mit umgerechnet 195 Milliarden US-Dollar will die Regierung im kommenden Jahr die Agrarindustrie und die ländlichen Gebiete unterstützen, eine Steigerung um fast 18 Prozent. Schwerpunkte sind die Förderung der Getreideproduktion, die in dieser Saison nach Angaben des Agrarministers um acht Prozent niedriger ausfallen könnte als im Vorjahr, eine wirksamere Wassernutzung und um mehr als 50 Prozent höhere Ausgaben für die Agrarforschung, besonders für Saatgut. Um einen Anstieg der Maisimporte zu bremsen, soll die Verwendung für die Äthanolerzeugung eingeschränkt werden.

Quelle:Agrimoney, 5. März 2012

März 2012: Schweinebestand als globaler Wirtschaftsfaktor

3. März 2012: Ein milder Winter, ein Impfprogramm und Subventionen haben dazu geführt, dass die Ferkelproduktion dieses Jahr auf Rekordhöhe ist.  Das ist für die Regierung eine gute Nachricht. Denn der Preis für Schweinefleisch geht zu einem Drittel in den Nahrungsmittelpreis-Index ein, der wiederum einen wesentlichen Teil des Warenkorbs der Verbraucherpreise ausmacht.  Ein explodierender Fleischpreis wie im vergangenen Jahr ist daher politisch heikel. Um drohenden Unmut durch die Inflation zu dämpfen, hatte China erhebliche Schweinefleisch-Importe getätigt und damit den Preis auf dem Weltmarkt hochgetrieben. Inzwischen ist die Inflationsrate durch höheres Angebot und staatliche Geldpolitik wieder gesunken. Doch auch weiterhin wird Chinas Futtermittelbedarf, der das Land längst zum weltgrößten Sojaimporteur hat werden lassen, steigen. Für US-Farmer ist das bereits ein Anreiz, auf Soja umzustellen und weniger Mais, der weitgehend für die Produktion von Agrartreibstoff verwendet wird, anzubauen.

Quelle:Agrimoney vom 1. Februar 2012

Siehe dazu den Beitrag 'Fatale Lust auf Schwein': Download (pdf-Datei 1.0 MB)

Februar 2012: Afrika: China kauft Baumwolle und verspricht Fabriken

26. Februar 2012: China wird immer wichtiger als Abnehmer für Afrikas Baumwolle, obwohl sie als teurer und schlechter als US-amerikanische Baumwolle gilt. 2010 lagen seine Importe aus Westafrika sieben Mal höher als die Importe der EU, die in den vergangenen zehn Jahren um 80 Prozent gesunken sind. In einem neuen Abkommen über technische Zusammenarbeit im Baumwollsektor mit den westafrikanischen Erzeugerländern Benin, Mali, Tschad und Burkina Faso wird Unterstützung bei der Qualitätsverbesserung zugesagt und eine weitere Verlagerung von Textilfabriken nach Afrika angekündigt. Chinesische Unternehmen wie die Yuemei-Gruppe besitzen bereits Baumwollfelder und Textilfabriken in Ländern wie Mali und Ghana.

Quelle:agritrade, 25. Februar 2012

Februar 2012: Weideverbot wird wissenschaftlich erforscht

24. Februar 2012: Um Überweidung und die fortschreitende Desertifikation zu bremsen, hat die chinesische Regierung unter anderem 2006 ein landesweites Verbot der extensiven Viehhaltung erlassen, das mit strengen Maßnahmen durchgesetzt wird. Es betrifft rund 40 Prozent des Landesfläche, vor allem im Norden und Nordwesten, und die dort lebenden ethnischen Minderheiten. Ein Forschungsprojekt, das am Modern East Asia Research Centre, MEARC, der Universität Leiden angesiedelt ist, soll jetzt die Auswirkungen erforschen.

Februar 2012: US-Saatgutkonzern hofft auf Zulassung von Genmais

17. Februar 2012:Pioneer Hi-Bred International, der größte US-amerikanische Produzent von Hybridsaatgut, setzt auf eine steigende Nachfrage nach Mais in China. Im vergangenen Jahr importierte das Land 1,75 Millionen Tonnen Mais, mit steigender Tendenz. Der Saatgutkonzern dient sich als Helfer bei der Kampagne "Go West" an, der landwirtschaftlichen Erschließung der bislang vernachlässigten westlichen Provinzen wie Xinjiang mit der Hauptstadt Urumqi. Und er erwartet, dass der steigende Viehfutter-Bedarf schon bald den Widerstand der Regierung gegen gentechnisch veränderten Mais brechen wird.

Quelle:ChinaDaily vom 15.2.2012

Februar 2012: Kein Gen-Reis - aber Gen-Papaya?

6. Februar 2012: "Wir haben Goliath besiegt", fasst Greenpeace seine Kampagne in China gegen die Einführung von gentechnisch veränderten Reissorten zusammen. In mehreren Artikeln wird die Auseinandersetzung dargestellt, die schließlich dazu führte, dass die Regierung im September vergangenen Jahres die Kommerzialisierung von gv-Reis vorerst suspendierte. Der Journalist Yinghui Zhang-Carraro ist dagegen weniger zuversichtlich: Aufgrund seiner Recherchen ist er überzeugt, dass in China weitaus mehr Genpflanzen angebaut werden, als öffentlich bekannt ist.

Quelle:GM Watch vom 5.2.2012

Januar 2012: Wasser für Städte und Industrien

11. Januar 2012: Die Entscheidung, Wasser aus dem Qiandao-See zur Versorgung der 150 Kilometer entfernten Millionenstadt Hangzhou umzuleiten, hat die Diskussion über ehrgeizige Wasserprojekte in China angeheizt. Das über 3 Milliarden US-Dollar teure Vorhaben ist nur eines von zahlreichen ähnlichen Projekten, die prekäre Wasserversorgung der weiter wachsenden Städte und Industrien sicher zu stellen. Dazu gehören Vorhaben wie das 'West-to-East Water Transfer Project' für den urbanen und industriellen Ballungsraum Guangzhou nordwestlich von Hongkong und ein 10-Milliarden-US-Dollar Projekt, um die aufstrebende Metropole Kunming im Südwesten durch einen 900 Kilometer langen Kanal zu versorgen. Für die Hauptstadt Beijing und weitere Städte im Nordosten soll der Gelbe Fluss stärker angezapft werden, der bereits an die Bewässerungslandwirtschaft sehr viel Wasser abgibt. Umweltschützer warnen seit Jahren vor den Auswirkungen auf die Umwelt. Aber auch die Landwirtschaft wird durch diese Umverteilung zwischen Regionen und zwischen Stadt und Land gefährdet, zumal der Grundwasserspiegel in vielen Gebieten bereits stark gesunken ist.

Quelle:Chinadialogue vom 10.1.2012 

Dezember 2011: "Respektiert die Rechte der Bauern"

29. Dezember 2011: In einer Rede am 27. Dezember hat Premierminister Wen Jiabao die Bedeutung der landwirtschaftlichen Modernisierung bekräftigt. Um die Selbstversorgung mit Getreide auch in Zukunft sicher zu stellen, sollen die technologische Entwicklung beschleunigt, die Unterstützung für den Getreideanbau und die Markteinbindung der Landwirtschaft verstärkt und die wirtschaftlichen, sozialen und politischen Reformen (New Socialist Countryside) vorangetrieben werden. 2011 stieg die Getreideernte nach offiziellen Angaben zum achten Mal in Folge - auf 571 Millionen Tonnen. Familienbetriebe sollen gefördert und die Lebensbedingungen in den ländlichen Regionen verbessert werden, um die Abwanderung zu bremsen. Einen breiten Raum nahm anscheinend die Landfrage ein. Angesichts von Protesten wie im Herbst in der Provinz Guangdong ermahnte er die Parteikader und lokalen Behörden, die Landrechte zu achten und die Bauern an steigenden Bodenpreisen zu beteiligen. Quelle:China Daily vom 28.12.2011. Siehe dazu die Artikelsammlung "Nach Wukan" vom Forum Arbeitswelten - China und Deutschland

Dezember 2011: Die offizielle Zahl der Armen in China gestiegen

3. Dezember 2011: Ende November hat Chinas Regierung die Armutsgrenze für die ländlichen Regionen heraufgesetzt. Bislang war sie nur rund halb so hoch wie der international verbreitete Richtwert der Weltbank von gegenwärtig 1,25 US-Dollar pro Tag, dem sie nach der Anhebung nun in etwa entspricht. Dadurch steigt auch die Zahl der ländlichen Armen, die mit 2,8 Prozent Prozent der ländlichen Bevölkerung sehr niedrig lag, jetzt offiziell auf 128 Millionen Menschen. Quelle:Guardian, 30.11.2011

November 2011: China drängt in die EU

18. November 2011: Ein staatliches Agrarunternehmen (Tianjin State Farms Agribusiness Group) verhandelt mit der Regierung Bulgariens darüber, 10.000 Hektar Ackerfläche im Nordwesten des Landes zu pachten. Dort sollen Mais, Viehfutter und Sonnenblumen für den Export nach China angebaut werden. Anreiz sind nicht nur die niedrigen Steuern, sondern möglicherweise auch die Agrarsubventionen aus Brüssel. Ausserdem will ein chinesisches Tochterunternehmen von Remy Cointreau, Frankreichs zweitgrößtem Hersteller alkoholischer Getränke, Weingüter kaufen oder pachten.

Quelle:farmlandgrab vom 17.11.2011

Oktober 2011: Wasserkrise in China als Chance für Investoren

30. Oktober 2011: Die Wasserkrise in China steht im Mittelpunkt eines neuen Internet-Informationsdienstes. Verschmutzung und Versorgungsengpässe haben inzwischen ein derartig alarmierendes Ausmaß erreicht, dass auch die Regierung in ihrem 12. Fünfjahresplan den Wasserbereich zu einem von sieben 'strategischen Zukunftssektoren" erklärt hat.  Unter dem reisserischen Titel "China Water Risk" werden Beiträge von Experten, Forschungsergebnisse, Interviews und Analysen veröffentlicht werden. Ein Schlüsselbereich ist dabei die Landwirtschaft. Auch wenn der neue Dienst vorrangig auf Investoren und Firmen abzielt, die er einerseits auf Geschäftsrisiken durch Wasserprobleme, andererseits auf Investitionsmöglichkeiten aufmerksam machen will ("We want to help investors and business leaders stay ahead of the water risk curve, to make decisions from which to profit"), verspricht er, eine interessante Informationsquelle rund um den Wassersektor in China zu werden.

Oktober 2011: Weniger Antibiotika in Chinas Tierfabriken?

13. Oktober 2011: Seit einigen Jahren wird in China die industrielle Tierhaltung massiv vorangetrieben. Jetzt gibt es möglicherweise ein Umdenken beim massiven und regelmäßigen Einsatz von Antibiotika. Anzeichen dafür ist eine Meldung, dass das Agrarministerium ein Verbot von Antibiotika als Wachstumsbeschleuniger in Viehfutter angekündigt hat. Es wird geschätzt, dass in China im Jahr 97.000 Tonnen Antibiotika als Futtermittelzusatz verwendet werden, mehr als sechsmal so viel wie in den USA. Quelle:Mother Jones

Oktober 2011: Gen-Reis kommt vorerst nicht auf den Acker

6. Oktober 2011: Als im November 2009 zwei gentechnisch veränderte Reis- und eine Maissorte eine Unbedenklichkeitsbescheinigung erhielten (Siehe den Beitrag "Reis aus dem Gentechnik-Labor?"), sahen besorgte Beobachter darin einen Durchbruch für gv-Nahrungsmittel. Jetzt hat das Agrarministerium anscheinend beschlossen, zumindest die Kommerzialisierung von gv-Reis und gv-Weizen vorerst auszusetzen. Gründe dafür können die breite Ablehnung unter Wissenschaftlern und Verbraucherorganisationen, Zweifel an der Unbedenklichkeit und der Wirtschaftlichkeit sein. Dagegen gehen anscheinend die Planungen für eine Zulassung von gv-Mais, der bereits zunehmend als Viehfutter importiert wird, weiter. Quelle:GM Watch

September 2011: Bauern erzwingen Überprüfung von Landtransfers

September 2011: Hunderte Bauern protestierten mehrere Tage lang gegen den Verkauf von Ackerland an Bauunternehmen in der südchinesischen Provinz Guangdong, einem der wichtigsten Industriezentren des Landes. Es gab Zusammenstöße mit der Polizei, ein Regierungsbüro und eine Polizeistation wurden verwüstet. 'Land grabs' sind weit verbreitet, da Unternehmen, Behörden und korrupte Beamte an der Umwandlung in Bauland kräftig profitieren. Proteste werden durch Sicherheitskräfte meist schnell beendet. In diesem Fall griffen sie auf mehrere andere Ortschaften über. Die Bauern forderten die Rückgabe des Landes oder zumindest ausreichende Entschädigung. Nach Verhandlungen versprachen Regierungsvertreter unter anderem, zurückliegende Landtransfers zu überprüfen.

Quelle:Reuters, 24.9.2011. Siehe dazu auch den Beitrag in New York Review vom 22.12.2011.

August 2011: Chinesische Agrarexperten schlagen Alarm

8. August 2011: Wissenschaftler der Chinese Academy of Agricultural Sciences, die Daten des Agrarministeriums ausgewertet haben, berichten, dass Millionen Hektar landwirtschaftlicher Nutzfläche in der Wintersaison brach liegen, weil Arbeitskräfte wegen besserer Verdienstmöglichkeiten in die Städte gehen. Dadurch würde die Reisernte um rund 10 Prozent niedriger ausfallen, schätzen sie. In jüngster Zeit hat China verstärkt Getreide wie Mais und Weizen eingeführt. Agrarminister Han Changfu gekräftigte jedoch in einem Interview, dass "China nicht beabsichtigt, zur Versorgung seiner Bevölkerung auf Importe angewiesen zu sein." Quelle:Xinhua, August 8, 2011

Juli 2011: China steigert Agrarinvestitionen in Brasilien

28. Juli 2011: Da Landerwerb durch ausländische Unternehmen in Brasilien erschwert worden ist, investieren chinesische Firmen zunehmend in Infrastrukturprojekte,  im Austausch gegen Agrarprodukte, und in Agrarunternehmen. Die beiden Länder ergänzen sich ideal, da Brasilien Soja und Mais, die China dringend benötigt, in großen Mengen liefern kann und zudem als das Land mit den größten ungenutzten Landreserven gilt. Durch seine Investitionen wolle China nicht nur seine langfristige Versorgung sichern, schreibt die niederländische Rabobank in einer neuen Studie, sondern angesichts der Schuldenprobleme der USA auch sein Anlagen-Portfolio diversifizieren. Quelle: farmlandgrab, July 28, 2011

Februar 2011: Trockenheit in China stellt die Agrarfrage

9. Februar 2011: Eine Trockenheit von historischem Ausmaß bedroht die Ernte von Getreide in Chinas wichtigsten Anbauregionen. Obwohl Aussagen über den tatsächlichen Ernteausfall noch verfrüht sind und das Land über erhebliche Reserven verfügen dürfte, könnte dadurch die Spekulation die Getreidepreise weiter in die Höhe treiben, die nach Angaben der UN-Ernährungsorganisation FAO nur noch 11 Prozent unter dem Höchststand im April 2008 liegen. Und sie wirft erneut ein Schlaglicht auf die Agrarkrise, die sich in China zusammenbraut, und könnte der in Gang gekommenen Debatte über die Agrarpolitik weiteren Auftrieb geben. Siehe dazu die aktuelle Broschüre "Landwirtschaft in China".

Januar 2011: Das Recht auf Nahrung in China

14. Januar 2011: "Beeindruckt" zeigt sich der UN-Sonderberichterstatter für das Recht auf Nahrung, Olivier de Schutter, von der Ernährungssicherheit in China. Gleichzeitig warnt er in seinem Bericht davor, dass sie durch den Rückgang landwirtschaftlicher Nutzfläche und die Vertreibung von Bauern gefährdet sein könnte und spricht sich für eine stärkere Förderung nachhaltiger Anbaumethoden aus. Außerdem weist er auf die Benachteiligung der ländlichen Gebiete gegenüber den Städten und die prekäre Situation der Millionen Arbeitsmigranten hin. Mehr. Siehe auch globe-spotting-Thema 'Landwirtschaft China'

August 2010: Coca-Cola reinigt den Yangtze

18. August 2010: Gemeinsam mit der Umweltorganisation World Wildlife Fund (WWF) will Coca-Cola die Wasserqualität im Yangtze verbessern. Zum Beispiel sollen Bauern Dung anstatt in den Fluss in Biogasanlagen leiten. Die Initiative des Konzerns, der in China 39 Abfüllanlagen für Flaschenwasser betreibt und bereits mehr als die Hälfte des Marktes für Softdrinks beherrscht, ist Teil einer umfassenden Expansionsstrategie. Rückschläge wie im südindischen Plachimada, wo die Firma 2004 ihre Anlage schließen musste, weil sie die lokale Wasserversorgung beeinträchtigte, haben dazu geführt, dass sie verstärkt mit Umweltinitiativen ihrem Image aufzuhelfen versucht.

Quelle: Knowledge(at)Wharton. Siehe auch "Privatisierung der Wasserversorgung in China"

Dezember 2009: Gentech-Reis in China

9. Dezember 2009: Nach der Unbedenklichkeitsbescheinigung durch das zuständige Komitee des Landwirtschaftsministeriums befürchtet Greenpeace China, dass der kommerzielle Einsatz von gentechnisch verändertem Reis und Mais näher rückt. Für Genforschung und Agrokonzerne wäre das ein lange ersehnter Durchbruch in den Anbau von Nahrungsmitteln.

Mehr dazu im taz-blogSave our Seeds

Dezember 2009: China und Weltbank gemeinsam in Afrika

4. Dezember 2009: In einem Interview mit der Financial Times berichtet Weltbank-Präsident Robert Zoellick von Plänen, dass China und die Weltbank gemeinsam die Ansiedlung von arbeitsintensiven Produktionsbetrieben, etwa für Spielzeug und Schuhe, in Afrika vorantreiben wollen. China, das sich erstmalig an der Finanzierung von Weltbank-Programmen für die ärmsten Länder beteiligt und vor einem Monat 10 Milliarden US-Dollar für zinsgünstige Kredite für Afrika versprach, könnte damit dem Vorwurf begegnen, es sei nur an Afrikas Ressourcen, nicht aber an Entwicklung interessiert.

Quelle: Financial Times

November 2009: Monsanto-Forschungszentrum in China

4. November 2009: Das US-Unternehmen Monsanto, weltweit führend in Agro-Gentechnologie, eröffnet in Beijing ein Forschungszentrum. Dadurch soll die Zusammenarbeit mit einheimischen Forschungsinstitutionen intensiviert werden. Nach Brasilien und Indien ist dies das dritte Zentrum ausserhalb der USA. Das Unternehmen arbeitet bereits mit verschiedenen chinesischen Einrichtungen wie der Chinese Academy of Agricultural Science (CAAS) und Universitäten wie der Huazhong Agricultural University unter anderem bei der Entwicklung von Saatgut zusammen und ist seit 2001 an einem Gemeinschaftsunternehmen mit der China National Seed Group Corp., einer Tochter der Sinochem Corp., beteiligt.

Quelle: www.monsanto.com

Juli 2009: Wasserprivatisierung in China

Juli 2009: Wenig ist bekannt darüber, was die Wasserkonzerne Suez/Ondeo, Veolia, RWE/Thames Water oder BerlinWasser in China treiben. Proteste wie in Manila, geschweige denn wie in Cochabamba gibt es anscheinend nicht. Zumindest einen ersten Einblick bietet jetzt eine Studie der chinesischen Nichtregierungsorganisation Xinjiang Conservation Fund.

Eine Besprechung gibt es <link internal-link internal link in current>hier

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